Wildlebende Tier in Olderdissen

Neben unseren tierischen Bewohnern der Gehege und Volieren gibt es auch einige wildlebende Tiere, den Tierpark Olderdissen als ihr Zuhause verstehen. Dazu zählen besonders die Graureiher. Ihre Nestbauten können mit einem Blick in die hohen Bäume hinter dem Biberweiher beobachtet werden. Sobald eine Fütterung mit Fischen ansteht, wie beispielsweise bei dem Fischotter um 11 Uhr, kann man sie in der Peripherie erspähen. 

Jährlich nehmen wildlebende Störche gerne unser Angebot an Nistplätzen in Anspruch. Sie bauen dort in erhöhter Position ihr verhältnismäßig großes Nest, auch Horst genannt, in welchem sie Junge zur Welt bringen. Diese schlüpfen nach einer Brutdauer von ca. 33 Tagen und halten sich noch gut zwei weitere Monate im Nest auf, bevor sie flügge werden. Über den Winter ziehen sie gemeinsam mit den Eltern Richtung Süden. Im Folgejahr beglückt uns das Brutpaar erneut mit ihrer Anwesenheit. 

Vermehrt sind auch Kanadagänse bei uns zu Besuch und machen neuerdings sogar den Störchen Konkurrenz. In der Nähe des Biberweihers bis zum mittleren Teich fühlen sie sich besonders Wohl. Man kann sie wunderbar am Morgen vom Innenhof aus beobachten, wenn sie sich auf dem Nistplatz des Scheunendachs einfinden und ihre Lieder schnattern. Auch wenn die Gänse gerne mal in unmittelbarer Nähe zu den Besucher*innen zu sehen sind, ist davon abzuraten, sich den Tieren zu sehr zu nähern; sie sind durchaus fähig sich zu verteidigen. Besonders wenn es Küken gibt, ist mit der Gänsemutter nicht zu spaßen. Kommt man ihnen zu nah, wird man es sehr schnell durch ein Fauchen und Öffnen der Flügel als Drohgebärde feststellen und sollte zurückweichen. 

Stehen die Tore der Scheune tagsüber offen, lassen sich diverse Schwalben beobachten, für die die Holzbalken unter dem Scheunendach eine hervorragende Nistmöglichkeit darstellen. Auch Fledermäuse sind dankbar über solch dunkle, ruhige Stellen und nutzen sie gerne zum Rasten. 

Bereits beim Gang vom Autoparkplatz zum Haupteingang lassen sich zahlreiche Rabenkrähen beobachten, die unseren Busparkplatz gerne mal als Nussknacker nutzen. Dafür lassen sie die Nüsse ihrer Wahl im Sturzflug gezielt auf die große Fläche mit hartem Boden fallen, um die Hülle zu knacken und hüpfen im Anschluss mit kalkulierter Distanz zu den Menschen zum Punkt des Aufpralls und sammeln die nahrhaften Kerne. Sieht man sie dort nicht, wird man sie im Wolfsgehege sehen, denn sie beteiligen sich aktiv an den Mahlzeiten des Rudels. 
 

Läuft man am Wisent-Gehege entlang wird man eventuell zwei unserer wildlebenden Eichhörnchen sehen. Sie wissen genau wo es Nüsse für sie gibt und wo sie sich lang bewegen können, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen. Als Sichtschutz dienen dabei gerne mal die Hecken an den Wegesrändern. Jene behausen zudem eine ganze Reihe an Kleinvögeln wie beispielsweise Spatzen, Braunellen oder Rotkehlchen. 

Es mag sich auf der Suche nach Schutz auch mal der ein oder andere Igel in unsere Igel-Burg nahe des Wolfsgeheges verlaufen. Dort gibt es Unterschlupf für die kleinen Stachelpelzträger auf mehreren Etagen. Eine solche Igel-Burg lässt sich auch mit einfachen Mitteln zuhause nachbauen und ist nicht nur für unsere lokale Igelpopulation Gold wert, sondern auch ein tolles Projekt, um Kindern die Zusammenhänge der Natur näherzubringen. Bei Interesse finden Sie dazu nähere Infos und eine Bauanleitung auf der Infotafel vor Ort.  

Ein seltener, aber nicht weniger schöner Anblick ist der Eisvogel. Man kann ihn mit einer Prise Glück entweder im Bärengehege oder am Biberweiher erblicken. Dort fängt er kleine Fische. Er stürzt sich auf der Suche nach Beute von einer Sitzwarte aus mit dem Schnabel voran ins Wasser.

Natürlich gibt es nicht nur harmlose wilde Tiere in Olderdissen; auch heimische Raubtiere wie Füchse, Waschbären und Marder treiben hier ihr Unwesen. Ihre Anwesenheit trägt maßgeblich zur Entwicklung unserer Gehege bei. Sie müssen ausreichend Schutz vor äußeren Einflüssen bieten. Deswegen sind z.B. die Gehege der Meerschweinchen und Kaninchen nach oben hin abgeschlossen und unsere Enten fühlen sich auf ihrer Insel inmitten des Teichs besonders sicher.