Rochdale Barracks

Die „Rochdale Barracks“ befinden sich im östlichen Bereich des Stadtbezirks Mitte an der Oldentruper Straße 65. Die Entfernung zum Stadtzentrum beträgt rund 3 km. Die ehemals deutsche Langemarck-Kaserne wurde im Jahr 1936 errichtet. Die Stabs- und Mannschaftsgebäude, Turnhalle sowie Stallungen sind heute noch erhalten. Nach der Übernahme durch die britische Armee wurde der Name in „Mossbank Barracks“ geändert und überwiegend von technischen Einheiten Royal Electrical and Mechanical Engineers (REME) zur Instandhaltung von Militärfahrzeugen genutzt. Den Namen „Rochdale Barracks“ erhielt die Kaserne ab den 1990er Jahren aufgrund der Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Bielefeld und der nordenglischen Stadt Rochdale.

Von 2013 bis 2020 war Bielefeld das Hauptquartier der in Abzug befindlichen britischen Streitkräfte in Deutschland. Am 13.01.2020 erfolgte die endgültige Aufgabe der Rochdale Barracks und die Rückgabe an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Da keine bundeseigene Nutzung vorgesehen ist, wird die Liegenschaft der Stadt Bielefeld im Zuge des Erstzugriffsrechts zum gutachterlich ermittelten Verkehrswert angeboten. Die Ermittlung des Verkehrswerts erfolgt auf der Grundlage eines verbindlichen städtebaulichen Rahmenplans.

Zur Erstellung des Rahmenplans wurden zunächst die baulichen, verkehrlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen in „Vorbereitenden Untersuchungen“ zusammengetragen und erste räumliche Strukturkonzepte und Planungsprämissen erstellt. Die „Vorbereitenden Untersuchungen Rochdale Barracks“ wurde vom Haupt-, Wirtschaftsförderungs- und Beteiligungsausschuss am 30.03.2022 beschlossen.

Zum Bericht

Aufbauend auf den vorbereitenden Untersuchungen wurde ein städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb „Rochdale Barracks“ europaweit ausgelobt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden im Frühjahr 2022 präsentiert.

Zu den Ergebnissen  Zum Gewinnerentwurf

Ein hochrangig besetztes Preisgericht hat den 1. Platz an die Bürogemeinschaft „Studio Schultz Granberg GbR“ und „bbz landschaftsarchitekten“ mit Ihrer Idee des „Kreislaufquartiers Rochdale“ (siehe Links) verliehen. Der Gewinnerentwurf ist nun weiter zur Rahmenplanung ausgearbeitet worden. Nach einer Beschlussfassung kann er die Grundlage für den weiteren Ankaufs- und Entwicklungsprozess bilden.

Bereits während der Planungsphase soll das Areal mit ersten Start- und Zwischennutzungen geöffnet und wiederbelebt werden. Eine erste kulturelle Zwischennutzung hat mit der „Transurban Residency“ im Spätsommer 2022 stattgefunden. Das NRW-weite Residenzprogramm für urbane Kunst und Stadtforschung hatte ein umfangreiches Workshop- und Veranstaltungsprogramm sowie allgemeine Öffnungszeiten angeboten. Beteiligt und eng eingebunden waren die Nachbarschaft, Interessierte und Studierende sowie der Runde Tisch Konversion. Als bauliche Erinnerung bleibt das Kunstwerk der hölzernen „Citadella“, die unter der Leitung des Architekturkollektivs „orizzontale“ aus Rom in einem internationalen Workshop errichtet wurde.

Der kooperative und gemeinwohlorientierte Entwicklungsprozess ist als Regionale 2022-Projekt unter dem Titel „Rochdale – Ko-produktive Stadt - Gemeinsam Stadt gestalten“ ausgezeichnet worden.

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Rahmenplanung

Am Montag, 21. September 2023, haben mehr als 50 Teilnehmende die Möglichkeit genutzt, mit den Planer*innen über das bisherige Konzept zur Weiterentwicklung des Rochdale-Areals zu diskutieren.

Bei der Informationsveranstaltung beantworteten Lars Bielefeld (Leitung des Bauamtes) und Frederik Suchla (Bezirksbürgermeister Mitte) zunächst dem Moderator Björn Sassenroth Fragen zum Ablauf des Konversionsprozesses zur Rochdale Kaserne. Darüber hinaus gingen beide auf die Chancen ein, die die Schaffung des neuen Quartiers mit sich bringt und gaben zum Schluss einen Ausblick auf die kommenden Schritte. Die Planer*innen der Büros Studio Schultz Granberg GbR und bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh stellten dem Plenum das sogenannte „Kreislauf-Quartier-Rochdale“ vor (die Präsentation finden Sie hier) und standen im Anschluss für Fragen und Anregungen an den Stationen „Städtebau“ „Kreislaufwirtschaft“, „Mobilität“ und „Freiraum/Entwässerung“ zur Verfügung. Zur Veranschaulichung des Konzeptes dienten darüber hinaus ein kleines Modell zum Siegerentwurf des vorangegangenen Wettbewerbs und eine große Bodenplane, auf der die Rahmenplanung abgebildet ist. 

Parallel lief vom 10. Juli bis zum 31. August 2023 eine Online-Beteiligung über das Beteiligungsportal der Stadt. Interessierte Bielefelder*innen konnten sich die Planung online ansehen und ihre Beiträge per Stecknadel im Rahmenplan verorten. Erfreulicherweise gingen insgesamt 230 Meldungen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen ein. Die Meldungen werden nun nach und nach von der Stadt beantwortet. 

Die Ergebnisse aus der Informationsveranstaltung und der Online-Beteiligung sollen im weiteren Verlauf der Planung mitberücksichtigt werden. Welche Ideen die Bielefelder*innen online eingebracht haben und inwiefern diese in der Planung wiederzufinden sein werden, kann jederzeit im Beteiligungsportal eingesehen werden.