Baustellenkoordinierung

„Die Menschen mitnehmen und nicht überstrapazieren“

Bielefelds Oberbürgermeisterin Dr. Christiana Bauer hat jetzt zusammen mit Verkehrsdezernent Martin Adamski zum zweiten „Verkehrsgipfel“ eingeladen. Mit dabei waren am 16. Dezember Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bielefeld, der Stadtwerke Bielefeld, der Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (BBVG), der moBiel GmbH, des Umweltbetriebes der Stadt Bielefeld und von Straßen.NRW.

Baustellenkoordinierung ist für mich Chefinnensache. Es ist mir ein großes Anliegen, das Thema Baustellenmanagement eng zu begleiten und mitzusteuern. Teile der Infrastruktur sind nicht mehr leistungsfähig genug, sodass die Zahl der Baustellen zukünftig noch zunehmen wird. Um die Folgen für die Bürgerinnen und Bürger abzumildern, wird der Verkehrsgipfel nun vierteljährlich zusammentreten. Gemeinsam mit allen Akteuren wollen wir unsere Baustellen zukünftig so koordinieren, dass wir einerseits die Infrastruktur unserer Stadt fit machen für die Anforderungen einer modernen Stadtentwicklung und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger über die zahlreichen Baustellen und die Hintergründe gut informieren sowie sie möglichst nicht über Gebühr strapazieren.Dr. Christiana Bauer, Oberbürgermeisterin der Stadt Bielefeld

Das Straßennetz in Bielefeld hat eine Länge von etwa 1.300 Kilometern. „Eine strategische Koordinierung aller Arbeiten eines Jahres im Straßenraum kommt einer Mammutaufgabe gleich“, sagt Martin Adamski. Der Arbeitskreis habe sich daher mit denjenigen großen Maßnahmen beschäftigt, die im ersten Quartal 2026 unmittelbar beginnen:

  • Neubau Hauptfeuerwache (zwischen Herforder Straße und Eckendorfer Straße)
  • Seidensticker-Campus (Herforder Straße/Am Stadtholz)
  • Straßenbauarbeiten Herforder Straße (zwischen Stresemannstraße und Willy-Brandt-Platz)
  • Versorgungsleitungen und Kanalsanierung Engersche Straße
  • altstadt.raum: Umgestaltung Klosterplatz und zukünftige Maßnahmen

Nächstes Treffen Mitte Februar

Das nächste Treffen der Runde findet dann schon wieder Mitte Februar statt. „Wegen der Wärme- und Klimawende steht eine größere Zahl an Maßnahmen an, die wir koordinieren müssen. Darüber hinaus streben wir an, auch die Telekommunikationsunternehmen und deren Baustellen mit ins Boot zu holen“, verdeutlicht Christiana Bauer. 

Das Ziel sei eine ganzheitliche Sicht aller Akteure auf die strategische Entwicklung der Infrastruktur in Bielefeld. „Zukünftig sollen bei Arbeiten in einem Stadtbereich oder einer Straße möglichst alle Gewerke eingebunden werden und abgestimmt arbeiten, damit die Anwohner danach dann für einen längeren Zeitraum vor Baustellen verschont bleiben können. Ausgenommen sind hier natürlich Notfälle wie zum Beispiel Rohrbrüche oder Lecks“, ergänzt Verkehrsdezernent Adamski.

Um die Öffentlichkeit gezielt und transparent zu informieren, wird die aktive Baustellenkommunikation intensiviert: Im Internet, in persönlichen Gesprächen und Veranstaltungen, aber auch direkt vor Ort an den Baustellen im Straßenraum. Die gemeinsame Online-Baustellenauskunft von Stadt, Stadtwerken und Umweltbetrieb wird gerade optimiert und soll in Zukunft neben Informationen über aktuelle und geplante Baustellen und auch Hintergrundinformationen zu einzelnen Maßnahmen enthalten.

Zum Hintergrund

Der Rat der Stadt Bielefeld hatte im Sommer 13 Punkte zum zukünftigen Baustellenmanagement beschlossen. Erste Lösungsansätze wurden bereits in der Juli-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses (StEA) vorgestellt. Seit dem letzten Treffen der Baustellen Task Force (Vorläufer des Verkehrsgipfels) im Juni dieses Jahres wurden diverse Maßnahmen umgesetzt: Die digitale Erfassung aller Baumaßnahmen im zentralen Verkehrsmanagementsystem des Amtes für Verkehr wurde deutlich qualifiziert und aktualisiert. Außerdem erfolgten Gespräche zum Erfahrungsaustausch zur Baustellenkoordination mit anderen Städten (Lübeck und Hamburg).  

Anfang 2026 wird es ein erstes Abstimmungsgespräch mit Baufirmen geben, um Zeitpläne noch besser abzustimmen und Abläufe effizienter zu gestalten. Diese Gespräche sollen regelmäßig fortgesetzt werden. Bei zukünftigen Bauvorhaben in den Hauptrouten sollen die einzelnen Maßnahmen zwingend zusammengelegt werden, um eine Beeinträchtigung des Verkehrs möglichst gering zu halten.

Um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Beteiligten zu verbessern, wird der Verkehrsgipfel zukünftig unter Beteiligung aller Akteure, die im Straßenraum aktiv sind – das sind die Stadtwerke-Gruppe, der Umweltbetrieb, die BBVG und Straßen.NRW – vierteljährlich stattfinden. Zusätzlich soll in jeder Sitzung des StEA über aktuelle Baumaßnahmen in den Folgemonaten berichtet werden. 

Eine fortlaufende und transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit über große Baustellen und ihre Auswirkungen auf den Verkehr soll frühzeitig (etwa vier Wochen vor Baubeginn) erfolgen.