Bielefelder Stadtbibliothek feiert ihr 120-jähriges Bestehen

| Bielefeld (bi)

Die Stadtbibliothek Bielefeld feiert mit zwei Veranstaltungen unter dem Motto „Happy Birthday – 120 Jahre Stadtbibliothek“.  Am Samstag, 29. November laden die Bibliotheksmitarbeitenden zu einem besonderen Basar voller Magie und Geschichten von 11 bis 15 Uhr in die Zentralbibliothek am Neumarkt ein. Wie es sich für eine Geburtstagsparty gehört, gibt es Kuchen und Geburtstagsständchen und allerlei Angebote, um kreativ zu sein oder Spaß zu haben. Zu Gast sind die Kooperationspartner Theaterwerkstatt Bethel und Zauberer Lutz.

Am Montag, 1. Dezember, findet eine Kooperationsveranstaltung mit dem Förderverein der Stadtbibliothek statt. Unter dem Motto „Das Buch ist tot – es lebe das Buch“ erwartet das Publikum einen inspirierenden Abend mit kurzen Vorträgen und Diskussionen zur bewegten Geschichte der Stadtbibliothek und aktuelle Trends rund um das gedruckte Buch. Die Veranstaltung findet in der Zentralbibliothek am Neumarkt auf der Literaturbühne statt. Beginn ist um 18 Uhr. Beide Veranstaltungen sind kostenfrei. 

120 Jahre Bildung und Kultur in Bielefeld – Die Geschichte der Stadtbibliothek

Am 1. Dezember 1905 öffnete die „Öffentliche Bibliothek“ in Bielefeld erstmals ihre Türen – damals noch als sogenannte Thekenbücherei, ohne frei zugängliche Regale und mit einem überschaubaren Bestand von wenigen tausend Büchern. Bereits 1913 übernahm die Stadtverwaltung die Organisation der Einrichtung, die fortan unter dem Namen „Stadtbücherei“ firmierte. Der Bestand und die Zahl der Leserinnen und Leser wuchsen kontinuierlich: Schon 1918 konnten über 20.000 Bände ausgeliehen werden.

Die Jahre des Nationalsozialismus und die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg hinterließen deutliche Spuren: Indizierte Werke mussten entfernt werden, und Teile des Bestands wurden zerstört. Doch der Wiederaufbau begann rasch – mit stetigem Zuwachs an Medien und der Gründung mehrerer Stadtteilbibliotheken.

Nach einem provisorischen Standort an der Wertherstraße bezog die Zentralbibliothek Ende der 1970er Jahre die Räume in der Wilhelmstraße – heute Sitz der Wissenswerkstadt. Seit 2012 ist die Zentralbibliothek am Neumarkt beheimatet und bildet das Herzstück eines vielfältigen, modernen Bibliothekssystems.

Die Stadtbibliothek Bielefeld heute

Die Stadtbibliothek Bielefeld ist heute weit mehr als ein Ort der Buchausleihe. Mit ihren vielfältigen Angeboten in den Bereichen Leseförderung, digitale Bildung, Nachhaltigkeit und kulturelle Teilhabe versteht sie sich als offener Lern- und Begegnungsraum für alle Generationen. Als moderne Bildungsinstitution begleitet sie die Stadtgesellschaft im Wandel – analog wie digital.

Neben der Zentralbibliothek am Neumarkt verfügt die Stadtbibliothek Bielefeld über acht Stadtteilbibliotheken und bildet damit ein flächendeckendes Netzwerk für alle Bürgerinnen und Bürger. Der physische Bestand umfasst über 470.000 Medieneinheiten und wird durch ein umfangreiches digitales Angebot ergänzt – darunter mehr als 100.000 Online-Medien. Die Stadtbibliothek Bielefeld ist die zentrale Geschäftsstelle für den Verbund OnleiheOWL mit insgesamt 40 teilnehmenden Bibliotheken.

An allen Standorten bietet die Stadtbibliothek ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm und umfassende Informationsservices für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Allein im Jahr 2024 fanden über 900 Veranstaltungen statt – von Lesungen und Workshops bis hin zu medienpädagogischen Angeboten und digitalen Lernformaten.

 

Die Geschichte der Stadtbibliothek Bielefeld wurde erstellt mit Informationen aus dem Historischen Rückklick von Stadtarchivsleiter Jochen Rath.