Nester des Eichenprozessionsspinners melden

| Bielefeld (bi)

Mit der warmen Jahreszeit beginnt auch die Saison des Eichenprozessionsspinners. Für die kommenden Wochen rechnet der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld (UWB) daher mit den ersten Aufkommen der Raupe. Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der sein Nest an dem Baumstamm von Eichen hinterlässt. Der Körper dieser Raupe ist mit langen, weißen Haaren bedeckt. Diese giftigen „Brennhaare“ können bei Berührung zu teils heftigen Hautreaktionen führen. 

„Bürgerinnen und Bürger, die Eichenprozessionsspinner entdecken, sollten nicht versuchen, die Nester selbst zu entfernen oder die Raupen abzusammeln“, betont Christoph Wessel, Abschnittsleiter in der Abteilung Grünflächenmanagement und verantwortlich für die Koordination der Maßnahmen zum Eichenprozessionsspinner im UWB. 

Stattdessen sollte der Fund eines Nestes im öffentlichen Raum, wie etwa in Parks oder Grünanlagen, dem Umweltbetrieb gemeldet werden. Das geht entweder online über den Mängelmelder der Stadt Bielefeld, über die Bürgerservice App, per E-Mail an posteingang@bielefeld.de oder telefonisch über das BürgerServiceCenter unter der Nummer 0521 51-0. Wichtig ist, dass der genaue Standort angegeben und bei der Online-Meldung möglichst ein Foto beigefügt wird.

Entfernung durch Spezialfirmen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UWB sichten den Baum zeitnah und prüfen je nach Standort, ob eine Entfernung nötig ist. In der Nähe etwa von Kitas, Schulen oder Spielplätzen werden die Nester in der Regel immer entfernt. Das passiert mittels Absaugen oder Absammeln meist durch Spezialfirmen, die vom UWB beauftragt werden. 2023 lagen dem Umweltbetrieb 209 bestätigte Nester des Eichenprozessionsspinners vor, an 191 Stellen wurden die Nester entfernt. Damit gab es im vergangenen Jahr weniger bestätigte Nester als noch im Vorjahr. 

Verwechslung mit der Gespinstmotte 

Häufig gehen beim Umweltbetrieb Meldungen zur Gespinstmotte ein, deren Gespinst für die Nester von Eichenprozessionsspinnern gehalten werden. Anders als der Eichenprozessionsspinner überziehen die Raupen teils ganze Büsche mit ihrem schleierartigen Gespinst. Außerdem sind die Nester des Eichenprozessionsspinners nur an Eichen zu finden. Für den Menschen und die eingesponnene Pflanze sind die Gespinste der Gespinstmotte ungefährlich. Sie brauchen daher dem UWB nicht gemeldet werden. 

Welche Bäume in Bielefeld mit dem Eichenprozessionsspinner befallen sind, kann ganz einfach über den Online-Kartendienst der Stadt Bielefeld nachgesehen werden. Dort sind nicht nur die Standorte der befallenen Eichen vermerkt, sondern auch die Bäume, an denen der UWB die Raupen bereits hat beseitigt lassen. 

Privatpersonen sollten Fachfirmen beauftragen

Wenn Eigentümerinnen oder Eigentümer auf ihrem Privatgrundstück einen Raupenbefall registrieren, sind sie selbst für eine eventuelle Entfernung verantwortlich. Wessel: „Wir empfehlen in so einem Fall, Fachfirmen zu beauftragen. Die Firmen besitzen das nötige Knowhow, um die Nester richtig zu entfernen, und vor allem auch das richtige Equipment inklusive Schutzausrüstung. Bitte versuchen Sie nicht, die Nester selbst zu entfernen.“ 
 

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners besitzen giftige „Brennhaare“, die bei Berührung zu Hautreaktionen führen können. Foto: Stadt Bielefeld/Umweltbetrieb.