Heimat-Tierpark Olderdissen

Das erwartet Sie

Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.

Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.

Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.

Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.

Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.

Hinweise

  • Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
     
  • Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.

Neuigkeiten aus Olderdissen

2. April 2024

Gerade noch rechtzeitig vor Ostern wurden die alljährlichen Lämmer bei verschiedenen Schafrassen nun endlich geboren. In den zwei Wochen vor Ostern war das Geburtsaufkommen besonders stark. Allein an den beiden Tagen 25. Februar und 26. März erblickten neun Heidschnucken, sechs Soayschafe und fünf Jakobsschafe das Licht der Welt.

Die Herde der Jakobsschafe belebt die große Anlage rund um das nach der Sanierung in neuen Glanz erstrahlende Fachwerkhaus. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Schafrassen überhaupt, da ihre Vorfahren bereits vor 4000 Jahren gehalten wurden. Männliche und weibliche Tiere sind gehörnt und besitzen als Besonderheit vier oder sogar sechs Hörner. 

Auch eine kleine Herde Heidschnucken lebt auf dem Gelände, ihr Gehege befindet sich nahe den Tarpanen. Dies Heidschnucken sind eine typische Schafrasse der Lüneburger Heide und können auch auf eher feuchten Böden gehalten werden. Sie kommen selbst mit wenig ertragreicher Nahrung zurecht und fressen sogar Heidekraut und andere Moorpflanzen. Allerdings werden sie dann erst recht spät mit rund 18 Monaten fortpflanzungsfähig. 

Die Soay-Schafe sind eine besonders ursprüngliche Schafrasse, die in ihrem ganzen Erscheinungsbild und dem Verhalten dem Wildschaf, dem Mufflon, noch recht nahekommt. Soay-Schafe – so genannt nach einer schottischen Insel – stellen den Stand der Haustierzucht in der Jungsteinzeit dar. Die Tiere sind überwiegend in beiden Geschlechtern behornt, es kommen aber auch unbehornte weibliche Tiere vor. Die Soay-Schafe leben derzeit auf dem großen früheren Hockeyplatz, der zukünftig zum Baugrund für den großen „Hof der Tiere“ wird.

28. März 2024

Am großen Spielplatz im Heimat-Tierpark Olderdissen steht ein kleiner roter Rundpavillon, der die meiste Zeit des Jahres einen großen Spendentrichter beherbergt. Seit zwei Jahren wird das kleine Häuschen pünktlich zu Ostern zur Kükenkinderstube umgebaut. Auch in diesem Jahr stellt der Stadtverband der Rassegeflügelzüchter Bielefeld e.V. dem Tierpark hierfür einen Schaubrüter zur Verfügung.

„Wir sind für die Unterstützung des Stadtverbands und seines Vorsitzenden Horst Donnermann wieder einmal sehr dankbar“, sagt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Bereits frühzeitig haben die Kolleginnen und Kollegen genügend Eier in den Schaubrüter eingelegt, damit auch sicher zu Ostern Küken da sind.“

Der Schaubrüter im Heimat-Tierpark Olderdissen.

In dem Schaubrüter können die Besucherinnen und Besucher hautnah Küken beim Schlüpfen beobachten. Nachdem sie aus dem Brüter herausgeholt wurden, verbringen sie noch einige Tage in dem Kükenheim in dem Pavillon. „Nach Herzenslust können hier die kleinen Gesellen im gelben Daunengefieder beobachtet werden, wie sie herumwuseln“, verrät Tierparkleiter Ibler. Dieses Herumwuseln – in Verbindung mit der Suche nach Unterschlupf – ist ein lebensnotwendiges Verhalten, um in der Natur Raubfeinde zu verwirren. „Hier im Tierpark droht den kleinen natürlich nichts, aber das Verhalten ist eben angeboren“, erklärt Ibler. Mit in dem Pavillon ist außerdem eine Henne des Bankivahuhns untergebracht. Auch sie kann in ihrem Verhalten mit den Küken dort in Ruhe beobachtet werden. Bankivas sind die Wildform, von denen die Haushühner abstammen.

Kleine Vögel, wie auch die jungen Hühner, wachsen sehr schnell – bis zu einem halben Zentimeter pro Tag. „Man kann ihnen beinahe beim Wachsen zuschauen“, schmunzelt der Tierparkleiter. Die ersten drei Lebenstage beziehen sie ihre Nahrung aus dem eigenen Dottersack, erst danach beginnen sie zu scharren und zu picken und so eigenständig Nahrung aufzunehmen. Im späteren Leben werden sie rund 30 Prozent der Zeit mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sein.

Ab dem Herbst, wenn die Tage kürzer werden, stellen die Hühner die Eiablage ein. Sie beginnen erst wieder, wenn die Tage wieder merklich und spürbar länger werden. „Da das Jahr genauso anfing, wie das alte aufgehört hat, nämlich mit grauem Wetter, und außerdem Ostern früh im Jahr liegt, ist die Eiablage verspätet“, berichtet der Tierparkleiter. Bis zum Schlupf müssen Hühnereier 21 Tage bebrütet werden.

Übrigens: Hühner lassen sich nicht nur gut im Tierpark, sondern auch im Hühnerhaus im Bielefelder Bürgerpark beobachten. Die Volieren liegen im oberen Teil des Parks in der Nähe der Werther Straße.

Der Sandregenpfeifer im Tierpark Olderdissen. Foto: Steve McAlpine

22. März 2024

Es gibt weitere, neue Bewohner für die Strandvoliere im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen. Vor einigen Wochen sind dort zwei Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) eingezogen. „Unser großer Dank gilt dem Dresdner Zoo, aus deren Zucht die zwei liebenswerten Federknäuel stammen“, sagt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. Die Vögel sind circa ein Dreivierteljahr alt und beides Männchen. Sie leben nun gemeinsam mit den Säbelschnäblern, Austernfischern, Großen Brachvögeln, Zwergsägern und Zwergtauchern in der Strandvoliere, die vor gut einem Jahr neu eröffnet wurde. „An die Voliere haben sich die Vögel nun gut gewöhnt. Wir können also in den nächsten Jahren auf Nachwuchs bei verschiedenen Arten hoffen“, erzählt Ibler.

Der Sandregenpfeifer ist ein naher Verwandter des bei uns heimischen Kiebitz, dem Vogel des Jahres 2024. Der Kiebitz ist allerdings wesentlich größer. Beide Arten sind Bodenbrüter weshalb sie einen besonderen Schutz benötigen. Sandregenpfeifer erreichen eine Größe von 18 bis 20 cm. Das Gefieder ist am Rücken bräunlich, am Bauch weiß gefärbt, Beine sind orange bis gelblich, derer Schnabel ebenfalls gelblich, allerdings mit einer schwarzen Spitze. Charakteristisch ist das schwarze Band um die Brust, gefolgt von einer weißen Färbung und wiederum einem schwarzen Augenstreif. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht in der Gefiederfärbung.

Die Ernährung der Sandregenpfeifer ist vorwiegend tierisch und besteht aus kleinen Insekten, Würmern, Krebsen oder Larven. „Ihr Beutefangverhalten kann man übrigens gut in der Voliere beobachten: schnelles Laufen, plötzliches Stoppen und dann Picken“, verrät der Tierparkleiter. „Manchmal tritt der Vogel dann auch mehrfach schnell auf der Stelle, wahrscheinlich um Beutetiere an die Oberfläche zu locken.“

Frischlinge im Tierpark Olderdissen

17. Januar 2024

Für das erste kleine Frühlingsgefühl sorgen seit kurzem die Frischlinge im Wildschweingehege! Bereits am 17. Januar kamen die beiden neuen Tierpark-Bewohner auf die Welt. „Der Nachwuchs ist etwas früh dran in diesem Jahr“, sagt Tierpark-Chef Dr. Benjamin Ibler. „Denn normalerweise werden Wildschweine erst im März geboren.“

Die ersten Tage hatte sich das Muttertier mit den Frischlingen etwas abgesondert, jetzt laufen sie schon gut inmitten der Gruppe. Wildschweine sind besonders gesellige Tiere und leben in großen Familienrotten mit bis zu 35 Tieren. Diese bestehen, neben den weiblichen Tieren (Bachen), aus Frischlingen und den etwas älteren Nachkommen, die als Überläufer bezeichnet werden. Männliche Nachkommen verlassen die Rotten nach und nach, alte Männchen – die Keiler – leben alleine. Dieser erste Nachwuchs 2024 ist eine gute Gelegenheit in das Leben der Wildschweine einzutauchen und sich damit zu beschäftigen.

Übrigens: Bei allen Wildschweinarten heißen die Jungtiere auch Frischlinge – als Ferkel werden nur die Jungtiere bei den Hausschweinen bezeichnet. Wenn das Wetter schön wird, dann ist der Tierpark Olderdissen ein lohnendes Ausflugsziel, besonders nach der intensiven Regenzeit im letzten Herbst. Wenn aber alle dieselbe Idee haben, dann wird es voll im Tierpark und die Autos stauen sich.

Die Tierpark-Leitung möchte gerne daran erinnern, dass neben dem eigentlichen Parkplatz am Tierpark auch der Parkplatz auf dem Johannisberg genutzt werden kann. Beide zusammen bieten rund 500 PKW-Stellplätze. „Wir bitten zudem auch alle, besonders die Ortskundigen, die Möglichkeit einer Anreise mit dem ÖPNV in Betracht zu ziehen“, sagt Tierpark-Leiter Ibler.

Die Buslinie 24 verkehrt zwischen Sieker und Dornberg über den Jahnplatz von Montag bis Samstag im 20-Minutentakt, ab Sonntagmittag im 30-Minutentakt. Die auf dem Olderdissen-Parkplatz erhobenen Parkgebühren dienen dort der wichtigen Arbeit des Tierparks, der ansonsten kostenfrei zugänglich ist.

Restauriertes Eselhaus

19. Dezember 2023

Altes Haus in neuem Glanz – Erfolgreiche Restaurierung des Fachwerkhauses im Tierpark Olderdissen Kurz vor dem Weihnachtsfest gibt es noch eine gute Nachricht aus dem Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen: Das Fachwerkgebäude am Eselgehege konnte dank einer großen Spende komplett saniert werden und erstrahlt nun in neuem Glanz.

„Die Sanierung war mittlerweile dringend erforderlich. Nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch weil die Fachwerkbalken sich dem Ende ihrer Lebensdauer näherten“, berichtet Herbert Linnemann, Leiter der Abteilung Forsten / Heimat-Tierpark Olderdissen. Daher wurden einzelne marode Balken ausgetauscht. Das verbaute Holz stammt aus dem von der städtischen Forstabteilung bewirtschafteten Stadtwald. „Wir haben außerdem den Dachüberstand etwas vergrößern lassen, um das Holz besser vor der Witterung zu schützen. Die Fachwerkbalken wurden zudem mit Leinöl bestrichen. Das ist eine Methode, die auch früher bereits praktiziert wurde und auf die man nun wieder zurückgreift“, so Linnemann. Saniert wurden auch die beiden an der Front hängenden Sprüche, die die früheren Besitzer angebracht hatten und die erst rekonstruiert werden mussten.

Die Sanierung war dank einer großzügigen Einzelspende von 50.000 Euro möglich. „Das Fachwerkhaus ist mit Sicherheit das meist fotografierte Gebäude im Tierpark. Jetzt kommt es also künftig noch besser zur Geltung. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei dem Spenderehepaar für diese Zuwendung“, sagt Matthias Seipel, Erster und Technischer Betriebsleiter des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld, zu dem der Tierpark gehört. Die übrigen Ausgaben wurden ebenfalls aus dem Spendentopf des Tierparks finanziert. Insgesamt lagen die Kosten für die Sanierung bei rund 100.000 Euro.

Über die historische Herkunft des Gebäudes ist bekannt, dass es um 1800 errichtet worden ist. Es diente vermutlich der Lagerung von Getreide, Mehl und weiteren Vorräten. Die Stadt Bielefeld hat das komplette Ensemble aus Meierhof und dem kleinen Fachwerkhäuschen 1905 angekauft, um eine Erholungseinrichtung für ihre Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Bielefeld wuchs damals während der Industrialisierung rasant. Das kleine Fachwerkhaus diente als Bühnenhaus für eine kleine Freilichtbühne. „In der Form wurde es anscheinend aber nicht lange betrieben“, so Ibler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus für die Tierhaltung genutzt und heißt seither Tierpark-intern „Eselhaus“. Es wurde im Laufe der Jahrzehnte immer mal wieder saniert, zuletzt in den 1980er Jahren.

Im Zuge der Sanierung des Fachwerkhauses haben außerdem die im Tierpark beschäftigten Tischler den Holzzaun rings um das Gehege der Esel, Puten, Hühner, Kaninchen und Schafe erneuert. „Der Baustoff Holz hat den Vorteil, dass er am Ende seiner Lebenszeit nach 20 bis 30 Jahren keinen Müll hinterlässt. Dann kann zum Beispiel eine Zaun-Anlage neu aufgebaut und neuen Erkenntnissen angepasst werden“, erklärt Abteilungsleiter Linnemann. „Im Lauf des Jahres 2023 liefen zudem viele weitere baulichen Arbeiten, gerade auch in Bereichen, in die die Besucherinnen und Besucher nicht hinkommen, wie z.B. in den Personalumkleideräumen“, so Linnemann.

Die lebendigen Bewohner am und im Fachwerkhaus

„Unsere Esel zählen zu den beliebtesten Bewohnern des Tierparks Olderdissen“, sagt Tierparkleiter Ibler. Der Hausesel ist ein besonders genügsamer Geselle, da die Stammutter der Haustierform der Afrikanische Wildesel ist – ein Bewohner der Halbwüsten und Wüsten mit nur sehr wenig Pflanzenbewuchs. Daher muss man aufpassen, das gutmütige Grautier nicht zu gut zu ernähren, sonst könnte der Esel an den Hufen erkranken. „Das ist auch der Grund für das strikte Fütterungsverbot“, betont Ibler.

Esel haben wie die Pferde nur einen Huf – Einhufer oder Unpaarhufer genannt. Sie besitzen ein starkes Gebiss, mit dem die Pflanzennahrung abgebissen und zerkaut werden kann. Am wohlsten fühlen sich Esel, wenn sie in kleinen Gruppen gehalten werden. Sie sind von Natur aus gesellig. Die Tragezeit dauert rund zwölf Monate. Dann wird ein einzelnes Fohlen geboren, das schon kurz darauf stehen und laufen kann. Im Tierpark Olderdissen kommt alle zwei bis drei Jahre ein Eselhengst zu Besuch, der nach getaner Arbeit dann wieder abreist und trächtige Stuten zurücklässt.

Das Hauskaninchen ist ein Abkömmling des Europäischen Wildkaninchens (Oryctolagus cuniculus). Dieses wurde bereits von den Römern von der Iberischen Halbinsel nach Italien eingeführt, auf Inseln ausgesetzt und zur Fleischgewinnung genutzt. Bronzeputen zählen zu den Truthühnern und damit zur schwersten Hausgeflügelrasse überhaupt.

Eine große Herde Jakobsschafe belebt ebenfalls die Wiese vor dem Haus. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Schafrassen überhaupt, da ihre Vorfahren bereits vor 4.000 Jahren gehalten wurden. Männliche und weibliche Tiere sind gehörnt und besitzen als Besonderheit vier oder sogar sechs Hörner.

Vor dem Haus befindet sich auch der Bauerngarten mit vielen alten Nutz- und Zierpflanzen.

3D-Ansicht des Heimat-Tierpark Olderdissen