Energetische Sanierung des Freizeitzentrums Baumheide

Hintergrund / Sachstand

Das Freizeitzentrum Baumheide wurde im November 1976 eröffnet. Es umfasst ca. 3.500 qm Nutzfläche, verteilt auf Kellergeschoss, Erdgeschoss und einem Teil-Obergeschoss. Die Außenwände des Gebäudes sind aus Mauerwerk, welches bauzeitlich mit Sichtbetonfertigteilen ohne Dämmung verkleidet wurde.

Im Freizeitzentrum sind aktuell folgende Nutzungen untergebracht:

Ein Kinder- und Jugendbereich, eine Stadtteilbibliothek, ein Veranstaltungsbereich mit Saalnutzung (auch zur Fremdvermietung) und verschiedene Kurs- und Beratungsangebote.
Im Zuge der erforderlichen energetischen Ertüchtigung der Außenbauteile sollen auch die Räume im Inneren neugestaltet und die Funktionsbereiche entsprechend der Bedarfe z.T. neu zugeordnet werden.

Energetische Ertüchtigung

Für die energetische Ertüchtigung wurden die wärmeübertragenden Außenbauteile (Dach, Fassade und Fenster) saniert bzw. ausgetauscht und entsprechend auf den aktuellen Standard gebracht. In diesem Zusammenhang wurde die Heizungsanlage an die am Gebäude anliegende Fernwärmeheizung (derzeit Gasnutzung) angeschlossen.

Die neuen Fenster und Außentüren wurden als thermisch getrennte Aluminiumkonstruktion erstellt.

Die Flachdächer erhielten einen komplett neuen Aufbau mit Wärmedämmung und einer bituminösen Dachabdichtung.

Die Fassade wurde als Wärmedämmverbundsystem mit Außenputz mit Steinzuschlag ausgebildet.

Innenraumgestaltung

Sämtliche vorhandenen Funktionsbereiche des Freizeitzentrums sollen weiterhin bestehen bleiben. Im Zuge der Umgestaltung werden diese Innenbereiche umgruppiert und den aktuellen Bedarfen angepasst.

  • Der Jugendbereich wird vom Erdgeschoss in das Kellergeschoss in den Bereich der jetzigen Diskothek verlagert. Die Kegelbahn war abgängig und wurde zu Band-Proberäumen umgestaltet. Die Erschließung und Belichtung erfolgt über einen großzügig angelegten Lichthof.
  • Die Beratungsstelle im Erdgeschoss wurde in den bisherigen Jugendbereich verlegt. Diese dann separierte Lage und ein eigener Zugang gewährleisten die geforderte Diskretion für die Besucherinnen und Besucher einer Beratungsstelle.
  • Die Bibliothek verbleibt in ihren Räumen im Erdgeschoss, erfährt einen leichten Flächenzuwachs durch die von der Beratungsstelle geräumten Bereiche. Kleinere Umbauten gewährleisten die Umsetzung des gewünschten „open library“ -Konzeptes.
  • Der Kinderbereich verbleibt an bestehender Stelle. Ergänzt werden die Räumlichkeiten durch eine eigene Kinderküche, die am Innenhof gelegen ist. Werkräume, die aus dem Erdgeschoss in den Keller verlagert werden, schaffen zusätzlichen Raum.
  • Die Gymnastikhalle bleibt bestehen und hat auch weiterhin einen eigenen Sanitärbereich, damit sie auch unabhängig von den anderen Einheiten genutzt werden kann.
  • Der Veranstaltungsbereich mit dem Saal verbleibt, der Café-Bereich wird deutlich vergrößert. Er orientiert sich zukünftig am Eingangsbereich und öffnet sich dann dem Platz vor dem FZZ.
  • Die Kursräume im OG, derzeit in der Hauptsache durch die VHS genutzt, erfuhren geringfügige Änderungen durch Zusammenlegung von zwei kleinen Räumen zu einem größeren Schulungsraum.

Die Erschließung des FZZ wird neu organisiert.

Der bestehende Hauteingang bleibt erhalten, jedoch wurde der Flur im hinteren Bereich erweitert. Somit entsteht eine Passage durch die komplette Länge des Erdgeschosses.
Diese Passage weitet den Kinderbereich auf und es entstand ein zusätzlicher Eingang an der rückwärtigen Front. Hierdurch wird ermöglicht, dass alle Funktionsbereiche des FZZ, separat, entsprechend ihrer Nutzung und ihren Öffnungszeiten, erreicht werden können.

Zentral erreichbar ist der neue, behindertengerechte Aufzug, der an bisheriger Stelle verbleibt. Sämtliche zu ebener Erde und im I.OG und KG gelegene Räume sind damit barrierefrei erschlossen.

Eine Ausnahme bildet der Jugendbereich im Keller, welcher wegen der Lage und der unterschiedlichen Ebenen innerhalb der Kellerräume einen eigenen Aufzug benötigt.
Dieses wird durch einen Plattformlift im Bereich der Stufenanlage im Tiefhof erreicht.

An zentraler Stelle innerhalb der Räumlichkeiten wurden die sanitären Einrichtungen erneuert. Diese sind von der Beratungsstelle, dem Kinderbereich, dem Saal und dem Gymnastikbereich erreichbar und werden barrierefrei und behindertengerecht ausgebildet.
Alle Türen erhielten die für eine barrierefreie Zugänglichkeit erforderlichen Breiten.

Die Innenraumgestaltung soll insgesamt möglichst kostenbewusst umgesetzt werden.
Oberböden als Vinylbodenbeläge. Wände werden als Sichtmauerwerk gestrichen, entsprechend der Bestandsgestaltung oder als gestrichene Putzoberflächen.

Teilflächen (z.B. in der Beratungsstelle) werden, in Abstimmung mit den Nutzern, Oberflächen mit gestrichenem Vliestapeten erhalten.

Für die Ausstattung wurde ebenfalls ein Förderantrag gestellt, damit wird nahezu die komplette Einrichtung erneuert.

Die Haustechnik (Heizung, Sanitär, Elektro und Lüftung) werden komplett erneuert und gemäß

dem heutigen Stand der Technik und den Forderungen gemäß Energieeinsparverordnung erneuert.

 

Bauherr
Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld (ISB)

Nutzer
Freizeit- u. Bürg­erzen­tren Biele­feld gGmbH, Gesellschafter: AWO Kreisverband und die GFS (Gesellschaft für Sozialarbeit)

Stadtteilbibliothek

Bauablauf
Baubeginn Sommer 2019, Fertigstellung Frühjahr 2023

Baubudget 

Gesamtbudget ~ 6,9 Mio. €
davon werden 5.00 Mio. € über das Städtebaufördermittelprogramm
INSEK Stadtumbaugebiet Nördlicher Innenstadtrand gefördert und
wiederum 80% davon übernehmen der Bund und das Land

Baudurchführung      

ISB

  • Projektleitung Sabine Doser

externe Fachplaner

  • Arbeitsgemeinschaft ES Architekten & Energielenker Münster

Dieses Projekt wurde aus Städtebaufördermitteln gefördert