Gemeinschaftsgrabanlagen

 

Ordnungsbehördliche Bestattungen

Eine ordnungsbehördliche Bestattung wird immer dann veranlasst, wenn keine Hinterbliebenen vorhanden sind oder die vorhandenen Hinterbliebenen ihrer Verpflichtung zur Bestattung nicht oder nicht rechtzeitig nachkommen können. Sofern keine anderweitige Willensbekundung bekannt ist, werden in Bielefeld die meisten Verstorbenen eingeäschert und auf dem Sennefriedhof in einem anonymen Begräbnis beigesetzt. Etwa 150 Personen werden pro Jahr auf Veranlassung durch die Ordnungsbehörde auf dem Sennefriedhof bestattet.

Im Spätsommer 2013 hat sich die Bielefelder Initiative „Unbedacht Verstorbene – Jeder Mensch hinterlässt eine Spur”, vertreten durch die Bielefelder Hospizinitiativen, das Sozialpfarramt des evangelischen Kirchenkreises Bielefeld, Bethel-regional sowie dem Bestatterverband Bielefeld gegründet. Zielsetzung der Gründung war, gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen zu suchen, Verstorbene ohne Angehörige auf würdige Art und Weise zur letzten Ruhe zu geleiten. 

Vereinbart wurde zwischen Stadt und Initiative, dass den „Unbedacht Verstorbenen” vierteljährlich im Rahmen eines öffentlichen und konfessionsübergreifenden Erinnerungsgottesdienstes gedacht wird. 

Zum Erinnerungsgottesdienst werden Personen aus dem Umfeld der Verstorbenen, aber auch die Bielefelder Öffentlichkeit eingeladen. Ehrenamtliche aus dem Umfeld der Initiative versuchen, Freund*innen, Bekannte, Nachbar*innen, aber auch ehemalige Berufskollegen der Verstorbenen zu ermitteln, um diese persönlich zur Erinnerungsfeier einzuladen. 

Zusätzlich werden regelmäßig die Namen, Geburtsort, Geburts- und Sterbedaten der Verstorbenen sowie die Termine für die Erinnerungsfeiern mittels Anzeige in den lokalen Printmedien veröffentlicht. Oftmals erfährt das Umfeld der Verstorbenen erst auf diesem Weg, dass ein ehemaliger Kollege verstorben oder eine alte Bekannte nicht mehr am Leben ist und haben nun die Möglichkeit, am Erinnerungsgottesdienst teilzunehmen. Im Anschluss an die Erinnerungsfeier findet ein gemeinsames Kaffeetrinken im Vorraum der Neuen Kapelle statt. 

Beigesetzt werden die Unbedacht Verstorbenen auf einem besonderen Grabfeld auf dem Sennefriedhof. Nach der Erinnerungsfeier besteht die Möglichkeit, dieses Grabfeld zu besichtigen. Jeweils zu den Erinnerungsfeiern werden Granittafeln mit den Namen der in den Monaten zuvor Verstorbenen ebenerdig auf dem Grabfeld verlegt, um sie dauerhaft der Anonymität zu entheben. 

Die Kosten für die musikalische Gestaltung, das anschließende Kaffeetrinken, die Herstellung der Granittafeln und die Einladungen von Freund*innen und Bekannten werden von der Bielefelder Initiative getragen und sollen aus der Generierung von Spenden finanziert werden. Zu diesem Zweck hat der Kirchenkreis Bielefeld unter dem Stichwort „Unbedacht verstorben” ein Spendenkonto bei der

KD-Bank, IBAN DE 42 3506 0190 2006 6990 68, Verwendungszweck: W259C eingerichtet.

Darüber hinaus freut sich die Initiative über weitere Mitarbeitende, denn das Aufsuchen von ehemaligen Kolleg*innen und Bekannten eines Verstorbenen ist sehr zeitaufwändig.

Interessierte können sich bei Sozialpfarrer Matthias Blomeier unter der Telefonnummer +49 173 4221185 melden.

Die Erinnerungsgottesdienste finden jeweils freitags um 13 Uhr in der Neuen Kapelle auf dem Sennefriedhof statt.