Heimat-Tierpark Olderdissen

Das erwartet Sie

Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.

Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.

Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.

Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.

Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.

Hinweise

  • Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
     
  • Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.

Neuigkeiten aus Olderdissen

Foto: Jörg Buschmann

August 2023

In der Olderdisser Damhirschgruppe wachsen derzeit sechs Jungtiere heran und können mit ihrem schönen Fleckenkleid inmitten der Gruppe beobachtet werden. Sie sind jetzt über einen Monat alt und aus dem Gröbsten heraus und werden von ihrem jeweiligen Muttertier betreut. Die Jungtiere bilden oftmals geradezu einen Kindergarten und damit einen schönen Anblick. Der Regen der vergangenen Wochen ließ das Gras wachsen, das wiederum von den Müttern gefressen wird und die daraus gebildete Muttermilch gibt den Jungtieren gute Nahrung. Das ließ die Jungtiere schon schön heranwachsen.

Foto: Jörg Buschmann
Foto: Jörg Buschmann

Das Geweih der erwachsenen Damhirsche ist ein Schaufelgeweih mit kurzen, dornenartigen Sprossen. Es wird selten mehr als vier Kilogramm schwer. Weibchen sind geweihlos. Auffällig ist, besonders bei männlichen Tieren, der vorspringende Kehlkopf.  Das Sommerfell ist glatt und dünn, bei wildfarbenen Individuen oberseits rötlichbraun mit lebhaften weißen Flecken und dunklem Aalstrich. Kehle, Halsunterseite, Bauch und Läufe sind heller, stellenweise weißlich.

Damwild stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, da es durch die niedrigen Temperaturen der letzten Eiszeit dorthin verdrängt wurde. In den folgenden Warmzeiten kam es zurück oder wurde wieder ausgebürgert. Die Körpergestalt entspricht dem eines Läufertyps. Das Damwild kann sehr gut sehen – besser als das Rotwild. Zusätzlich sind der Gehörs- und Geruchssinn aber auch gut ausgebildet. Dieser Tierart sagen vor allem warme und trockene Lebensräume zu, vor allem parkähnliche Landschaften sind ihr bevorzugter Lebensraum. Damhirsche sind ausgesprochen tagaktiv. Jungtiere werden nach einer Tragezeit von rund 230 Tagen zwischen Anfang Juni und Mitte Juli geboren. Anschließend werden die Jungtiere vier Monate lang gesäugt. Brunftzeit ist zwischen Mitte Oktober und Mitte November, später als beim Rotwild.

Beim männlichen Rothirsch in Olderdissen ist nun das Geweih blank gefegt, das heißt die trocken gewordene Haut wird durch Schlagen und Reiben an Sträuchern und Bäumen abgezogen. Im Hintergrund des Geheges befindet sich der eigens aufgehängte Fegebaum. Die männlichen Tiere sind jetzt im Vollbesitz ihrer Kräfte und im körperlich besten Zustand des Jahres, man nennt es die „Feistzeit“. Feist bedeutet fett, denn der Hirsch sammelt seine Kräfte für die Brunftzeit. Das Blankfegen ist der letzte Schritt vor der Brunft Ende September, in der der männliche Hirsch laut röhrt und die Weibchen um sich sammeln wird.

Das Damwild im Tierpark bewohnt eines der landschaftlich schönsten Gehege, eine grün bewachsen sanft hügelige Landschaft, von deren höchstem Punkt man einen schönen Blick ins Johannistal hat.

August 2023

Gleich drei neue Bewohner sind in Olderdissen eingezogen: die Silberfüchse Joopi, Isolde und Rose. Silberfüchse (Vulpes vulpes) sind eine Farbvariante des heimischen Rotfuchses, mit dunklem Fell statt rotem. Nachdem die alten Silberfüchse nun enorm alt waren und verstorben sind, (die letzten beiden Weibchen erreichten 14 Jahre, in der Natur würde der Rotfuchs kaum mehr als sieben Jahre), beginnt jetzt eine neue Ära, die die Haltung für die nächsten zehn Jahre sichert.

Die Weibchen Isolde und Rose kommen aus dem Wildfreigehege Nöttelner Berg in Saerbeck, Männchen Joopi kommt aus dem Tierpark "Cux-Art" in Beverstedt. Nachdem die Tiere ankamen mussten sie zuerst in Quarantäne und haben sic dann im Tierpark eingewöhnt. Joopi ist vier Jahre alt, die Weibchen sind 2021 geboren, damit deutlich jünger, was wiederum Arbeit bei der Zusammenführung bedeutet. Der Plan für die Zukunft ist, ein bis zwei Würfe zur Bestandsverjüngung aufziehen zu lassen und danach wieder für einige Jahre in eine Phase der Nichtvermehrung einzutreten.

Vom Fuchs-Altbestand übrig bleibt „Akeno“, der 2022 aus der Auffangstation Wallersdorf im mittelfränkischen Ansbach nach Ostwestfalen übergesiedelt ist. Er ist eine helle Variante, ein Birkfuchs, mit besonders hellrotem Fell. Neben ihren Rufnamen wurden die drei neuen Bewohner zur Kennzeichnung auch noch mit einem Mikrochip versehen, der die Individuen unverwechselbar macht.

Neben der eigentlichen Silberfuchsanlage können die hundeartigen Beutegreifer auch das Bärenfreiland mit nutzen. Füchse sind ausgewiesene opportunistische Jäger und vermögen sich trotz der Anwesenheit des Menschen fast überall zu etablieren und gelten wegen ihrer großen Anpassungsfähigkeit als Sinnbild für List und Schläue. Das Nahrungsspektrum umfasst nahezu alles: von Mäusen über Vögel bis hin zu Heuschrecken aber auch Beeren, Obst oder Nahrungsreste im Müll sowie Aas. Oftmals sind Beutetiere aber kranke Tiere, so dass hierin aber auch ein Nutzen („Gesundheitspolizei“) zu finden ist.

Die Fortpflanzungszeit der Füchse, die Ranz, beginnt im Januar. Nach einer Tragezeit von 52 Tagen werden bis zu sechs Welpen geboren, diese sind wie die Wölfe blind, aber bereits behaart. Füchse sind außerordentlich sozial. Der Fuchsrüde trägt in dieser Zeit dem Weibchen Futter zu und ist damit direkt an der Aufzucht beteiligt. Füchse besitzen unterirdische Baue, oftmals mit dem Dachs zusammen, je nach Jahres- und Tageszeit halten sie sich unterschiedlich oft darin auf. Finden sich Knochen in der Nähe, dann sind Füchse vorhanden, befindet sich eine größere Kotstelle außerhalb, dann sind Dachse zugegen. Die sehr schöne Anlage der Silberfüchse verdankt der Tierpark Olderdissen der Sparkasse Bielefeld. Das Gehege besteht aus der Schauanlage sowie einer Hintergrundanlage für Absperrzwecke. Neben der Möglichkeit, Füchse zu sehen, kann hier auch der typische Fuchsgeruch gerochen werden, der ziemlich unangenehm für die menschliche Nase ist.

Juli 2023

Die Tierparkbesucher*innen haben sowohl bei den Sika- als auch Rothirschen die Möglichkeit, die Tiere mit frischem Gras zu füttern. Die Tierpfleger*innen legen das Grasfutter an den dafür vorgesehenen Stellen ab, sodass Sie es dort selbstständig entnehmen können, um es den Tieren zu geben.

Grünfutter fressen die Hirsche auch in der Natur. Wenn die abgelegte Menge aufgebracht ist, wird kein neues Gras nachgelegt. Daher der Appell: Bitte nur so viel füttern, dass auch für die nachfolgenden Besucher*innen noch etwas übrigbleibt, um es an die Tiere zu verfüttern.

Das neue Angebot, frische Gräser zu verfüttern, ersetzt damit nun auch das Futter aus den Futterautomaten. Als während der Coronapandemie kein Kraftfutter aus den Automaten gefüttert werden durfte, hatte das viele positive Auswirkungen auf die Tiergruppen. So gab es zu Beispiel viel weniger Aggression zwischen den Tieren. Die Fütterungsmöglichkeiten beschränken sich aktuell auf die Sika- und Rothirsche.

5. Juni 2023

Mit Einsetzen des Frühjahrs und den wärmeren Tagen gibt es einigen Nachwuchs im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen: Am 20. Mai erblickte ein Kitz bei den Gämsen das Licht der Welt. Bei den Mufflons gab es sogar fünffachen Nachwuchs.

Sowohl Gämse als auch Mufflons sind angepasst an bergige Lebensräume. Aber auch im heimischen Tierpark fühlen sie sich offenbar sehr wohl. Besonders der Nachwuchs bei den Gämsen ist etwas Besonderes. In den vergangenen Jahren konnten bereits einige Jungtiere an andere Tierparks abgegeben werden.

Die Mufflons, auch Anatolische Schafe genannt, sind übrigens die Urform unserer Hausschafe.

21. April 2023

Dank sehr großzügiger Spenden konnte im Heimat-Tierpark Olderdissen eine neue Anlage für Strandvögel errichtet werden. Die Strandvoliere steht auf der Fläche, auf der sich auch zuvor das alte Watvogelgehege befand. Säbelschnäbler, Austernfischer, Großer Brachvogel und Zwergsäger erhalten mit der Anlage nun ein neues Zuhause.

Der Außenbereich der Voliere ist als Sanddüne gestaltet, die nach und nach mit Pflan­zen einwachsen wird, sodass die Vögel noch mehr Deckung und Nistmöglichkeiten finden. Hinzu kommt ein neues Winterhaus mit zwei Innenräumen und einem Flach­wasserbereich. In diesen Teil können sich die Vögel zurückziehen und erhalten Schutz an sehr kalten Wintertagen. Über gläserne Bullaugen haben Besucher*innen die Möglichkeit, die Vögel in dem Winterhaus zu beobachten.

Schaubrüter im Tierpark Olderdissen.

April 2023

Im Pavillon am großen Spielplatz konnten die Tierparkbesucher*innen im April wieder beobachten, wie junge Hühnerküken aus Eiern schlüpfen. Nachdem der Andrang im vergangenen Jahr so groß war, erklärte sich Horst Donnermann vom Stadtverband der Rassegeflügelzüchter Bielefeld e.V. auch in diesem Jahr wieder bereit, den Schaubrüter im Tierpark aufzustellen. 

Bärendame Jule (rechts) mit Weggefährte Max

31.08.2022
Sie war bereits in einem für Bären sehr fortgeschrittenen Alter: In der Nacht vom 30. auf den 31. August ist die Bärendame Jule aus dem Heimat-Tierpark Olderdissen verstorben. Sie wurde 32 Jahre alt. Gemeinsam mit Braunbär Max lebte Jule seit 2007 im Tierpark in Bielefeld. Sie war damals aus einem Tierpark aus Stralsund nach Bielefeld gekommen. 

Am Mittwochmorgen zu Dienstbeginn wurde Jule von ihrer Tierpflegerin leblos in ihrer Box aufgefunden. „Es spricht alles dafür, dass Jule ganz friedlich in der Nacht eingeschlafen ist. Wir gehen also davon aus, dass sie eines natürlichen Todes gestorben ist“, berichtet Herbert Linnemann, Leiter des Tierparks.

Trotz Arthrose und ihres hohen Alters war Jule auch in den vergangenen Wochen noch aktiv in der Anlage. „Sie ist geschwommen, hat gefressen, es gab also noch keine Anzeichen, dass sie weniger fit ist“, so Linnemann. „Die Trauer unter unseren Tierpfleger*innen ist nun natürlich groß. Nach 15 Jahren hier im Tierpark ist Jule vielen von uns ans Herz gewachsen.“ 

Ihr Weggefährte Max ist 1993 geboren und damit etwas jünger als Jule. In der Regel können Braunbären bis zu 30 Jahre alt werden. Jules Vorgängerin, Alma, musste 2007 aufgrund einer Krebserkrankung eingeschläfert werden. „Wir werden nun in Ruhe prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, dass Max wieder Gesellschaft bekommt“, erklärt Linnemann.

13. Juni 2022
Seit Anfang Juni lebt eine neue Biber-Dame in Olderdissen. Meret ist drei Jahre alt und stammt aus dem Tierpark Bern. Die Tierpfleger*innen in Olderdissen freuen sich sehr, dass Biber Eddi nun wieder Gesellschaft hat.

Vergangenes Jahr war der Vater von Eddi im Alter von 14 Jahren verstorben. Im Februar hatte dann der Tierpark Olderdissen ein Gesuch für ein Weibchen gestellt, auf das sich der Tierpark Bern gemeldet hat. Nun heißt es Daumen drücken, denn mit ein bisschen Glück gibt es dann im kommenden Jahr Biber-Nachwuchs in Olderdissen...

19. April 2022
Ist das ein Fuchs oder doch vielleicht ein Hund? Seit Anfang April lebt Akeno im Tierpark Olderdissen zusammen in der Anlage mit den Silberfüchsen. Der Rotfuchs hat eine ganz besondere Farbvariation: Akeno ist zum Großteil weiß, mit ein paar hellroten Stellen. Man könnte fast denken, dass ein kleiner Hund durch die Anlage flitzt. Die Tierpfleger*innen staunten selbst nicht schlecht, als der Fuchs in Olderdissen ankam.

Das neue Zuhause von Akeno liegt direkt neben dem Braunbär-Gehege. Die beiden Anlagen sind mit kleinen Durchlässen verbunden und die Füchse können so jederzeit das Gelände der Bären Max und Jule erkunden. Eine Einrichtung aus Bayern hat den dreijährigen Fuchs an den Tierpark Olderdissen abgegeben.

Haben Sie den weißen Rotfuchs bei Ihrem letzten Olderdissen-Besuch schon entdeckt?

3D-Ansicht des Heimat-Tierpark Olderdissen