Wie können Abfälle vermieden werden?
Dabei geht es um die
- Reduktion der Schadstoffmengen (qualitative Abfallvermeidung),
- Verringerung bzw. völlige Unterbindung von Stoffströmen (quantitative Abfallvermeidung).
Produkt |
Maßnahme |
Altöl |
· Altöl unbedingt an den Händler zurückgeben (Rücknahmepflicht!). Die Entsorgungskosten sind im Kaufpreis enthalten. · Kassenbon aufbewahren! · Ölwechsel beim Fachbetrieb durchführen lassen. |
Autopflege |
· Waschen Sie Ihr Auto nur an Plätzen mit Auffangbecken und Ölabscheider. · 1 – 2 x Wachspolitur pro Jahr schützt den Lack ausreichend vor Verwitterung. |
Batterien |
· Versuchen Sie auf batteriebetriebene Geräte zu verzichten. Ortsfest betriebene Elektrogeräte sollten möglichst über Netzanschluss betrieben werden. · Wieder aufladbare Akkus haben eine wesentlich längere Lebensdauer als Batterien. Besonders günstig sind Nickelmetallhydrid-Akkus (Ni-MH). · Mit Hilfe von modernen Impulsladegeräten kann die Lebensdauer von Akkus sogar noch erhöht werden. · Umweltfreundlich sind solarbetriebene Geräte oder Uhren. |
Bekleidung |
· Auf Kleidung mit Kunststoffbestandteilen verzichten. · Schöne Kleidungsstücke, die nicht mehr passen, aber zum Wegwerfen zu schade sind, können von einer Änderungsschneiderei angepasst werden. |
Blumengestecke |
Beim Pflegen und Schmücken von Gräbern kann viel Abfall anfallen. Lieber auf vollständig kompostierbare Bio-Kränze und Natur-Gestecke zurückgreifen! |
Farben und Lacke |
· Lösemittelfreie, schadstoffarme Farben und Lacke verwenden! Vorteil bei der Verwendung von Farben und Lacken auf Wasserbasis ist die gute Handhabbarkeit: Pinsel und Geräte können leicht ausgewaschen werden. · Verwenden Sie im Innenbereich Leim- und Naturharzfarben, aber keine Holzschutzmittel. · Kaufen Sie nur die Mengen, die auch wirklich benötigt werden, damit Schadstoffreste die Umwelt nicht unnötig belasten. · Sammeln Sie die Schadstoffreste und bringen diese am besten im Originalgebinde zur Schadstoffsammelstelle an der Herforder Straße 220. |
Geschenke |
· Aus dem alten Kalender vom Vorjahr, Magazinen, Zeitungspapier, Krepp- und Tonpapier etc. lassen sich individuelle und originelle Geschenkverpackungen basteln. Statt Geschenkpapier können z. B. auch bemalte Verpackungen oder Verpackungsreste zum Verpacken oder Dekorieren von Geschenken genutzt werden. Geschmückt mit natürlichen Materialien wie ausgehöhlten Früchten, Nüssen etc. können einfachste Präsente wie Einweckgläser oder Tonblumentöpfe wie kleine Kunstwerke wirken! · Nicht jedes Geschenk muss auch verpackt werden! Ein Geschenkanhänger reicht oft. · Kreative, individuelle Geschenke gibt es auch ohne Abfälle. Warum nicht einmal einen Gutschein verschenken oder sich für Gefälligkeiten bedanken, indem eine Geschenkdatei in die Mailbox gestellt wird: Einen Ausflug, Zeit, einen Konzertbesuch, Kinderhüten, Rasenmähen, Bügeln, Abwaschen oder sonstige „Talente“ verschenken. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. · Für größere Feste zuvor Geschenklisten zusammenstellen, aus denen Gäste sinnvoll auswählen können. |
Getränke |
· Flaschen mit Bügelverschluss ohne Kronkorken benutzen. · Wein- und Sektflaschen können in Bielefeld bruchsicher in die blauen Weinflaschen-Container der WSR GmbH gegeben werden. Diese Flaschen werden wie Mehrweg-Flaschen behandelt und nach einer Reinigung direkt zum Abfüllen gegeben. Damit wird der mit dem Glas-Recycling verbundene Rohstoff- und Energieverbrauch vermieden. · Wasserkisten muss man nicht unbedingt schleppen: Das Bielefelder Leitungswasser hat eine gute Qualität. Mit einem CO2-Gerät oder Mineralwasserbereiter lässt sich Sprudelwasser gut selbst zubereiten. · Und wem das zu fade schmeckt, der kann Wasser mit Dicksaft mischen und erhält ein erfrischendes Getränk. |
Holz |
Bei Geschenken oder Möbeln aus Holz auf einheimische Arten achten! |
Holzschutzmittel |
· Die Anwendung von Holzschutzmitteln im Hausinnern ist grundsätzlich überflüssig. Nur tragende Teile, die der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, benötigen chemischen Holzschutz. · Konstruktive Holzbauteile (Dachstühle, Deckenbalken, Fenster und Türen) müssen nicht vorbeugend gegen Pilze, Schimmel und Holzschädlinge geschützt werden, wenn konstruktive Bautenschutzvorsorge in Form von geeigneten baulichen Maßnahmen getroffen wird. |
Kompostieren |
· Düngemittel enthalten gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe. Mineralische Dünger sollten nur eingesetzt werden, wenn sie für das Pflanzenwachstum unbedingt zusätzlich benötigt werden und in diesem Fall ist auf sparsame Dosierung zu achten. · Bioabfälle können im eigenen Garten problemlos kompostiert werden. Kompost ist ein hervorragender natürlicher Dünger. · Und wer nicht viel Platz für eine große Kompostmiete hat, der kann im Garten eine Blumenwiese anlegen. Die muss nur 2 – 3 x pro Jahr geschnitten werden. Dabei fällt dann nicht so viel Material an, das kompostiert werden muss. |
Konzentrate |
Konzentrate benötigen weniger Verpackungen als normale Produkte und sind deshalb zu empfehlen. |
Langlebigkeit |
· Beim Kauf auf langlebige Produkte achten und auf Einwegprodukte verzichten. Je öfter und je länger Gegenstände genutzt werden, desto weniger müssen produziert werden. Auf diese Weise werden Rohstoffreserven geschont, Energie eingespart und Abfälle vermieden. · Kaufen Sie hochwertige, reparaturfähige, erweiter- bzw. nachrüstbare, demontierbare und recycelfähige Gebrauchsgüter. · Auf zeitloses Design oder -bei Bekleidung- auf einen zeitlosen Schnitt achten. · Vor dem Kauf in Fachgeschäften ausführlich beraten lassen. |
Lampen |
Energiesparlampen verbrauchen nur etwa 1/6 der Energiemenge herkömmlicher Glühbirnen! |
Lebensmittel |
· Bevorzugen Sie beim Einkauf z. B. auf dem Markt oder beim Bäcker frische, lose Lebensmittel aus der Region. So lassen sich aufwendige Transporte und Verpackungen vermeiden. Und wenn Sie nach dem Prinzip „5 am Tag“ leben, d. h. „Gesund bleiben durch den täglichen Genuss von 5 Portionen Obst oder Gemüse“, sind Sie vor ernährungsbedingten Krankheiten geschützt. · Einmachen, Einlegen, Einfrieren und sonstige Techniken zum Haltbarmachen und zur Vorratshaltung tragen zur Abfallvermeidung bei. · Das richtige Augenmaß beim Einkauf und eine geeignete Vorratshaltung sorgen dafür, dass Lebensmittel nicht verderben und weggeworfen werden müssen. |
Lösemittelhaltige Produkte |
· Verwenden Sie möglichst lösemittelfreie Produkte (Dispersionsfarben, Klebstoffe etc.). · Produkte sorgfältig nach dem jeweiligen Verwendungszweck auswählen (z. B. Holzschutzmittel nur als Außenanstrich). |
Medikamente |
Unglaublich viele Medikamente landen im Restmüll. Den Arzt beim Verschreiben der Medikamente nach der optimalen Packungsgröße fragen. |
Mehrweg |
Pfand- Mehrwegflaschen und –behälter aus Glas bevorzugen! Mehrweg-Pfandflaschen aus Glas werden bis zu 50mal wiederbefüllt und schneiden im Vergleich zu Einwegflaschen unter Umweltgesichtspunkten hinsichtlich Energie- und Wasserverbrauch deutlich günstiger ab. |
Nachfüllpackungen/ -systeme |
· Nutzen Sie die im Handel verfügbaren Nachfüll-Systeme. Nachfüllpackungen verursachen weniger Abfall als normale Verpackungen. · Nachfüllsysteme können Sie z. B. auch bei Schreibmaterialien benutzen: Füllfederhalter mit Kolbenmechanik oder Konverter, Holzkulis mit auswechselbarer Mine oder Refill-Systeme für Schreibmaschinen und Drucker. · In vielen Fällen ist es besser, das Wiederbefüllen durch professionelle „Refiller“ vornehmen zu lassen, die eine Funktionsgarantie geben. |
Papier |
· Bevorzugen Sie Artikel und Verpackungen, die aus 100 % Altpapier hergestellt sind. Die Herstellung von Recyclingpapier ist umweltfreundlicher als die herkömmlicher Papiersorten. · Es gibt auch Papierprodukte, welche direkt aus Altpapier (z. B. aus Karten oder Plakaten) gefertigt werden. Auf umweltbelastende, papiertechnische Prozesse wird verzichtet. Solche Papier-Direkt-Recycling-Produkte sind auch originelle Geschenke. · Günstig ist die Weiterverwendung von einseitig beschriebenem Papier als Konzept-, Schmier- oder Notizpapier. · Beidseitig ausdrucken oder kopieren. · Nicht jede E-Mail muss ausgedruckt werden, oft reicht das Abspeichern oder Löschen. · Verzichten Sie auf unnötige Vervielfältigungen z. B. durch Nutzung eines Umlaufsystems. · Nutzen Sie die elektronische Zeitung. · Auf dem Briefkasten einen Hinweis anbringen „Keine Werbung einwerfen!“ |
Pflanzenschutzmittel |
· Pflanzenschutzmittel belasten Umwelt und Gesundheit von der Produktion bis zur Entsorgung. Biologischer Gartenbau ist eine schadstoffarme Alternative. Im Rahmen von biologischen Verfahren werden z. B. natürliche, chemische und physikalische Reize gezielt eingesetzt, die für das Leben der Schadorganismen eine Rolle spielen, und die dazu beitragen, die Schädlinge zu fangen, zu verscheuchen oder zu töten. Im Fachhandel gibt es beispielsweise Leimtafeln, Klebe- oder Lockstofffallen. · Zur Bekämpfung einer Fliege braucht man kein Insektenspray, eine Fliegenklatsche reicht vollkommen aus. Oder ein Fliegengitter vor das Fenster montieren! |
Recyclingprodukte |
Bevorzugen Sie Recyclingprodukte aus Kunststoffen, Altpapier und anderen Altstoffen. |
Reinigungsmittel |
· Putz- und Waschmittel nicht überdosieren. Durch sparsamen Einsatz kann fast ein Drittel der Kosten eingespart werden. · Verzichten Sie auf unnötige Putzmittel wie Spezialreiniger und Weichspüler. Ein milder Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Schmierseife, Spiritus, Essig, Geschirrspül- und mechanische Hilfsmittel reichen meist aus. · Auch im Sanitärbereich ist eine Reinigung mit Allzweckreinigern ausreichend. Verzichten Sie im WC-Bereich auf Duftsprays und scharfe WC-Reiniger. WC-Reiniger sollten als Wirkstoff Zitronen- oder Essigsäure enthalten. · Zur Bekämpfung von Rohrverstopfungen reicht meist eine Spirale oder eine Saugglocke. · Flecken lassen sich am besten sofort nach dem Entstehen mit warmem Wasser, Gallseife, Salmiak oder Alkohol –je nach Art der Verschmutzung- entfernen. · Statt Kaltreiniger lieber Wasser und Neutralreiniger oder Dampfstrahler benutzen. · Backofen mit Stahlwolle, Seife und Scheuerpulver reinigen. Hartnäckige Stellen sollten Sie vorher einweichen. · Essig- und Zitronensäure reicht zum Entkalken aus. |
Reparaturfreundlichkeit |
· Beim Kauf auf reparaturfähige Produkte achten. · Defekte Produkte reparieren lassen. |
Robinson-Liste |
Mit einem Eintrag in die Robinson-Liste verzichten Verbraucher fünf Jahre lang auf die Zustellung von adressierter Werbung. Der deutsche Direktmarketing Verband (DDV) verpflichtet sich mit der Robinsonliste, diejenigen, die ausdrücklich keine Werbung wünschen, aus den vorhandenen Adressenlisten für Werbebriefe und Werbefaxe zu streichen. Der Eintrag in die Robinsonliste ist kostenlos. Die Adresse lautet: Arbeitsgemeinschaft Telefax im VDMA Fachgruppe Fax – Mehrwertdienste Fax: 01805 235629 Deutscher Direkt-Marketing-Verband - Robinson-Liste – Postfach 14 03 71243 Ditzing Tel. 07156 951010 Fax: 07156 304431 |
Secondhand |
Zum Ver- und Ankauf oder Verschenken von brauchbaren Produkten sind Floh- und Tauschmärkte, Tauschbörsen, Recyclingbörsen, Secondhand-Läden, Tauschpartys, Kleinanzeigen, Antiquitäten-Läden, Antiquariate oder Fundsachen-Versteigerungen oder auch das Einstellen von Angeboten und Gesuchen im Intranet oder Internet (Internet-Gebrauchtbörsen, z.B. |
Shopping |
· Einkaufen macht Spaß und nützt der Wirtschaft. Umweltfreundlicher ist Konsum und Freizeitgestaltung mit Verstand: Kultur, Bildung, Sport und Unterhaltung, Hobby-Kurse, Besuch von Ausstellungen. Das verbessert die Lebensqualität und schont Umwelt und Ressourcen. Auf diese Weise bedeutet weniger Abfall mehr Lebensqualität. Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten darüber. Suchen Sie Gleichgesinnte für gemeinsame Aktivitäten! · Vor dem Einkaufen lieber überlegen, was man wirklich braucht. Ein „Einkaufszettel“ bewahrt vor unnötigen Ausgaben. |
Spielzeug |
Achten Sie auf altersgerechte Spiele, die ohne Schadstoffe auskommen, aber auf Kreativität und Spielwitz setzen. |
Teilen |
Manche Produkte, z. B. selten benutzter Heimwerker-Bedarf, Zeitschriften-Abos, Rasenmäher oder Waschmaschinen, kann man auch mit mehreren Personen teilen. Beispielsweise Wenig-Fahrer benötigen häufig kein eigenes Auto. Im Rahmen des CarSharing wird die Autobenutzung gemeinschaftlich organisiert. Um Anschaffung, Reparatur und Wartung der Fahrzeuge kümmert sich die Organisation. Mit dem Beitritt zum Car-Sharing-System im Rahmen eines längerfristigen Nutzungsvertrages bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, bei Bedarf auf den zur Verfügung stehenden Fahrzeugpark zurückgreifen zu können. |
Umweltzeichen |
Beim Einkaufen auf Umweltzeichen wie z. B. den „Blauen Engel“ oder das EU-Umweltzeichen „Euroblume“ achten. Diese werden nach strengen Kriterien vergeben. Damit ausgezeichnete Produkte haben ökologische Vorteile. |
Verleih |
Nicht alles wird oft oder regelmäßig benötigt. Viele Dinge kann man bei professionellen Verleihern „mieten“. Spezialisierte Verleihfirmen, Bibliotheken, Gartenbaubetriebe oder Baumärkte bieten ein vielfältiges Angebot (z. B. Gartengeräte, Spezialwerkzeuge, Geschirr, Kostüme, Dekoration, Putztücher, Sportgeräte, Spielzeug, Bücher). |
Verpackungen |
· Speisen selber zubereiten, statt mehrfach verpackte und eingeschweißte Fertiggerichte kaufen. · Auf überflüssige Verpackungen verzichten! Viele Produkte (z. B. Handwerks- und Bastelartikel) lassen sich insbesondere in Fachgeschäften oder auf dem Markt gut lose oder nach Stückzahl kaufen. Auch Käse, Salate oder Fleisch kann man sich in mitgebrachte Behälter bzw. Mehrwegkartons geben lassen. Beim Fleischer kann man sich hinsichtlich Frischfutter für seine Haustiere beraten lassen. Bei Obst und Gemüse kann das Preisschild häufig direkt auf das Produkt geklebt werden. · Zum Einkauf eine Tasche, ein Netz oder einen Korb mitnehmen. Für Brot und Brötchen Stoffbeutel zum Einkaufen mitnehmen. · Wählen Sie schlichte, einschichtige Verpackungen. · Glasbehälter oder einfaches, bunt bedrucktes Papier als Verpackung nutzen! · Bevorzugen Sie Verpackungen aus sonstigen natürlichen, nachwachsenden bzw. aus recycelfähigen Rohstoffen! · Verzichten Sie auf aufwendige Doppel- und Dreifachverpackungen! · Vermeiden Sie Mini- bzw. Portionsverpackungen (z. B. für Marmelade, Butter, Kondensmilch)! Ersetzen Sie die Einweg-Portionspackungen durch Spender zur Selbstbedienung oder Portionen aus Großpackungen. · Verpackungen nach Möglichkeit mehrfach nutzen. · Im Urlaub verpackungsarmes Verhalten einmal ausprobieren und bewusst weniger Abfall in Kauf nehmen. |
Weihnachtsbaumschmuck |
Den Weihnachtsbaum muss man nicht mit Plastik oder Lametta schmücken. Den Baum lieber mit selbst gebastelten Strohsternen, verzierten Tannenzapfen, Hobelspäne, Äpfeln, Nüssen, Trockenfrüchten behängen. |
Zwischenmahlzeiten |
Am bestem Sie bringen Ihre Zwischenmahlzeiten in Frischhalteboxen bzw. der Brotdose, in Papier verpackt bzw. Getränke in Thermoskannen von zu Hause mit. Das gilt nicht nur für das Büro sondern auch für die Schule, das Wandern, Bergsteigen oder sonstige Ausflüge. |