Kriegsgräberstätte Buschkamp

Kriegsgräberstätte Buschkamp

Buschkampstraße
33659 Bielefeld

Wie eine kleine grüne Oase liegt die Kriegsgräberstätte Buschkamp in der dicht bebauten Siedlung zwischen Buschkampstraße und Paderborner Straße. Die Anlage liegt sehr versteckt und ist nur durch einen kleinen Stichweg, der von der Buschkampstraße ausgeht, erreichbar.

Einmal hierher gefunden, werden die Besucher*innen von einer besonderen Atmosphäre empfangen. Hier herrschen Ruhe und Besinnlichkeit, der Lärm und die Hektik des Alltages dringen nur noch stark gedämpft durch. Lediglich sanftes Vogelgezwitscher durchbricht wohltuend die Stille.

Keine bunten Blumenbeete lenken vom Wesen der Anlage ab. Die schlichte und beinahe nüchterne Gestaltung des Friedhofs lassen Raum für Erinnerungen und zum Gedenken an die hier ruhenden Gefallenen. 

Am 12. April 1945 steckte eine kleine amerikanische Einheit in einem Roggenfeld den Friedhof ab. Das Gelände gehörte zum Schillingshof, einer Arbeiterkolonie der von Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld-Bethel. Bereits am nächsten Tag begann man mit den Bestattungen, die bis zum 30. Mai 1945 dauerten. 484 Kriegstote, die aus einem Umkreis von 100 km stammten, fanden auf der Kriegsgräberstätte Buschkamp - in Leinentücher gehüllt - ihre letzte Ruhestätte. Das Betreten des Friedhofsgeländes war den Einheimischen zunächst nicht gestattet. Dies änderte sich erst nach der Festlegung der Besatzungszonen in Deutschland und der damit verbundenen Übertragung der Zuständigkeit auf die Engländer. Die Kennzeichnung der Gräber erfolgte mit schlichten weißen Holzkreuzen. Die Inschriften waren auf Aluminium-Schildchen eingestanzt. Darüber hinaus erfuhr das Grabfeld keine weitere Gestaltung.

Weder die amerikanischen noch die englischen Behörden übergaben der deutschen Seite eine Belegungsliste für den Friedhof. Einem ortsansässigen Lehrer ist es zu verdanken, dass eine derartige Aufstellung erstellt wurde. Er ließ durch seine Schulkinder alle Daten abschreiben und zu einer Liste zusammenstellen. Sie war entscheidend für das Ausfindigmachen und die Benachrichtigung von Angehörigen.

Das Friedhofsgelände verkam nach einiger Zeit und Gräser sowie Wildkräuter nahmen die Fläche in Besitz. Ende der 1940er Jahre übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Gestaltung und den weiteren Ausbau des Friedhofes. Die weißen Holzkreuze wurden zunächst durch Eisenkreuze, später durch witterungsbeständige Steinkreuze ersetzt. Die Gräber selbst wurden mit Grabbändern aus Heidekraut auf einer großzügigen Rasenfläche geschmückt.

Weitere Zubettungen erfolgten im Zuge dieses Friedhofsausbaus, so dass insgesamt 563 Kriegstote hier bestattet sind. Zur leichteren Pflege wurden später die Grabbänder entfernt, so dass die Kreuze heute in eine große Rasenfläche eingebettet sind. Der Ehrenfriedhof am Buschkamp wurde am 2. August 1952 offiziell vom Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeweiht.

Grabmalanträge
Matthias Neum
Tel. +49 521 51-5204
Matthias.Neum [ät] bielefeld.de (E-Mail)ulrich.bergander [ät] bielefeld.de ( )

Verantwortlicher für Pflege und Unterhaltung des Friedhofs
Michael Köhler
Tel. +49 521 51-5574

Erreichbarkeit mit öffentlichem Personennahverkehr

Die Kriegsgräberstätte Buschkamp verfügt leider über keine direkte Haltestelle. 

Der Eingang zum Friedhof befindet sich zwischen den Haltestellen Buschkamp und Spelenkampweg. Diese erreichen Sie sowohl mit der Linie 135 (Senne-Sennestadt) als auch mit der Linie 82 (Richtung Stukenbrock). An der Endstation Senne der Stadtbahn Linie 1 finden Sie Anschluss aus Richtung Innenstadt an die Linie 135 (Richtung Sennestadt) sowie an die Linie 82 (Richtung Stukenbrock).