Der Sonderdezernent für die Verfolgten der Nationalsozialisten, Georg Klose, sprach als Erster und überbrachte den Gruß der Regierung sowie die Versicherung, dass den Hinterbliebenen ein stetes Mitgefühl begleiten solle. Für die Opfer sprach Oberregierungsrat Eberhard Dörffler mahnende Worte. Danach ergriff Oberbürgermeister
Artur Ladebeck das Wort und stellte das Ehrenmal unter den besonderen Schutz der Stadt Bielefeld. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den Chören des Allgemeinen Deutschen Sängerbundes.
Im Dezember 1945 musste auf dem Sennefriedhof neben den schon vorhandenen Sondergrabfeldern für die gefallenen Soldaten und den Bombenopfern ein weiteres für 13 politisch Verfolgte, die in Dortmund im September 1944 hingerichtet worden waren, angelegt werden. Die Arbeiter, Beschäftigte bei Dürkopp und Benteler, waren, wie damals die Anklagen lauteten, wegen schwerster Rundfunkverbrechen, organisiertem Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt worden.
Nach der so genannten Machtergreifung 1933 ging der Widerstand häufig von links-politischen Anhängern - Sozialdemokraten und Kommunisten - aus, in dem sie illegal Flugblätter und Zeitungen herstellten und verteilten. Schon in den ersten Monaten wurde der größere Teil der KPD-Funktionäre verhaftet und in Konzentrationslager gesteckt bzw. ermordet. Im Sommer 1933 lagen die Schätzungen der Gestapo der internierten Kommunisten zwischen 12 000 und 15 000. Wer Glück hatte, konnte ins Ausland fliehen. Viele Gewerkschaftler und SPD-Mitglieder flohen ebenfalls oder setzten ihren Widerstand in der Illegalität fort. Zu Beginn des Krieges dezimierte sich der Kampf gegen das Regime. Neue Widerstände formierten sich nach 1941. Neben dem Druck und der Verteilung von Flugblättern, wurden Sabotageakte in den Fabriken verübt sowie heimlich Kontakte zu Kriegsgefangenen aufgenommen.
Mit dem Jahreswechsel 1942/1943, dem Fall von Stalingrad, trat in der Bevölkerung ein deutlicher Stimmungsumschwung ein, der den Glauben an einen Sieg der deutschen Wehrmacht tiefgreifend erschütterte, so dass der Widerstand nochmals verstärkt wurde. Man versuchte, über das illegale Abhören von ausländischen Rundfunksendern Informationen über den Frontverlauf zu erhalten und diskutierte gemeinsam die politische Lage. Wurde das aufgedeckt, so drohten schwere Strafen. Zwischen 1942 und 1944 sind mindestens 19 Bielefelder zum Tode verurteilt worden, meistens wegen Hochverrats. Gestorben für ihre politische Überzeugung sind über 50 Bielefelder.