Bielefeld ist Biostadt
Der Öko-Landbau zeichnet sich durch einen möglichst geschlossenen Betriebskreislauf aus. Bei diesem werden der Anbau von Pflanzen und Tierhaltung idealerweise auf einem Hof kombiniert. So wirkt sich der ökologische Landbau auch positiv auf die Umwelt - Böden, Wasser und Luft - aus. Er trägt somit aktiv zum Klimaschutz und zum Tierwohl bei.
In der bundesweiten Datenerhebung zur Ökologischen Landwirtschaft wurde 2020 ermittelt, dass in Bielefeld 14,8 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet wird. Damit ist der Anteil in Bielefeld deutlich höher als in NRW (5,7 Prozent) und im Bund (10,3 Prozent). Ein Großteil der hier ökologisch erwirtschafteten Produkte werden regional vermarktet, unter anderem über Hofläden, Lieferdienste und Handelsbeziehungen vor Ort.
Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nach den Kriterien des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften. Das bedeutet für Bielefeld, dass in den nächsten Jahren die kontinuierliche Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise und die Stärkung der Vermarktungsstrukturen notwendig sind.
Bielefeld ist 2022, auf Empfehlung des Bielefelder Klimabeirats und mit Ratsbeschluss, dem Städtenetzwerk Biostädte beigetreten. Die Biostädte arbeiten bundesweit zusammen, um den Öko-Landbau, die Weiterverarbeitung und den Konsum von – regionalen – Bio-Lebensmitteln mit ihren Möglichkeiten zu fördern.
Weitere Informationen zum ökologischen Landbau gibt es auf dem Portal Ökolandbau sowie beim Umweltbundesamt.
Bio-Lebensmittel erkennen Sie daran, dass entweder der Begriff Bio oder der Begriff Öko darauf steht. Beide Begriffe sind gesetzlich geschützt. Das heißt: Sie dürfen nur verwendet werden, wenn die strengen Vorschriften für den ökologischen Landbau eingehalten werden.


Warum sind Bio-Produkte teurer?
- Die Anbaumethoden sind arbeitsaufwändiger, etwa durch den mechanischen Pflanzenschutz
- Es werden keine chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenbehandlungsmittel eingesetzt, die Erträge sind geringer
- Es werden weniger Tiere, bezogen auf die Fläche, gehalten, die Fütterungskriterien führen zu längeren Mastzeiten, geringeren Milchmengen
- Rund ein Drittel der Ackerflächen werden mit Pflanzen, die Stickstoff im Boden anreichern bebaut, die dann entsprechen nicht für Getreide oder Gemüseanbau zur Verfügung stehen
- Viele Bio-Höfe sind kleine Firmen, die Vermarktungsstrukturen nicht so zentralisiert
- Konventionell erzeugte Lebensmittel sind auch deshalb so billig, weil ihre (Umwelt-)Folgekosten - zum Beispiel zu viel Nitrat im Trinkwasser, Futtermittel aus Übersee, verdichtete Böden - nicht mit in die Preise einbezogen sind, sondern von der Allgemeinheit getragen werden.
- Weitere Infos gibt es auf auf den Seiten des Bundeszentrums für Ernährung.
- Den Ökolandbau, die Weiterverarbeitung und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung fördern.
- Vorrang für Bio-Lebensmittel bei öffentlichen Einrichtungen, Veranstaltungen und Märkten. Insbesondere bei der Essenversorgung von Kindern und Jugendlichen auf gesunde Bio-Lebensmittel setzen.
- Über vielfältige Aktionen, Veranstaltungen und Maßnahmen private Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch Betriebskantinen und Cateringunternehmen für Bio begeistern.
- Im Rahmen der Wirtschaftsförderung die Bio-Branche vernetzen und Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche fördern.
- Darauf hinwirken, dass sich die staatliche Förderpolitik wesentlich stärker auf die Bio-Branche und entsprechende Kooperationsprojekte fokussiert, und agrarpolitische und wirtschaftspolitische Maßnahmen enger mit den kommunalen Aktivitäten verzahnt werden.
Workshop „Bio in der Kita- und Schulverpflegung“
Wann: 12. September 2023, 14 – 18 Uhr
Wie können Bioprodukte das Essen der Kinder bereichern, trotz knappem Budget und steigenden Preisen? Welche Lebensmittel eignen sich für einen Einstieg, wo können sie ggf. regional eingekauft werden und wie lässt sich die Speisenplanung variieren?
An dem Nachmittag erhalten Sie Informationen und Anregungen wie und in welchen Schritten mehr Nachhaltigkeit in den Verpflegungsalltag kommen kann.
Darüber hinaus berichtet eine erfahrene Bielefelder Kita-Köchin wie sie - mit den gegebenen Möglichkeiten - klimagesundes Essen auf die Tische bringt, und es wird gemeinsam ein leckerer Bio-Snack zubereitet.
Den Link zur Anmeldung und weitere Informationen entnehmen Sie der PDF–Datei
Führung im lebendigen Obstbaum-Museum
Wann: 15. September 2023, 15 – 17.30 Uhr
Wo: Obst-Arboretum Bielefeld, Dornberger Str.197, 33619 Bielefeld
Erleben Sie das Bielefelder "Apfelparadies", in dem über 350 Apfelsorten und andere alte Obstsorten wachsen. Hans-Joachim Bannier, einer der profundesten Obstsortenkenner und Preisträger des Bielefelder Umwelt- und Klimaschutzpreis 2022, führt durch den Bio-Demonstrationsbetrieb.
Für die kostenlose Führung ist eine vorherige Anmeldung erforderlich, über klimaschutz@bielefeld.de oder per Telefon, +49 521 51 2884.
Max. 25 Teilnehmende, gezählt wird nach Eingang der Anmeldungen
Bielefelder Bio-Betriebe
Folgende landwirtschaftliche Betriebe arbeiten nach Kriterien des ökologischen Landbaus:
Gut Wilhelmsdorf
Verler Str. 258
33689 Bielefeld
Telefon: 05205 8790 033
bio@gut-wilhelmsdorf.de
www.gut-wilhelmsdorf.de
Obst-Arboretum Bielefeld
Dornberger Str. 197
33619 Bielefeld
Telefon: 05211 21635
alte-apfelsorten@web.de
www.obstbaumschnittschule.de/obst-arboretum-bielefeld
Biohof Bobbert
Alleestr. 3
33649 Bielefeld
Telefon: 0521 946 76 00
info@biohof-bobbert.de
www.biohof-bobbert.de
Köckerhof
Babenhauser Str. 30
33619 Bielefeld
info@koeckerhof.de
koeckerhof.de