Mit dem Schnellbus bis Hauptbahnhof im Stundentakt
| Bielefeld (bi)
Mit dem ÖPNV auf dem schnellsten Weg von Spenge über Enger zum Bielefelder Hauptbahnhof und zum Jahnplatz. Eine Lücke im südwestlichen Teil des ÖPNV im Kreis Herford soll zukünftig geschlossen werden: Ab dem 1. Januar 2023 startet ein neuer Schnellbus. Von Spenge über Enger bis Bielefeld fährt er künftig im Stundentakt. Der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) unterstützt das Angebot mit einer Fördersumme von rund 1,2 Millionen Euro. VVOWL-Verbandsvorsteher Oliver Gubela überreicht die Zuwendungsbescheide an den Landrat des Kreises Herford, Jürgen Müller, sowie an Martin Adamski, Dezernent für Mobilität der Stadt Bielefeld.
Der Schnellbus fährt von Spenge, ZOB über Enger auf schnellstem Weg bis Hauptbahnhof und Jahnplatz Bielefeld. „Für die Menschen im Südwesten des Kreises Herford ist das eine enorme Angebotsverbesserung. Sie kommen damit schnell und bequem in das Oberzentrum Bielefeld mit vielen dort ansässigen Arbeitgebern, der Universität und Fachhochschule“, hebt Landrat Jürgen Müller hervor.
Die gesamten Betriebskosten werden auf rund 1,3 Millionen Euro beziffert. Der VVOWL finanziert davon 90 Prozent der Kosten, die restlichen 10 Prozent tragen jeweils der Kreis Herford und die Stadt Bielefeld.
Mobilitätsdezernent Martin Adamski verweist auf weitere Vorzüge des Schnellbusses: „Er ist besonders für Reisende attraktiv, die ab Bielefeld mit dem Zug weiterfahren möchten. Sie können direkt und ohne Umstieg bis zum Hauptbahnhof fahren.“ Der Schnellbus ist optimal mit dem Bahnverkehr verknüpft. Er fährt werktags zwischen 6 und 20 Uhr sowie samstags zwischen 9 und 20 Uhr, die Fahrzeit von Enger Kleinbahnhof bis zum Hauptbahnhof beträgt
nur 27 Minuten.
Gefahren wird er zukünftig vom Verkehrsunternehmen moBiel GmbH, das bereits im´Stadtgebiet Bielefeld und im Regionalbusverkehr zwischen Bielefeld und Kreis Herford unterwegs ist.
„Schnellbusverkehre sind gerade für den ländlichen Raum eine sehr gut geeignete Angebotsform. Sie ergänzen da, wo kein Zug fährt. Und sie sind schneller als herkömmliche Buslinien, da sie einen direkteren Weg fahren und weniger Haltestellen bedienen“, erläutert Oliver Gubela vom VVOWL. Damit Schnellbusse gefördert werden können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Der Dachzweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat eine
entsprechende Förderrichtlinie erlassen, die der VVOWL bei der Vergabe seiner Fördermittel beachten muss. Dazu gehört unter anderem die Anbindung schienenferner Orte an die nächstgrößeren Städte und den dortigen Bahnhöfen.
Förderung von Schnellbussen
Der Schnellbus Bielefeld – Enger – Spenge ist einer von insgesamt zwei Schnellbusverkehren, die der VVOWL aktuell fördert. Seit Frühjahr 2021 ist bereits der Schnellbus S40 auf der Strecke Rheda-Wiedenbrück – Paderborn unterwegs. Beide Linien fahren unter künftig dem Namen „WestfalenSchnellbus“. Das Land NRW hat ein großes Interesse am Ausbau von Schnellbusverkehren und stellt seinen Zweckverbänden, u.a. dem NWL, dafür entsprechende Mittel zur Verfügung. Der VVOWL erhält als Mitgliedsverband des NWL jährlich rund 800.000 € aus diesem Fördertopf. Um die Realisierung von Schnellbussen in der Region noch einfacher zu machen, stockt der VVOWL den Betrag aus eigenen Mitteln um insgesamt weitere 3,2 Mio. für die Jahre 2021 bis 2024 auf.