Heimat-Tierpark Olderdissen

Das erwartet Sie

Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.

Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.

Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.

Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.

Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.

Hinweise

  • Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
     
  • Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.

Neuigkeiten aus Olderdissen

Frischlinge im Tierpark Olderdissen

17. Januar 2024

Für das erste kleine Frühlingsgefühl sorgen seit kurzem die Frischlinge im Wildschweingehege! Bereits am 17. Januar kamen die beiden neuen Tierpark-Bewohner auf die Welt. „Der Nachwuchs ist etwas früh dran in diesem Jahr“, sagt Tierpark-Chef Dr. Benjamin Ibler. „Denn normalerweise werden Wildschweine erst im März geboren.“

Die ersten Tage hatte sich das Muttertier mit den Frischlingen etwas abgesondert, jetzt laufen sie schon gut inmitten der Gruppe. Wildschweine sind besonders gesellige Tiere und leben in großen Familienrotten mit bis zu 35 Tieren. Diese bestehen, neben den weiblichen Tieren (Bachen), aus Frischlingen und den etwas älteren Nachkommen, die als Überläufer bezeichnet werden. Männliche Nachkommen verlassen die Rotten nach und nach, alte Männchen – die Keiler – leben alleine. Dieser erste Nachwuchs 2024 ist eine gute Gelegenheit in das Leben der Wildschweine einzutauchen und sich damit zu beschäftigen.

Übrigens: Bei allen Wildschweinarten heißen die Jungtiere auch Frischlinge – als Ferkel werden nur die Jungtiere bei den Hausschweinen bezeichnet. Wenn das Wetter schön wird, dann ist der Tierpark Olderdissen ein lohnendes Ausflugsziel, besonders nach der intensiven Regenzeit im letzten Herbst. Wenn aber alle dieselbe Idee haben, dann wird es voll im Tierpark und die Autos stauen sich.

Die Tierpark-Leitung möchte gerne daran erinnern, dass neben dem eigentlichen Parkplatz am Tierpark auch der Parkplatz auf dem Johannisberg genutzt werden kann. Beide zusammen bieten rund 500 PKW-Stellplätze. „Wir bitten zudem auch alle, besonders die Ortskundigen, die Möglichkeit einer Anreise mit dem ÖPNV in Betracht zu ziehen“, sagt Tierpark-Leiter Ibler.

Die Buslinie 24 verkehrt zwischen Sieker und Dornberg über den Jahnplatz von Montag bis Samstag im 20-Minutentakt, ab Sonntagmittag im 30-Minutentakt. Die auf dem Olderdissen-Parkplatz erhobenen Parkgebühren dienen dort der wichtigen Arbeit des Tierparks, der ansonsten kostenfrei zugänglich ist.

Restauriertes Eselhaus

19. Dezember 2023

Altes Haus in neuem Glanz – Erfolgreiche Restaurierung des Fachwerkhauses im Tierpark Olderdissen Kurz vor dem Weihnachtsfest gibt es noch eine gute Nachricht aus dem Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen: Das Fachwerkgebäude am Eselgehege konnte dank einer großen Spende komplett saniert werden und erstrahlt nun in neuem Glanz.

„Die Sanierung war mittlerweile dringend erforderlich. Nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch weil die Fachwerkbalken sich dem Ende ihrer Lebensdauer näherten“, berichtet Herbert Linnemann, Leiter der Abteilung Forsten / Heimat-Tierpark Olderdissen. Daher wurden einzelne marode Balken ausgetauscht. Das verbaute Holz stammt aus dem von der städtischen Forstabteilung bewirtschafteten Stadtwald. „Wir haben außerdem den Dachüberstand etwas vergrößern lassen, um das Holz besser vor der Witterung zu schützen. Die Fachwerkbalken wurden zudem mit Leinöl bestrichen. Das ist eine Methode, die auch früher bereits praktiziert wurde und auf die man nun wieder zurückgreift“, so Linnemann. Saniert wurden auch die beiden an der Front hängenden Sprüche, die die früheren Besitzer angebracht hatten und die erst rekonstruiert werden mussten.

Die Sanierung war dank einer großzügigen Einzelspende von 50.000 Euro möglich. „Das Fachwerkhaus ist mit Sicherheit das meist fotografierte Gebäude im Tierpark. Jetzt kommt es also künftig noch besser zur Geltung. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei dem Spenderehepaar für diese Zuwendung“, sagt Matthias Seipel, Erster und Technischer Betriebsleiter des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld, zu dem der Tierpark gehört. Die übrigen Ausgaben wurden ebenfalls aus dem Spendentopf des Tierparks finanziert. Insgesamt lagen die Kosten für die Sanierung bei rund 100.000 Euro.

Über die historische Herkunft des Gebäudes ist bekannt, dass es um 1800 errichtet worden ist. Es diente vermutlich der Lagerung von Getreide, Mehl und weiteren Vorräten. Die Stadt Bielefeld hat das komplette Ensemble aus Meierhof und dem kleinen Fachwerkhäuschen 1905 angekauft, um eine Erholungseinrichtung für ihre Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Bielefeld wuchs damals während der Industrialisierung rasant. Das kleine Fachwerkhaus diente als Bühnenhaus für eine kleine Freilichtbühne. „In der Form wurde es anscheinend aber nicht lange betrieben“, so Ibler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus für die Tierhaltung genutzt und heißt seither Tierpark-intern „Eselhaus“. Es wurde im Laufe der Jahrzehnte immer mal wieder saniert, zuletzt in den 1980er Jahren.

Im Zuge der Sanierung des Fachwerkhauses haben außerdem die im Tierpark beschäftigten Tischler den Holzzaun rings um das Gehege der Esel, Puten, Hühner, Kaninchen und Schafe erneuert. „Der Baustoff Holz hat den Vorteil, dass er am Ende seiner Lebenszeit nach 20 bis 30 Jahren keinen Müll hinterlässt. Dann kann zum Beispiel eine Zaun-Anlage neu aufgebaut und neuen Erkenntnissen angepasst werden“, erklärt Abteilungsleiter Linnemann. „Im Lauf des Jahres 2023 liefen zudem viele weitere baulichen Arbeiten, gerade auch in Bereichen, in die die Besucherinnen und Besucher nicht hinkommen, wie z.B. in den Personalumkleideräumen“, so Linnemann.

Die lebendigen Bewohner am und im Fachwerkhaus

„Unsere Esel zählen zu den beliebtesten Bewohnern des Tierparks Olderdissen“, sagt Tierparkleiter Ibler. Der Hausesel ist ein besonders genügsamer Geselle, da die Stammutter der Haustierform der Afrikanische Wildesel ist – ein Bewohner der Halbwüsten und Wüsten mit nur sehr wenig Pflanzenbewuchs. Daher muss man aufpassen, das gutmütige Grautier nicht zu gut zu ernähren, sonst könnte der Esel an den Hufen erkranken. „Das ist auch der Grund für das strikte Fütterungsverbot“, betont Ibler.

Esel haben wie die Pferde nur einen Huf – Einhufer oder Unpaarhufer genannt. Sie besitzen ein starkes Gebiss, mit dem die Pflanzennahrung abgebissen und zerkaut werden kann. Am wohlsten fühlen sich Esel, wenn sie in kleinen Gruppen gehalten werden. Sie sind von Natur aus gesellig. Die Tragezeit dauert rund zwölf Monate. Dann wird ein einzelnes Fohlen geboren, das schon kurz darauf stehen und laufen kann. Im Tierpark Olderdissen kommt alle zwei bis drei Jahre ein Eselhengst zu Besuch, der nach getaner Arbeit dann wieder abreist und trächtige Stuten zurücklässt.

Das Hauskaninchen ist ein Abkömmling des Europäischen Wildkaninchens (Oryctolagus cuniculus). Dieses wurde bereits von den Römern von der Iberischen Halbinsel nach Italien eingeführt, auf Inseln ausgesetzt und zur Fleischgewinnung genutzt. Bronzeputen zählen zu den Truthühnern und damit zur schwersten Hausgeflügelrasse überhaupt.

Eine große Herde Jakobsschafe belebt ebenfalls die Wiese vor dem Haus. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Schafrassen überhaupt, da ihre Vorfahren bereits vor 4.000 Jahren gehalten wurden. Männliche und weibliche Tiere sind gehörnt und besitzen als Besonderheit vier oder sogar sechs Hörner.

Vor dem Haus befindet sich auch der Bauerngarten mit vielen alten Nutz- und Zierpflanzen.

4. Dezember 2023

Schon seit dem Sommer gibt es Nachwuchs beim Europäischen Biber (Castor fiber) im Heimat-Tierpark Olderdissen. Das Biberjungtier wurde bereits im Sommer geboren und lebte ein so heimliches Leben, dass kaum jemand das Jungtier zu Gesicht bekam. Es ist das erste Jungtier der Biberdame „Meret“, die 2022 aus dem Tierpark Dählhölzli aus Bern eingetroffen ist. „Der Bielefelder Tierpark hatte lange Jahre eine gute Biberzucht, aber nach der Abgabe der Nachzuchten blieb nur ein Männchen übrig. Ihn haben wir daher im vergangenen Jahr mit ‚Meret‘ neu verpartnert“, berichtet Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Zu sehen ist der Nachwuchs allerdings nur selten und kann nur mit Glück beobachtet werden“, betont Ibler. Das Geschlecht des kleinen Bibers ist bislang noch unbekannt.

Beim genauen Hinsehen ist der Bibernachwuchs hinter Mama „Meret“ zu erkennen. Es gehört einiges an Glück dazu, den kleinen Biber in der Anlage beobachten zu können.

Beim genauen Hinsehen ist der Bibernachwuchs hinter Mama „Meret“ zu erkennen. Es gehört einiges an Glück dazu, den kleinen Biber in der Anlage beobachten zu können.

Eingewöhnung der Bären

Die beiden Europäischen Braunbären (Ursus arctos arctos), die im Oktober neu in den Bielefelder Tierpark gekommen sind, sind mittlerweile merklich vertrauter mit ihrer Umgebung. Daher wurden nun die Durchgänge zu den ebenfalls im Jahr 2023 eingetroffenen Silberfüchsen geöffnet. „Ab und an wagt sich einer drei Silberfüchse auf die große Bärenanlage, bleibt aber in gebührendem Abstand – trotz fuchstypischer Neugier“, beobachtet Benjamin Ibler. „Auch das ist also ein weiteres Stück auf dem Weg zur Normalität.“ Mittlerweile kommen die beiden Bärinnen bereits kurz nach 9 Uhr auf die große Bärenfreianlage und bleiben dann für etwa drei Stunden hier. „Wenn das Wetter zu schlecht ist, dann ist zu beobachten, wie besonders ‚Jojo‘ wieder frühzeitig hinein möchte“, schmunzelt Ibler.

Die Bärendamen „Jojo“ und „Flocon“ erkunden ab sofort täglich ab 9 Uhr ihre Anlage – und das auch bei Schnee


Tierpark-Shop und Präparateausstellung

Etwas versteckt neben dem großen Spielplatz und hinter dem Meierhof befindet sich im Olderdisser Tierpark der Tierpark-Shop und die Tierpräparateausstellung. „Die Ausstellung ist besonders klasse für alle diejenigen, die Tiere aus nächster Nähe im Trockenen und Warmen ansehen möchten. Und jetzt zu Weihnachten findet sich bestimmt für den einen oder die andere ein tolles Geschenk im Shop, das an schöne Besuche im Tierpark erinnert“, empfiehlt Tierparkleiter Ibler. Der Tierpark-Shop mit der Präparateausstellung hat dienstags bis sonntags (auch an Feiertagen) von 10 bis 12 Uhr und von 12.30 bis 17 Uhr geöffnet.

Wissenswertes zum Europäischen Biber

Der Biber ist als Holzfäller und Dammbaumeister bekannt und wird bis zu 30 Kilogramm schwer. Geradezu sprichwörtlich ist sein Fleiß, ist er doch ständig am Benagen und Fällen von Bäumen, wobei Bäume bis 20 cm Stammdurchmesser gefällt werden. Der Biber wirkt an Land plump und langsam. An das Leben im Wasser ist er mit seinen Schwimmhäuten an den Hinterfüßen aber gut angepasst. Der Biberpelz ist ähnlich dicht wie der Fischotterpelz und besitzt etwa 37.000 Haare pro Quadratzentimeter. Die Nahrung ist pflanzlich und besteht aus Rinde, Laub, weichem Holz und Uferstauden. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Januar. Nach einer Tragezeit von rund 15 Wochen bringt das Weibchen bis zu fünf vollbehaarte und sehtüchtige Jungtiere auf die Welt. In Olderdissen war es aber offensichtlich nur eines, das aber wohl nicht im Frühjahr, sondern erst Anfang des Sommers geboren wurde. „Da diese hohen Jungtieranzahlen pro Wurf aber nur selten registriert werden, stellt sich schon die Frage, ob die Fachliteratur hier zu optimistisch ist“, sagt Benjamin Ibler. Die Jungtiere können bereits kurze Zeit nach der Geburt schwimmen und tauchen. Mittlerweile ist der Biber wieder in Deutschland heimisch.

7. November 2023

Bärin Flocon
Bärin Flocon

Nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen haben sich die beiden Braunbärendamen „Jojo“

und „Flocon“ bereits gut an ihre neue Umgebung gewöhnt. „Dank der intensiven Arbeit des gesamten Tierpark-Teams haben die Kolleginnen und Kollegen es geschafft, dass mit unseren beiden Bärinnen sehr gute Arbeitsroutinen entwickelt werden konnten“, freut sich Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks. Die Braunbären sind nun täglich in der großen Anlage unterwegs und können nun auch erstmals von den Tierparkbesucher*innen beobachtet werden.

Bärin Jojo
Bärin Jojo

Der Großteil der Arbeit fand in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen stand. Reviertierpflegerin Andrea Günnemann hat zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen täglich mehrere Stunden bei den Braunbären verbracht, um ein vertrautes Verhältnis zu ihnen aufbauen zu können. „Wir konnten bereits gut die Charaktere der beiden Schwerstern beobachten. Bärin ‚Jojo‘ ist sehr selbstbewusst und mutig. ‚Flocon‘ hingegen ist eher schon mal etwas vorsichtiger. Wir haben auch festgestellt, dass die beiden sich in der großen Anlage gerne mal auf Abstand halten. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich unter Geschwistern“, berichtet Günnemann, die bereits jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit den Braunbären im Olderdisser Tierpark hat.

Finanzierung der Bärenanlage durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld

Dass es eine Bärenanlage in der Größenordnung überhaupt im Bielefelder Tierpark gibt, ist der Stiftung der Sparkasse Bielefeld zu verdanken. Sie hat nicht nur den Bau des Geheges vor nun mehr als 23 Jahren finanziert, sondern trägt seitdem auch die jährlichen Betriebskosten. „Wir freuen uns sehr auf die beiden neuen Bewohnerinnen im Bärengehege und sagen: Herzlich willkommen! Für ‚Kost und Logis‘ von Max, Jojo und Flocon sorgt wie seit dem Jahr 2000 auch weiterhin unsere Stiftung“, so Michael Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung.

„Nur durch so großzügige finanzielle Unterstützung kann unser Tierpark in der Form allen Bielefelder Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zugänglich gemacht werden. Im Namen der Stadt Bielefeld gilt daher mein großer Dank der Bielefelder Sparkassenstiftung, die seit so vielen Jahren die Bärenanlage finanziert“, sagt Umweltdezernent Martin Adamski.

Engagement der Tierparkmitarbeiter*innen

„Hinter uns liegen intensive Wochen, in denen viel mit den Neuankömmlingen gearbeitet wurde. Ich bin sehr froh, dass bislang alles so gut mit den beiden geklappt hat und kann mich nur bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement bedanken“, betont Herbert Linnemann, Leiter der Abteilung Forsten und Heimat-Tierpark Olderdissen. Diesem Dank schließt sich auch der Erste und Technische Betriebsleiter des Umweltbetriebs, Matthias Seipel, an: „Ich freue mich sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen so engagiert daran mitgearbeitet haben, damit die Eingewöhnung der Bären so reibungslos verläuft. Vielen Dank!“

Hinweise für die Besucher*innen

Es ist geplant, dass die beiden Bärinnen von nun an ab ca. 10 Uhr vormittags zu sehen sind. Sie sollen dann bis etwa 13.30 Uhr auf der großen Anlage sein. Die beiden neuen Bärinnen kennen so viele Besucher*innen nicht aus ihrer Schweizer Heimat und müssen sich noch an Menschenansammlungen gewöhnen. Der Tierpark bittet darum, sich vor dem Bärengehege ruhig und bedächtig zu verhalten und nicht allzu lange stehen zu bleiben, damit möglichst viele Leute die Bären sehen können. Es wird noch viele Gelegenheiten in der Zukunft geben, am Leben der Bären teilzuhaben. Selbstverständlich sollen die Bären auf keinen Fall gefüttert werden. Sollten Besucherinnen und Besucher dennoch mitbekommen, dass die Tiere gefüttert werden, bitte dem Tierpark-Personal Bescheid geben.

Echte Europäische Braunbären aus dem Alpenraum

Mit den im Januar 2018 im Juraparc Vallorbe geborenen „Jojo“ und „Flocon“ ziehen echte Europäische Braunbären in den Tierpark ein, die sehr gut in die Gesamtkonzeption des Bielefelder Tierparks passen. Die Mutter war im Wildpark Langenberg geboren, der Vater im Zoo Zagreb. Sie gehören damit der Südpopulation des Europäischen Braunbären an – das heißt des Bestandes, wie er auch heute noch, wenn auch selten, in den Alpenländern lebt. Da Braunbärenjungtiere während der Winterruhe geboren werden, ist leider kein genaues Geburtsdatum bekannt. Der alte Braunbär „Max“, der seit 2000 in Bielefeld lebt, ist, hat wohl auch Verwandtschaft zu anderen Bärenunterarten, die größer als der Europäische Braunbär sind. Er ist daher im Vergleich zu seinen neuen Nachbarinnen sehr groß und massiv. „Es ist sehr schön, dass es ihm seinem Alter entsprechend gut geht“, sagt Tierparkleiter Ibler.

Bielefelder Braunbärenhaltung

Auf menschliche Analogien übertragen ist ein guter Zoo eine Art Hotel für Tiere. Damit wie auch im Hotel keine Langeweile auftritt, sind Animationsprogramme notwendig. Die Bären können die natürliche Landschaft und Vegetation zur Erkundung, zur Nahrungssuche nach Gras, Insekten und Würmern nutzen und um sich in der Sonne oder im Schatten wohlzufühlen. Durch den Begrenzungszaun können die Bären die Umgebung sehen und riechen. Im Gehege gibt es auch einen Wasserfall sowie einen künstlichen Wasserlauf. Als natürlicher Bewuchs sind einheimische Arten wie Linde, Ahorn, Eiche, Esche und Kastanie vorhanden. Auch Holundersträucher, die für die Bären besonders interessant sind, sind vorhanden. Bäume und Sträucher spenden Schatten. Wenn abgewandt vom Begrenzungszaun, dann bieten sie auch Klettermöglichkeiten. Die Anlage steigt zum rückwärtigen Abschnitt hin an und bietet erhöhte Liegeplätze. In das Gehege sind zudem Baumstämme eingebracht, die ein Verstecken ermöglichen. Die Tiere können sich vor den Blicken der Menschen jederzeit zurückziehen.

Blick hinter die Kulissen (v.l.): Tierpflegerin Maren Walker, Azubi Hennes Reich und Reviertierpflegerin Andrea Günnemann verbringen täglich mehrere Stunden mit den beiden Bärendamen, um Vertrauen zu ihnen aufzubauen.

19. Oktober 2023

Die Eingewöhnung der beiden Braunbärendamen „Jojo“ und „Flocon“ im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen geht weiterhin gut voran. So konnten die Tierpflegerinnen und -pfleger bereits neue Erkenntnisse sammeln. „Wir wissen nun zum Beispiel, dass sie sehr gerne belaubte Äste mögen, etwa vom Haselnussstrauch. Positive Wirkung hat auch Zimt. Wenn man Zimt im Außengehege verstreut, dann riecht die Bärin daran und wälzt sich gegebenenfalls sogar darin“, berichtet der Leiter des Olderdisser Tierparks, Dr. Benjamin Ibler.

Ein wichtiger Teil der Eingewöhnung ist, dass die Bärendamen Vertrauen zum Tierpflegepersonal aufbauen. Dabei haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Unterschiede im Charakter der beiden Schwestern beobachten können. „Bärin ‚Jojo‘ bewegt sich mittlerweile sehr sicher in allen Bereichen hinter den Kulissen, ‚Flocon‘ ist die vorsichtigere der beiden“, so Ibler. Beide sind nun am Tag mehrere Stunden draußen an der frischen Luft in der kleinen Anlage hinter dem Bärenhaus.

Mit beiden Braunbärinnen wird nach wie vor täglich gearbeitet und trainiert. Ihnen wird vorgelesen oder sie werden einfach beobachtet. „Wir sind sehr froh, wie sich die Tierpflegerinnen und -pfleger ins Zeug legen. Sei es mit den Bären selbst oder an anderer Stelle, um den Kolleginnen den Rücken bei der Arbeit mit den anderen Tierarten freizuhalten, die sich ebenfalls in der Obhut des Tierparks befinden. Bären sind wie wir Menschen Gewohnheitstiere, es ist daher wichtig, mit ihnen Routinen in der Eingewöhnungsphase zu entwickeln“, sagt Ibler. Auch mit Braunbär „Max“ lief es im Jahr 2000 ähnlich, als er in Olderdissen neu ankam. „Wir sind also auf einem guten Weg, bitten die Besucherinnen und Besucher aber trotzdem noch um ein wenig Geduld, bis sie dann die Bären das erste Mal live sehen können“, betont Ibler.

3D-Ansicht des Heimat-Tierpark Olderdissen