Klimaneutrale Energie

Solaratlas

In Bielefeld wird durch insgesamt 3.900 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 63.700 kWp etwa 54.145 MWh Strom pro Jahr (bei 850 kWh Stromertrag pro kWp installierter Anlagenleitung) erzeugt. Mit diesen Photovoltaikanlagen sind Dachflächen von ca. 637.000 m² belegt (Stand 09/2021). Das entspricht etwa 4,9 Prozent des errechneten Potentials laut städtischem Solaratlas.

Für die Solarthermie werden etwa 12.500 m² Dachfläche durch 1.276 Anlagen genutzt (nur geförderte Anlagen, Stand 09/2020).

Bielefelder Solaratlas
Sie denken darüber nach, auf Ihrem Gebäude eine Solaranlage zu installieren? Mit dem Bielefelder Solaratlas können Sie sich kostenlos informieren, ob die Sonneneinstrahlung auf Ihrem Dach für die Nutzung von Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist. Auch die damit verbundenen Kosten können Sie sich ermitteln lassen. Zusätzlich erhalten Sie Hinweise zu Planung und Bau einer eigenen Solaranlage mit und ohne Stromspeicher und weiteren Variationen sowie nützliche Links auf weiterführende Seiten.

Insgesamt ist die Sonneneinstrahlung auf rund 13 km² Dachfläche in Bielefeld für die Stromerzeugung mittels Photovoltaik geeignet. Auf diesen Dächern könnten bei einem Wirkungsgrad von 15 Prozent rund 966 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Damit könnten über 640.000 Bürger*innen mit Strom bei einem Verbrauch von 1.500 kWh pro Person und Jahr versorgt werden. Jedes Jahr würden circa 473 Tausend Tonnen CO2 vermieden werden.

Wissenswertes über die Solarenergie
Aufbau und Funktionsweise von Solaranlagen

Bielefeld nimmt am Wattbewerb teil

Welche Gemeinde, welche Kommune und welche Großstadt schafft es, die installierte Photovoltaik-Leistung je Einwohner zu verdoppeln? Ziel des Wattbewerbs ist die Energiewende in Deutschland durch exponentiellen Ausbau von Photovoltaik zu beschleunigen. Weitere Infos zur Initiative und zum Ranking gibt es hier.

Durch die Bielefelder Solarförderung konnten 2020 und 2021 insgesamt rund 300 Dach-Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 2.500 kWp gefördert werden. Mit der installierten Leistung kann der Jahresstrombedarf von 530 4-Personen-Haushalten gedeckt werden.
Zu aktuellen Fördermöglichkeiten der Stadt Bielefeld oder um einen Auszahlungsantrag für eine bereits bewilligte Förderung zu stellen, besuchen Sie  unser Serviceportal.

Hier finden Sie Informationen zu weiteren Förderprogrammen:
Förderung von Fassaden-Photovoltaik
Förderung von Photovoltaikanlagen auf Carports
Förderung der Erneuerung der Hauselektrik in bestehenden Mehrparteienhäusern im Vorfeld der Installation einer neuen PV-Anlage
Förderkredit der KfW für Strom und Wärme
Förderung von Beratungsleistungen zum Photovoltaikausbau

Insgesamt 18 Biomasseanlagen geben neben Wärme auch ca. 75 GWh Strom pro Jahr ab (Energieatlas NRW, LANUV, 31.12.2020). Die größte Anlage ist das Holzheizkraftwerk der Stadtwerke Bielefeld mit einer installierten Leistung von 1.200 kW Strom und 5.500 kW Wärme.

Durch Nutzung der Erdwärme, auch Geothermie genannt, lässt sich der Verbrauch fossiler Energien und der Ausstoß entsprechender CO2-Emissionen vermindern. Mittels einer Wärmepumpe wird dem Erdreich oder dem Grundwasser die dort vorhandene und kostenlos verfügbare Wärme entzogen. Wichtig bei der CO2-Bilanz ist jedoch die Wahl eines umweltfreundlichen Kältemittels. Die Erdwärmenutzung ist auch in Bielefeld nutzbar, wie zahlreiche im Stadtgebiet installierte Wärmepumpenanlagen beweisen. Ein groß dimensioniertes Beispiel ist die Geothermie-Anlage der Neubauten von Fachhochschule und Universität auf dem Campus Bielefeld. In Bielefeld sind 1444 Wärmepumpen installiert (Stand 05/2022).

Standortcheck
Grundstücksbezogener Standortcheck gibt Auskunft über die Einsatzmöglichkeiten

Bundesverband Geothermie
Weitere Informationen zur Geothermie

Förderung von Wärmepumpen
Förderung durch die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Genehmigungsantrag zur Erdwärmenutzung von Wärmepumpen mit Erdwärmesonden

Genehmigungsantrag zur Erdwärmenutzung von Wärmepumpen mit Kollektoren

Genehmigungsantrag zur Grundwasserentnahme 
 

Fernwärme bedeutet, dass die Wärmeerzeugung nicht unmittelbar am Ort des Verbrauchs geschieht und die vom Endkunden genutzte Wärme angeliefert wird. Fernwärme wird in zentralen Anlagen, wie in Bielefeld der Müllverbrennungsanlage und Heizkraftwerken, erzeugt und über ein Rohrleitungsnetz den Kunden zum Heizen und zur Warmwasser-Aufbereitung zugeleitet.

Bielefeld hat mit 212 Kilometern und ca. 4.060 Hausanschlüssen eines der größten ausgebauten Fernwärmenetze unter den Großstädten Deutschlands und liefert etwa ein Siebtel der benötigten Wärme. Die Fernwärmeerzeugung und -absatzsteigerung kann aufgrund des niedrigen CO2-Emissionsfaktors einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der gesamtstädtischen CO2-Emissionen leisten.

Neben der Fernwärme stellt der Einsatz von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) als kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme in Nahwärmenetzen (außerhalb fernwärmeversorgter Gebiete) ein wirksames Instrument zur Erhöhung der Energieeffizienz und Senkung der CO2-Emissionen dar. Die eingesetzte Energie wird hierbei weit effektiver ausgenutzt als bei getrennter Strom- und Wärme-Erzeugung. Zum Stichtag 31.12.2021 gab es in Bielefeld 258 KWK-Anlagen.

Die Funktionsweise von KWK-Anlagen wird unter anderem auf den Seiten von Alt-Bau-Neu erklärt. In der Rubrik Förderung findet sich auch ein Förderratgeber.

Hinweise zu Fördermitteln geben auch die Stadtwerke Bielefeld in einer eigens dafür eingerichteten Fördermittel-Datenbank. Persönliche Beratung erteilen die Energieberater*innen im Kundenzentrum Jahnplatz 5.

Bielefelder Ziele:

  • Bereitstellung von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien oder aus Kraft-Wärme-Kopplung auf 100 Prozent bis 2050 steigern
  • Deutliche und kontinuierliche Steigerung der installierten PV-/Solarthermie-Anlagenleistung
  • Anteil Kohlestrom am Endstromverbrauch nach Möglichkeit bis 2030 durch Einbindung der Endverbraucher*innen auf 0 Prozent
  • Jährliche Erhöhung des Anschlussgrades an Nah- und Fernwärme

Erneuerbare Energien sind Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Sie können einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Außerdem tragen sie zur Versorgungssicherheit, zur lokalen Wertschöpfung und zur Vermeidung von Rohstoffkonflikten bei. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch betrug 2019 in Deutschland 17,1 Prozent, wobei es in den einzelnen Bereichen erhebliche Unterschiede gibt: 42,1 Prozent im Strombereich (24,9 Prozent in Bielefeld), 14,5 Prozent im Wärmebereich (ca. 9 Prozent in Bielefeld) und 5,6 Prozent beim Verkehrsbereich (keine gesonderten Berechnungen für Bielefeld).

Die Chancen für die Anwendung Erneuerbarer Energien liegen in städtisch geprägten Gebieten in erster Linie in der Photovoltaik und Solarthermie durch energetische Nutzung von Dachflächen. Auf dem Gebiet der Stadt Bielefeld stehen zudem insgesamt sechs Windkraftanlagen. Die Stadtwerke Bielefeld sind darüber hinaus an Windrädern sowie Photovoltaikanlagen außerhalb des Stadtgebietes beteiligt. Die Wasserkraft spielt eine untergeordnete Rolle in Bielefeld.

Umfangreiche Informationen zu den Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen stellt der Energieatlas Nordrhein-Westfalen (NRW) zusammen. Neben Auswertungen zum aktuellen Bestand insgesamt und in den einzelnen Kreisen, werden Daten und Grundlagen zur Unterstützung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien vorgehalten.

Steigerung der installierten PV-Leistung