Bielefeld im Klimawandel
Der Klimawandel stellt uns vor enorme Herausforderungen, die nur durch gesamtgesellschaftliches Handeln bewältigt werden können. Die Veränderungen, die der Klimawandel hervorruft, sind bereits jetzt messbar und werden zukünftig immer mehr Bereiche unseres Lebens beeinflussen – auch in Bielefeld. Als Stadt Bielefeld sind die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung daher wichtige Handlungsfelder.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen Bürger*innen sowie weiteren relevanten Akteur*innen wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, uns auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und somit ein langfristig lebenswertes Bielefeld zu schaffen. Alle Informationen und Hintergründe zur Strategieentwicklung Klimaneutralität 2030 gibt es unter bielefeld.de/klimaneutral
Mehr Details zu den Auswirkungen des Klimawandels für Bielefeld unter: Klimawandel
Aktuelles
Die Wochen der Nachhaltigkeit finden in diesem Jahr von Freitag, 23. August bis Montag, 30. September, statt. Die vielfältigen Initiativen und Akteur*innen werden in den Fokus gesetzt und geben mit ihren Angeboten allen Bielefelder*innen die Möglichkeit, neue Impulse und Ideen für einen nachhaltigen Alltag kennenzulernen und auszuprobieren.
www.bielefeld.jetzt/nachhaltigkeit
Wie kann die Wärmewende im Eigenheim gelingen?
Die Stadt Bielefeld lädt Bürger*innen zu einer kostenlosen digitalen Vortragreihe zu diesem spannenden Thema ein.
Die Vorträge finden statt am 25. September, am 1. Oktober und am 10. Oktober und nehmen verschiedene Themen in den Fokus: „Energetische Gebäudesanierung“, „Anlagentechnik“ und „Förderung und Finanzierung“.
Die Fachexpertise stammt von Referent*innen des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik. Nach jedem Vortrag besteht die Gelegenheit Fragen zu stellen. An den Abenden mit dabei sind auch lokale Energieberater*innen, die im Projekt „Deine Energieberatung 2024“ mit der Stadt Bielefeld zusammenarbeiten.
Die Vorträge starten jeweils um 18 Uhr und finden online über die Plattform „Zoom“ statt. Jeder Vortrag ist so konzipiert, dass er inhaltlich getrennt von den anderen funktioniert – natürlich können aber auch alle Vorträge besucht werden:
Vortrag 1: Mittwoch, 25. September, 18 Uhr: „Energetische Gebäudesanierung“
Bei diesem Vortrag thematisiert die Vorteile einer guten Dämmung. Die Teilnehmenden bekommen umfassende Informationen zu verschiedenen Dämmstoffarten und Techniken.
Vortrag 2: Dienstag, 1. Oktober, 18 Uhr: „Anlagentechnik“
Dieser Vortrag beschäftigt sich mit den Regelungen des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) und legt den Fokus auf Anlagentechnik. Teilnehmende erhalten Informationen zu verschiedenen Technologien von Wärmepumpe bis Hybridheizung, sowie zu deren Vor- und Nachteilen und Einsatzmöglichkeiten im Altbau.
Vortrag 3 Donnerstag, 10. Oktober: „Förderung und Finanzierung“
Bei diesem Vortrag geht es um die Kosten und Fördermöglichkeiten von Sanierungsmaßnahmen und fossilfreier Heizungstechnik. Neben der Investition, werden Betriebskosten sowie Amortisierungszeiten vorgestellt. Klar wird werden: Neue Technologien wie die Wärmepumpe haben höhere Investitionskosten, sind aber deutlich wartungsärmer und haben geringere Betriebskosten als die bisher genutzten Heizungssysteme.
Eine Anmeldung ist erforderlich. Rechtzeitig vor der Veranstaltung erhalten Sie einen Teilnahmelink.
Die Vortragsreihe gehört zur landesweiten Kampagne „ALTBAUNEU“, bei der die Stadt Bielefeld schon viele Jahre Mitglied ist. Deswegen sind auf der Internetseite www.alt-bau-neu.de/bielefeld/ schon jetzt zahlreiche Informationen für Sie zusammengestellt, u.a. eine Such-Funktion nach Expert*innen in Bielefeld aus dem Bereich Energieberatung, Handwerk und Architektur.
Wasser sammeln, wenn es regnet und damit Bäume gießen, wenn es zu trocken ist - das ist das Prinzip der Aktion „Gießkannenheld*innen Bielefeld". Die Stadt liefert Ihnen kostenfrei einen 1.000-Liter-Regenwasser-Container. Sie stellen diesen auf Ihrem Grundstück an einem Regenfallrohr auf. Mit Hilfe des gesammelten Regenwassers aus dem Container können die in der Nähe stehenden Stadtbäume gegossen werden. Dazu stellen wir auch die passenden Gießkannen kostenfrei zur Verfügung. Gießkannenheld*innen sparen wertvolle Wasservorräte und helfen dem (Stadt)-Klima!
Bielefeld braucht seine Stadtbäume! Denn ein vitaler, widerstandsfähiger Stadtbaumbestand übernimmt zentrale Funktionen bei der Minderung von Klimafolgen und der Sicherung der Lebensqualität und Gesundheit aller Menschen. Im Klimaanpassungskonzept der Stadt Bielefeld werden Baumpflanzungen deshalb als eine der wichtigsten Maßnahmen benannt.
Die Stadt Bielefeld lädt am Donnerstag, 19. September, zusammen mit mehreren Partner*innen ein zum Info-Tag „Rund um die Immobilie“. Besucher*innen können sich an Messeständen zu einer breiten Vielfalt an Themen informieren: Energetische Sanierung, Bau- und Planungsrecht, Wohnen im Alter, Mietrecht, Einbruchschutz, Anpassung an den Klimawandel und Artenschutz an Gebäuden. Ab 12 Uhr findet der Tag der Immobilie im Technischen Rathaus statt. Um 18 Uhr könnten Interessierte einen Vortrag zum Thema „Energetische Sanierung – Die wichtigsten Tipps“ besuchen.
Für alle Klimaschutz-Aktiven und Interessierten bietet die Stadt Bielefeld in Kooperation mit Germanwatch e.V., netzwerk n e.V., Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel am 21. September von 14 bis 18 Uhr ein innovatives Fortbildungsangebot.Die Schulung findet im Umweltamt der Stadt Bielefeld, August-Bebel-Straße 75, in Bielefeld statt.
Lassen Sie sich bei dieser kostenlosen Kompaktschulung und anschließenden Folgeterminen als Klimaschutz-Multiplikator*in ausbilden!
Die #climatechallenge ist ein deutschlandweites Bildungsformat, um Menschen zu wirksamem Engagement für mehr Klimaschutz zu befähigen. Sie ermutigt Teilnehmer*innen, die Strukturen im eigenen Umfeld zu verändern. Das praxisorientierte Format vermittelt Methoden, Ideen und Handwerkszeug, um andere Menschen zum Mitgestalten zu motivieren - im Verein, in der Initiative, im Betrieb oder in der Gemeinde.
Anmeldungen an klimaschutz [ät] bielefeld.de (klimaschutz[at]bielefeld[dot]de)
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bielefeld bietet das Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Bielefeld die Veranstaltungsreihe „Gesundheitsgespräche Bielefeld“ an. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe werden drei Vorträge zum Thema „Hitzestress“ angeboten.
Bielefelder Bürger*innen können ab Freitag, 1. März, einen neuen städtischen Service in Anspruch nehmen: Eine kostenfreie Energieberatung. Weitere Informationen zu diesem Angebot finden Sie hier
Klimaschutz
Klimaanpassung
FAQ: Klimawandel
Langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wettermuster werden als Klimawandel bezeichnet. Diese Veränderungen können natürlich auftreten, wie beispielsweise durch Schwankungen der Sonneneinstrahlung.
Doch seit dem 19. Jahrhundert ist allen voran der Mensch für den Klimawandel verantwortlich - in diesem Punkt sind sich Wissenschaftler*innen sehr einig. Der größte Treiber des Klimawandels sind Treibhausgase, die allen voran bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen. So wird die Sonnenwärme in der Erdatmosphäre gehalten und die Temperaturen steigen an.
Zu den am weitesten verbreiteten Treibhausgasen gehören Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie fluorierte Treibhausgase.
Der Klimawandel hat nicht einen Verursacher, sondern viele. Die Hauptursache für den Klimawandel seit Beginn der Industrialisierung sind jedoch die vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase. Wissenschaftler*innen sind sich in diesem Punkt sehr einig.
Um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlichen Treibhausgasen zu schaffen, werden alle bis auf CO2 selbst in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet.
So viele Treibhausgase verursachen in Deutschland die unterschiedlichen Bereiche:
- Energieerzeugung (247 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Industriebetriebe (181 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Verkehr (148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Gebäudewirtschaft (115 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
- Landwirtschaft (61 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)
Stand: 15. März 2022, Quelle: Umweltbundesamt
Ein ungebremster Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlagen. In diesem Fall ist sich die Wissenschaft einig: Das Klima wandelt sich, die Erde wird wärmer und das schneller als zuvor. Begründet wird dies über eine Vielzahl an Faktoren, beispielweise das Ansteigen des Meeresspiegels oder das Schmelzen des arktischen Eises. Diverse Studien zeigen, dass das 20. Jahrhundert das Wärmste der letzten eintausend Jahre war.
Das Konzept der Planetaren Grenzen wurde 2009 von rund 30 weltweit führenden Umweltforscher*innen veröffentlicht, darunter einige Nobelpreisträger*innen. Aktuell befinden wir uns im so genannten Holozän, ein klimatisch stabiler Zustand, der das Leben auf der Erde lebenswert macht. Das Überschreiten der planetaren Grenzen gefährdet das Holozän und damit unsere Lebensgrundlage. Bleiben wir innerhalb der planetaren Grenzen, werden wir die Kipppunkte sehr wahrscheinlich nicht überschreiten.
Schnelles Handeln ist so wichtig, damit Temperaturanstiege vermieden werden, mit denen ebenfalls gewisse Kipppunkte vermieden werden. Kipppunkte sind kritische Grenzwerte, bei denen selbst eine kleine Veränderung den Zustand eines Systems radikal verändern könnten. Ein Beispiel dafür ist das Schmelzen des Arktischen Meereises. Mit Fortschreiten der Schmelze wird das Arktische Meer deutlich aufgewärmt - was wiederum schwerwiegende Folgen haben kann. Es ergeben sich also Dominoeffekte, die, wenn sie erstmal losgetreten sind, kaum noch aufzuhalten sind.
Die Belastungsgrenze des Planeten liegt bei circa 2 Grad Celsius, wird diese überschritten, driften wir ins Unkontrollierbare ab.
Die Auswirkungen des heißer werdenden Klimas wirkt sich in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens aus. Der Klimawandel bedingt zum Beispiel mehr und stärkere Regenfällen. Beides bremst das Wirtschaftswachstum aus. Beispielsweise wird Infrastruktur beschädigt, was starken Einfluss auf die Lieferketten der Wirtschaft hat. Das globale Bruttosozialprodukt kann durch Starkregen, Hitzewellen, Dürren oder Stürme bis 2100 um 37 Prozent niedriger sein als in einer Welt ohne Klimawandel. Auch hier gilt: Je besser wir den Klimawandel eindämmen, desto weniger Schaden nimmt unsere Wirtschaft.
Doch nicht nur unsere Wirtschaft ist betroffen, sondern auch unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel als die größte Bedrohung für unsere Gesundheit. Darunter fallen beispielsweise sauberes Trinkwasser, ausreichend Nahrung, sichere Unterkünfte und saubere Luft. Zwischen 2030 und 2050 wird der Klimawandel voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr verursachen, die auf Unterernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Hitzestress zurückzuführen sind. Die direkten Schadenskosten für die Gesundheit (d. h. ohne die Kosten in gesundheitsrelevanten Sektoren wie Landwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung) werden bis 2030 auf 2 bis 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Klimaschutz lohnt sich also in jeglicher Hinsicht!
An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass wir auf jeden Fall innerhalb der planetaren Grenzen bleiben müssen, um unkontrollierbare Dominoeffekte zu verhindern. Grundsätzlich gilt allerdings: Je weniger warm es global betrachtet wird, desto besser.
Der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit einer drastischen Senkung der Emissionen - vor allem durch eine massive Reduzierung der fossilen Energieträger, um die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies verlangt eine sofortige globale Trendwende, über alle Weltregionen und Sektoren hinweg.
Dabei ist es nicht egal, ob wir von 1,5 Grad oder 2 Grad sprechen. Jede Nachkommastelle kann entscheidend sein, da sie über Kosten und am Ende auch Menschenleben entscheidet.
Der menschengemachte Klimawandel bedingt zum Beispiel mehr und stärkere Regenfällen. Beides bremst das Wirtschaftswachstum aus. Beispielsweise wird Infrastruktur beschädigt, was starken Einfluss auf die Lieferketten der Wirtschaft hat. Das globale Bruttosozialprodukt kann durch Starkregen, Hitzewellen, Dürren oder Stürme bis 2100 um 37 Prozent niedriger sein als in einer Welt ohne Klimawandel.
Doch auch unsere Gesundheit ist vom Klimawandel betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel sogar als die größte Bedrohung für unsere Gesundheit. Die Gründe hierfür sind die verminderte Menge an sauberem Trinkwasser, ausreichend Nahrung, sichere Unterkünfte und saubere Luft.
Zwischen 2030 und 2050 wird der Klimawandel voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr verursachen, die auf Unterernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Hitzestress zurückzuführen sind. Die direkten Schadenskosten für die Gesundheit (d. h. ohne die Kosten in gesundheitsrelevanten Sektoren wie Landwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung) werden bis 2030 auf 2 bis 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Klimaschutz lohnt sich also in jeglicher Hinsicht!
Weil wir Menschen, aber auch die hiesigen Tiere und unsere Umwelt nicht an heißere Temperaturen angepasst sind. Bereits jetzt stehen Wälder unter großem Hitzestress. Das macht die Bäume anfälliger für Krankheiten und führt so teils zu großflächigem Waldsterben, was wiederum klimaschädliches CO2 freisetzt.
Doch der Klimawandel führt nicht nur dazu, dass es im Sommer häufiger heiße Temperaturen herrschen. Auch Extremwetter nehmen zu, wie zum Beispiel Starkregen. Außerdem kommt es so zu vermehrten Dürren, welche insbesondere in der Landwirtschaft zu großen Herausforderungen führt und auch lokal begrenzt die Ernährungssicherheit beeinflussen kann.
Der Klimawandel birgt auch gesundheitliche Risiken: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Hitze und erhöhter Sterberate in der Bevölkerung. Insbesondere in Städten stehen die menschlichen Körper bei Hitze unter Dauerstress.
Daher ist es wichtig, unsere Umwelt (Gebäude, Straßen, Wälder, ...) an die sich verändernden Bedingungen anzupassen. Mehr Infos dazu gibt es auf dieser Seite.
Ja. Bielefeld bleibt jedoch nur so lebenswert oder wird sogar noch lebenswerter, wenn wir unsere Umwelt den neuen klimatischen Begebenheiten anpassen und unsere Klimaschutz-Bemühungen steigern.
Die Stadt Bielefeld hat die Dringlichkeit der Lage erkannt und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, wie Hitze oder Starkregen, auf ihre Agenda gesetzt. Risiken und Gefahren für die Gesundheit von Menschen, Tieren und auch Pflanzen sollen so möglichst geringgehalten werden. Noch haben wir Zeit, vieles abzuwenden und zu verhindern.