Stadt Bielefeld erwirbt denkmalgeschütztes Haus des Handwerks
| Bielefeld (bi)
Bielefelds Oberbürgermeisterin Dr. Christiana Bauer war am Donnerstag, 27. November, zu einem Antrittsbesuch bei der Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld. Das Hauptgesprächsthema war die Gegenwart und Zukunft des Haus des Handwerks an der Hans-Sachs-Straße. Die Stadt Bielefeld will das Gymnasium am Waldhof erweitern und hat für dieses Vorhaben nun das benachbarte Haus des Handwerks erworben. Das Gebäude, das erst kürzlich in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen wurde, ist nun offiziell in städtischer Hand.
Oberbürgermeisterin Bauer zum Kauf: „Der Erwerb des Haus des Handwerks ist für Bielefeld ein Gewinn in doppelter Hinsicht: Wir sichern ein wichtiges Stück unserer Stadtgeschichte und schaffen zugleich neue Perspektiven für die Bildung.“
Neue Perspektive: Bildung im historischen Rahmen
Mit dem Ankauf verfolgt die Stadt das Ziel, das Grundstück in die Erweiterungspläne des benachbarten Gymnasiums am Waldhof einzubeziehen. „Wir beabsichtigen, die Anforderungen an eine zeitgemäße Schulentwicklung mit dem Schutz wertvoller Bausubstanz zu vereinen“, so Oberbürgermeisterin Bauer. Das Baudezernat wird nun ein Konzept entwickeln: „Gemeinsam mit der unteren Denkmalbehörde, dem städtischen Gebäudemanagement sowie der Schulleitung und dem Schulamt machen wir den Weg frei für eine Umgestaltung, die den Denkmalschutz bewahrt“, sagt Claudia Koch, Dezernentin für Wirtschaft und Stadtentwicklung.
Kreishandwerkerschaft zieht an den Campus Handwerk
Die Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld, die aktuell das Haus des Handwerks nutzt, bleibt noch bis 2027 im Gebäude. Die Bielefelder Geschäftsstelle zieht anschließend an den neugestalteten Campus Handwerk. Auch das Handwerksbildungszentrum (HBZ), das aktuell in Brackwede ansässig ist, wird dann auf dem Campus Handwerk angesiedelt. Neben der Geschäftsstelle in Bielefeld unterhält die Kreishandwerkerschaft eine zweite Geschäftsstelle in Gütersloh.
„Wir freuen uns, dass das Gebäude in der Hans-Sachs-Straße erhalten bleibt. Das Haus des Handwerks ist ein fester Bestandteil des Bielefelder Stadtbildes. Es ist gut zu wissen, dass dieser Ort weiterhin eine zentrale Bedeutung für die Stadt behält“, sagt Kreishandwerksmeister Frank Wulfmeyer.
Das Haus des Handwerks: Ein Ort voller Geschichte und Identität
Das Haus des Handwerks wurde 1912 als „Handwerkskammergebäude“ in der Hans-Sachs-Straße errichtet und 1937 durch ein neues Gebäude am Papenmarkt erweitert. Seitdem diente es über viele Jahrzehnte als Sitz und Veranstaltungsort der Kreishandwerkerschaft. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde es 1952 wiederaufgebaut und prägt seither das Stadtbild.
Die Eintragung in die Denkmalliste erfolgte auf Empfehlung der Bezirksregierung Detmold. Sie würdigt die baugeschichtliche, städtebauliche und gesellschaftliche Bedeutung des Gebäudes. „Das Haus des Handwerks ist ein architektonisches Zeitzeugnis der Stadtgeschichte. Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, dieses Gebäude zu sichern – sowohl für die Weiterentwicklung unserer Schullandschaft als auch als kulturelles Erbe“, sagt Koch.