Das erwartet Sie
Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.
Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.
Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.
Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.
Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.
Hinweise
- Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
- Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.
Neuigkeiten aus Olderdissen
1. Oktober 2024
In Deutschland und international hat die Herausgabe von Zoo-Wegweisern lange, fast 200-jährige Tradition und es gibt sogar regelrechte Zoosammlercommunities und -enthusiasten, sind doch manche Ausgaben Sammlerstücke. Der neue „Streifzug durch die heimische Tierwelt“ für den Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen soll Interesse wecken und allen Interessierten und solchen, die es werden wollen, einen kleine schriftliche Begleitung mit Informationen aus erster Hand mitgeben. Neben biologischen Fakten sind auch die speziellen Tierhaltungsaspekte im Tierpark Olderdissen angesprochen. Natürlich alles kurzgefasst als Einstieg. Bei einem Rundgang durch den Tierpark können Interessierte sich anhand des Tierparkführers zu allen Tierarten informieren. Eine kurze Zusammenfassung der Arbeitsstruktur und eine englischsprachige Beschreibung runden das Büchlein ab.
Textautor ist Dr. Benjamin Ibler, der Leiter des Tierparks, die meisten Fotos stammen von Steven McAlpine, der den Tierpark hiermit schon seit vielen Jahren unterstützt. Michael Koch von der Marketingabteilung des Umweltbetriebes hat koordinative Aufgaben wahrgenommen. Die Herausgabe wurde finanziell durch die Sparkasse Bielefeld unterstützt.
Während die digitalen Informationen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, so bleibt der Text auf Papier beständig und dient auch als Zeitzeugnis, um sich nach vielen Jahren noch zu erinnern. In Bielefeld sind bislang in den Jahren 1971, 1979 und 1990 drei Wegweiser erschienen. Diese historischen Heftchen können auch als pdf auf der Homepage angesehen und heruntergeladen werden. Neben diesem neuen klassischen gedruckten Angebot ist auch die Homepage gewachsen und wird beständig ausgebaut.
Der aktuelle Streifzug kann ab sofort im Tierparkshop gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro erworben werden.
19. September 2024
Tierhaltung bedeutet nicht nur Tiere aufziehen, sondern auch Gehege einrichten und Einrichtung regelmäßig zu ersetzen. In den Monaten August und September stand eine Neumöblierung in den Gehegen der Braunbären, der Wisente und der Wildschweine an.
Der Tierpark verwendet dabei sehr viel Holz, dass sich aber entsprechend abbaut und im Laufe der Zeit ersetzt werden muss. Bei dem genutzten Holz handelt es sich um Bäume, die hier in Bielefeld aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten oder durch Stürme umgekippt sind. Hierfür zahlt es sich aus, dass Tierpark und Forsten bei der Stadt Bielefeld eine Einheit bilden.
Die Baumstämme werden hierbei mit schwerem Gerät über den Zaun gehoben. Mit dem Forsttraktor werden sie schließlich im Gehege bewegt und an die richtigen Stellen verbracht. Wichtig dabei ist, dass die Stämme entsprechend sicher gelagert werden. Das gelang den Tierpark-Handwerkern wieder in bravouröser Weise.
Gerade die beiden jungen Braunbärendamen „Jojo“ und „Flocon“, die seit Oktober 2023 in Bielefeld zuhause sind, testen gerne ihr Gehege aus, spielen mit allem und zerstören dabei schon mal die Einrichtungen. Dafür ist ihnen aber niemand böse, denn dieses Verhalten ist elementar für das Wohlbefinden der Bärinnen und zeichnet eine gute Haltung aus: angewandte Tierbeschäftigung eben.
Die starken Wisente und Wildschweine messen ebenfalls ihre Kräfte an der neuen Einrichtung oder nutzen sie, um sich ausgiebig daran zu scheuern. Für das Leben der Tiere stellen die Baumstämme auch einen Sichtschutz als Strukturelement dar, wo man sich auch mal aus dem Weg gehen kann.
17. Juli 2024
Eine weitere Tierart im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen war erfolgreich bei der Nachzucht: In der Anlage der Rebhühner (Perdix perdix) tummeln sich seit Anfang Juli neun Küken. Auch hier sind die Jungtiere später als sonst geschlüpft – normalerweise um Mitte Juni herum.
Somit setzt es sich fort, dass das Fortpflanzungsjahr 2024 etwas verspätet verläuft. „Da die kleinen anfangs zeitweilig durch die Gitter aus der Anlage huschen konnten, musste ein Brett vorgemacht werden, was aber die Einsicht behindert. Leider war das aber unumgänglich für uns“, erklärt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. Die Rebhühner in Olderdissen befinden sich in einer der großen Anlagen der Volierenreihe auf dem Weg zum Bärengehege.
„Rebhühner sind ganz besonders liebenswerte Hühnervögel und in unserer Landschaft leider selten geworden, da sie kleinteilige Offenlandschaften brauchen“, erzählt Ibler. Der ursprüngliche Lebensraum sind Heide- und Steppenlandschaften Europas und Asiens. Das Rebhuhn ernährt sich von Sämereien, Wildkräutern und Getreidekörnern.
Insekten, die besonders proteinreich sind, werden gerade während der Brutzeit gerne gefressen und an die Küken verfüttert. Um die Jungen führen zu können, darf der Bewuchs allerdings nicht dicht sein. „Das ist auf unseren heutigen Getreideanbauflächen jedoch ein Problem“, bedauert der Tierparkleiter. „Zudem werden in der intensiv genutzten Agrarlandschaft Feldraine und Wegränder immer häufiger untergeackert, sodass die Tiere weniger Wildkräuter finden. Leider hat auch die Insektenbekämpfung in der Landwirtschaft einen schlechten Einfluss auf die Rebhühner. Zudem sind die Bestände in der Natur auch mitunter großen Schwankungen unterworfen“, so Ibler.
Die Balz der Rebhühner ist im Frühjahr. Ihre Rufe sind oftmals noch zwischen 20 und 21 Uhr zu vernehmen. Damit sind sie häufig die letzte Vogelstimme, die in der Feldflur zu hören ist. Die Brutzeit ist Mitte April bis Juli mit Schwerpunkt im Mai; ein Gelege umfasst acht bis 24 Eier; die Brutdauer sind etwa ca. 25 Tage. Die nestflüchtenden Küken trifft man normalerweise bereits um Mitte Juni zusammen mit ihren Eltern in „Ketten“, wie die Familienverbände heißen, an. Bei Gefahr drücken sie sich auf den Boden. Über den Winter über bleibt der Familienverband zusammen.
„Die Rebhühner im Bielefelder Tierpark sollen für den Schutz dieser schönen Vögel in der Natur sensibilisieren“, betont der Tierparkleiter. Eine ganze Reihe von Initiativen und Gemeinden in Deutschland engagiert sich mittlerweile mit Projekten im Rebhuhnschutz. Diese kann man zum Beispiel durch den Kauf von Produkten unterstützen, die rebhuhnfreundlich hergestellt bzw. angebaut worden sind. Hierzu zählen Backwerk aus alten Weizensorten wie Dinkel, Einkorn und Emmer oder auch bunte Kartoffeln.