10 Schritte zur eigenen Solaranlage

Der Bau einer Solaranlage ist eine Investition in die Zukunft, denn eine Solaranlage hat in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.

Wie jede Baumaßnahme sollte auch der Bau einer Photovoltaikanlage sorgfältig geplant werden. Der Weg bis zur fertigen Anlage ist hier in 10 Schritten zusammengefasst. Wer weitere Beratung und Unterstützung sucht, kann sich gerne an das Umweltamt wenden.

Schritt 1: Ergebnisse der Computerauswertung überprüfen
Die automatisierte Auswertung kann Fehler beinhalten. Der Laserscanner kann unter Umständen kleinste Details wie z.B. Lüftungsrohre nicht aufnehmen. So werden zum Beispiel auch in die Dachhaut plan integrierte Dachflächenfenster nicht erkannt, so dass Flächenangaben in einigen Fällen nicht ganz korrekt sein können.
Bedenken Sie, dass die geplante Fläche auch zukünftig verschattungsfrei bleibt. Bäume oder Gehölze können in 20 Jahren eine beachtliche Größe erreichen und später noch zu Verschattungen führen. Ebenso können hinzukommende Bauwerke in der Nachbarschaft eine Verschattung bewirken.

Schritt 2: örtliche Bauvorschriften prüfen
Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Ensembles sowie bspw. einer Lage im Geltungsbereich von Erhaltungs-, oder Gestaltungssatzungen muss eine Genehmigung eingeholt werden bzw. sind die entsprechenden Regelungen zu beachten. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Bauberatung der Stadt Bielefeld.

Schritt 3: Zustand des Dachs prüfen
Die Dacheindeckung sollte eine längere Lebensdauer als die Solaranlage bei 20 Jahren Laufzeit aufweisen. Steht in den nächsten Jahren eine Dachsanierung an, sollte diese vor dem Einbau der Solaranlage vorgenommen werden. Die Installation einer Solaranlage können Sie bei der Sanierung gleich berücksichtigen.

Schritt 4: Kompetenten Fachbetrieb finden
Sprechen Sie zunächst mit Ihrem bekannten Elektrofachbetrieb, da er die elektrischen Leitungen in Ihrem Haus am besten kennt. Spezielle Solarfirmen finden Sie im Branchenbuch oder wenden Sie sich alternativ an den KlimaTisch Bielefeld e.V. Fragen Sie nach zwei bis drei Referenzanlagen, die der Betrieb schon installiert hat und bilden Sie sich daraus eine Meinung.

Schritt 5: Angebote einholen
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Solarfirma sollte vor Angebotserstellung Ihr Gebäude ansehen, damit weitere Dinge, wie die Statik des Daches, Netzanschlussmöglichkeiten und auch Sicherheitsaspekte geprüft werden können. Holen Sie sich Angebote von zwei bis drei Fachbetrieben zum Preisvergleich ein.

Schritt 6: Ertragsabschätzung
Die im Solaratlas genannten Erträge sind nur bei guter Installation der Anlage erreichbar und wurden als Abschätzung ermittelt. Lassen Sie sich daher von der Fachfirma eine Einschätzung zu den Erträgen mit dem angebotenen Modultyp geben.

Schritt 7: Das A und O – eine sichere Finanzierung
Haben Sie die Kosten für die fertig installierte Anlage ebenso wie den zu erwartenden Jahresertrag durch die Angebote ermittelt, ist zu klären wie hoch der Eigenanteil an der Finanzierung sein soll. Für die restliche Finanzierung stehen Ihnen die örtlichen Kreditinstitute zur Verfügung, die ggf. auch Förderkredite z.B. der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vermitteln.

Schritt 8: Die Auftragserteilung
Achten Sie bei der Vergabe des Auftrages unbedingt auf die Zahlungsmodalitäten und beziehen Sie sich immer auf das zu Grunde liegende Angebot. Falls sie mit der Solarfirma spezielle Vereinbarungen zum Ausführungstermin und /oder dem spätesten Inbetriebnahmezeitpunkt haben, sollten nicht nur diese, sondern auch die Konsequenzen bei Überschreitung schriftlich mit der Auftragsvergabe formuliert sein. Lassen sie sich eine schriftliche Auftragsbestätigung geben.

Schritt 9: Die Anlage wird in Betrieb genommen
Der Handwerker wird nach Aufbau der Anlage die Inbetriebnahme zusammen mit dem Energieversorger durchführen. Sie erhalten ein Inbetriebnahmeprotokoll, in dem auch der Zählerstand des Einspeisezählers festgehalten wird. Für Betreiber von Solarstromanlagen besteht eine besondere Meldepflicht als Voraussetzung für die Zahlung der Einspeisevergütung. Der Betrieb der Anlage muss mit folgenden Daten der Bundesnetzagentur gemeldet werden: Standort der Anlage, Name des Netzbetreibers, Leistung der Anlage in Kilowatt, Tag der Inbetriebnahme.

Schritt 10: Von nun an ist man Stromproduzent
Der zuständige Stromversorger wird mit dem Betreiber einen entsprechenden Vertrag schließen und den eingespeisten Strom nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz vergüten.
Spätestens jetzt sollten Sie der Gebäudeversicherung die Photovoltaik-Anlage als neuen Bestandteil des Gebäudes anzeigen, damit diese zum Beispiel bei Sturmschäden abgesichert ist. Eventuell ist die Anlage aber schon über die bestehende Versicherung abgedeckt. Dazu sollten Sie sich bei der Versicherung erkundigen. Auch in der nächsten Steuererklärung ist die Photovoltaik-Anlage zu berücksichtigen. Dies wirkt sich in der Regel positiv aus und verringert die Steuerlast. Es lohnt sich unter Umständen zu diesen Fragen eine Beratung in Anspruch zu nehmen.

Weitere Empfehlungen beim Betrieb Ihrer Anlage
Achten Sie bei Inbetriebnahme darauf, dass der Zählerstand festgehalten wird.

Solarmodule sind in der Regel wartungsfrei. Dennoch sollten Sie

 

  • zumindest einmal jährlich eine Sichtprüfung der Module, der Leitungen und sonstigen Komponenten der Anlage durchführen.
  • starke Verschmutzungen rasch reinigen lassen. Geringe Verschmutzungen wirken sich in der Regel kaum durch Ertragseinbußen aus. Starke Verschmutzungen, wie Ablagerungen von Laub im Herbst, sollten Sie jedoch baldmöglichst entfernen lassen.
  • ein Gerät installieren, das die Erträge der Module überwacht und /oder täglich die Ertragszahlen kontrollieren, um die Erträge der Anlage bewerten und nicht aktive Module rasch ausfindig machen zu können. Ein nicht aktives Modul hat wie ein beschattetes Modul Ertragsminderungen zur Folge.

Die Stadt Bielefeld wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt!