Klimaschutz im Alltag
In Bielefeld gibt es ein breites Angebot von Hofläden und Wochenmärkten für die regionale Versorgung mit Lebensmitteln. In Supermärkten ist allerdings nur selten erkennbar, welche Produkte aus der Region stammen. Da nur ca. zwei Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in OWL im Bielefelder Stadtgebiet liegt, hat Bielefeld nur begrenztes Flächenpotential für die Ausweitung regionaler Versorgungsstrukturen und ist auf die umliegenden Kreise angewiesen. Dabei ist der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Bielefeld mit rund 14,8 Prozent deutlich höher als in den umliegenden Kreisen, liegt aber auch noch deutlich unter dem Ziel der Bunderegierung.
OrtsKundIch
Plattform für regionale und nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Projekte
Hofläden in Bielefeld und Umgebung
Portal der Landwirtschaftskammer zu Hofläden in der Region
Senne original
Produkte rund um die Senne
Lippe Qualität
Produkte aus Lippe
Regionalbewegung NRW
Informationen und Vernetzung zur regionalen Vermarktung von nachhaltig erzeugten Produkten in NRW
Transition Town Bielefeld e.V.
Die weltweite Transition Town Bewegung versucht eine Antwort auf drängende Probleme wie Klimawandel und Rohstoffverknappung zu finden und bietet vor Ort vom Repair Café bis zum Nachbarschaftsgarten viele praktische Möglichkeiten aktiv zu werden.
Auch mit unserem Essen können wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten - nicht nur zuhause, sondern auch in der Gastronomie.
Machen Sie als Gastronom*in bei KlimaTeller mit und überraschen Sie Ihre Gäste mit klimafreundlichen Speisen.
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz hat auf Empfehlung des Bielefelder Klimabeirates einen Zuschuss von 100 Prozent für 10 Gastronomiebetriebe für die KimaTeller App beschlossen. Mehr Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier.
Im Rahmen des Klimaschutzes unterstützen das Umweltamt und die Verbraucherzentrale Bielefelder Schulkantinen dabei CO2-Einsparungen umzusetzen. Die Gesamtschule Rosenhöhe nahm als erste Schule an dem Projekt teil und hat das Prädikat „Klimagesunde Schulküche” erhalten. Gemeinsam mit dem Betreiber der Schulmensa, der Stattküche, wurden wichtige Aspekte einer klimaschonenden und gesunden Ernährung in den Speiseplan aufgenommen.
Um das Prädikat zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien vorhanden sein. Möglichst viele Zutaten für die Speisen sollten frisch, passend zur Jahreszeit und aus der Region sein. Angebote mit viel Gemüse und Obst sollten häufig auf dem Plan stehen. Energiesparende Zubereitungs- und Warmhalteformen werden honoriert, ebenso Maßnahmen um Abfall zu vermeiden.
Damit die Informationen zu Klimaschutz beim Essen und Trinken auch bei den Schüler*innen ankommen, unterstützen Umweltamt und Verbraucherzentrale Schulen mit Informations- und Aktionsangeboten.
Weitere Schulen in Bielefeld können sich an dem Projekt beteiligen.
Mit dem „Prädikat Klimagesunde Betriebsküche” wurden im November 2018 die DMG Mori Aktiengesellschaft und der Betreiber des Betriebsrestaurants, die Schlichte Hof Business Restaurants GmbH, ausgezeichnet. Damit honorieren das Bielefelder Umweltamt und die Verbraucherzentrale Bielefeld das Engagement für den Klimaschutz bei der Verpflegung der Mitarbeiter*innen.
Anhand eines Kriterienkatalogs wurden die Speisepläne hinsichtlich Lebensmittelauswahl und Zubereitungsart überprüft und bewertet. Um das Prädikat Klimagesunde Betriebsküche zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.
Dazu gehören die Verwendung frischer, regionaler und saisonaler Lebensmittel, die Reduzierung tierischer Speisen (Anteile), vegetarische Angebote, Speisen mit einem hohen pflanzlichen Anteil oder auch das Angebot von Getränken in Mehrwegflaschen.
Im Betriebsrestaurant der DMG Mori Aktiengesellschaft stehen häufig Gerichte mit Zutaten der Saison auf dem Plan. Die meisten Fleischarten, Eier und Gemüse bezieht der Küchenchef von Erzeugern aus der Region. Täglich wird ein vegetarisches Gericht angeboten, ebenfalls jeden Tag steht den Gästen ein großes Angebot an frischen Salaten zur Verfügung. Bei der Herstellung von Saucen, Pürees oder Dressings setzt die Schlichte Hof Business Restaurants GmbH auf eigene Rezepturen statt auf Fertig-Produkte. Auf dem Weg zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden zukünftig Kartoffeln in Bio-Qualität von einem regionalen Anbieter das Essensangebot bereichern.
Zur Vergabe des Prädikats gehört auch die Information und Schulung von Mitarbeitenden zu Energiesparen und Klimaschutz bei der Ernährung. Ebenso sind die Besucherinnen und Besucher der Kantine zu diesen Themen zu informieren.
Frühere Auszeichnungen gingen an die Stadtwerke Bielefeld und die Betreiber der Betriebsgastronomie „Cultina".
Gerne können sich weitere Kantinen in Bielefeld um die Auszeichnung zur klimagesunden Betriebsküche bewerben.
Ansprechpartnerinnen sind:
Regine Thamm-Wind vom Umweltamt der Stadt Bielefeld (Tel. +49 521 51-2844) und Bettina Willner von der Bielefelder Verbraucherzentrale (Tel. +49 521 987876-05).
Alle zwei Jahre, am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, veranstalten das Umweltamt, die Biostation Kreis Paderborn-Senne und der Förderverein Hof Ramsbrock den Bielefelder Apfeltag, ein großes Fest mit vielen Mitmach-Aktionen und Musik für die ganze Familie rund um das Thema Streuobstwiese und Apfel.
An rund 50 Stationen in Hof und Garten des Ramsbrock Hofes erleben und genießen Sie Natur- und Klimaschutz aus der Region.
Als Unterstützung für das Fest wird von moBiel ein kostenloser Bustransport von der Stadtbahn Endhaltestelle Senne zum Hof eingerichtet.
Der Konsum von Take-Away Essen in Einwegverpackungen nimmt stetig zu. Die Herstellung des Verpackungsmaterials ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden und auch die Entsorgung des einmalig verwendeten Materials ist teuer und belastet die Umwelt. Der Umstieg von Einwegverpackungen zu Mehrweglösungen bietet hier eine gute Alternative.
Die Bundesregierung hat deswegen das Verpackungsgesetz novelliert. Größere Gastronomiebetriebe müssen ab Januar 2023 neben den Einwegverpackungen auch Mehrweglösungen anbieten. Ausgenommen von dieser Regelung sind kleinere Gastronomiebetriebe (mit maximal fünf Beschäftigten und gleichzeitig maximal 80 m² Verkaufsfläche). - Sie können ihre Waren alternativ auch in selbst mitgebrachte Gefäße der Kundschaft abfüllen.
Mehr Informationen zu der Einführung und Nutzung von Mehrweggeschirr und der Novellierung des Verpackungsgesetzes finden Sie auf der Webseite der Projekte Mehrweg statt Einweg des LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V. und Mehrweg. Mach mit! der Deutschen Umwelthilfe.
Zuschuss für die Gastronomie - Mehrweg-Pionier*innen gesucht!
Sichern Sie jetzt einen Zuschuss von bis zu 1.500 € für die Einführung eines Mehrwegsystems in Ihrem Gastronomiebetrieb!
Um auch kleinere Betriebe, die keine Mehrweglösung anbieten müssen, zu einem ressourcenschonenden Verhalten anzuregen und zu unterstützen, hat der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Bielefeld auf Empfehlung des Bielefelder Klimabeirates einen Zuschuss für die Anschaffung von Mehrwegsystemen für die Ausgabe von Take-Away-Speisen und –Getränken für Gastronomiebetriebe beschlossen.
Zuschuss für Mehrweg in der Gastronomie beantragen:
www.service.bielefeld.de
Wer?
Stadt Bielefeld und Kooperationspartner*innen
Bielefelder Ziele
- Reduktion des absoluten Energie- und Ressourcenverbrauchs bei gutem Lebensstandard als gesamtgesellschaftliches Handeln
- Kontinuierliche Reduktion der Gesamtabfallmenge
- Handlungsempfehlungen und Angebote zu klimaverträglichem Konsum und Ernährung sind präsent und durchdringen Wirtschaft & Gesellschaft
- Kooperation mit Regionalvermarktungsinitiativen aus OWL mit dem Ziel der Entwicklung einer gemeinsamen OWL-Marke
- Etablierung einer internetgestützten Plattform für regionale Produkte bis 2025
- Senkung des CO2-Ausstoßes in der Landwirtschaft entsprechend den übergeordneten Zielen
Die Ernährung und der Konsum von Produkten und Dienstleistungen in der heutigen Form tragen in großem Maße zu Umwelt- und Klimabelastungen bei.
In einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (s. Abbildung) werden der Ernährung 15 Prozent des Pro-Kopf-Treibhausgasausstoßes in Deutschland zugerechnet. Der Bereich sonstiger Konsum (alle Güter, Dienstleistungen, die nicht zu den Feldern Wohnen, Mobilität oder Ernährung gerechnet werden) wird mit 34 Prozent beziffert.
Um zu Verbesserungen in diesen Bereichen - hin zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz - zu kommen
- muss der Einsatz von Energie und Ressourcen reduziert werden (Effizienz),
- müssen nachhaltige Technologien etabliert werden, die Ökosysteme nutzen, ohne sie zu zerstören und eine Kreislaufführung von Stoffen und Energie beinhalten (Konsistenz oder Effektivität),
- müssen sich die vorherrschenden Konsummuster zum „richtigen Maß“ verändern („gut leben statt viel haben“), um zu einem geringeren Verbrauch von allen endlichen Ressourcen zu kommen (Suffizienz).
Initiativen und Organisationen in Bielefeld führen im Sinne dieser Grundsätze verschiedenste Aktionen und Projekte durch. Bürger*innen werden informiert und motiviert beim Konsum und bei der Ernährung klimafreundliche und nachhaltige Kauf- und Nutzungsentscheidungen zu treffen.
Es gibt Repair Cafés, urban gardening oder Foodsharing-Aktionen. Organisationen wie die LandFrauen, Slowfood, die Verbraucherzentrale oder der Ernährungsrat bieten vielfältige Bildungs- und Öffentlichkeitsprojekte.
Mit den städtischen Projekten „Klimagesunde Schulküche“ und „Klimagesunde Betriebsküche“ werden Einrichtungen, die sich für klimagesundes Essen einsetzen, unterstützt und ausgezeichnet. Der alle zwei Jahre stattfindende Apfeltag bietet Aktionen und Informationen rund um regionalen Natur- und Klimaschutz.
Auch der Ausbau der regionalen Handelsstrukturen kann sehr viel zum Klimaschutz beitragen. Dabei geht es nicht nur um Nahrung, sondern auch um Kleidung, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Freizeit, Arbeit, Natur und Umwelt. Die Stärkung regionaler Strukturen in Ernährungs-, Handwerks- und Dienstleistungsangeboten trägt deshalb zu dauerhafter Wertschöpfung in der Region bei und ist in hohem Maße nachhaltig:
- ökologisch, da Produktion und Transport auf kurzen Wegen Energie spart,
- ökonomisch, da Wirtschaftskraft in der Region gehalten wird und
- sozial durch Transparenz der Produktion und eine Verankerung in der Region.

Durchschnittlicher CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland (Quelle: Umweltbundesamt)
Konsum und Umwelt: Zentrale Handlungsfelder | Umweltbundesamt