Neue Gesundheitslotsinnen und -lotsen erhalten Zertifikate
| Bielefeld (bi)
13 neu qualifizierte interkulturelle Gesundheitslotsinnen und -lotsen des Projektes „Mit und für Migrantinnen und Migranten“ (MiMi) erhielten am Mittwoch, 17. Dezember, ihre Zertifikate. Das war der feierliche Abschluss der MiMi-Schulungsreihe 2025 im Gesundheitsamt der Stadt Bielefeld.
Die diesjährige MiMi-Gruppe bestand aus 12 Frauen und einem Mann mit unterschiedlichen beruflichen und biografischen Hintergründen, darunter Studierende, Pflegepersonal, Mitarbeitende im Sicherheitsdienst sowie Mütter, die eine Qualifikationsmöglichkeit suchten. Die Teilnehmenden brachten vielfältige sprachliche Kompetenzen mit, unter anderem in Arabisch, Kurdisch, Türkisch, Armenisch, Englisch, Französisch, Russisch, Swahili, Rumänisch und Moldawisch. Außerdem konnten in diesem Jahr gezielt mehrere Teilnehmende aus Afrika qualifiziert werden.
Die Schulungsreihe umfasste rund 50 Unterrichtsstunden und behandelte zentrale Themen der interkulturellen Gesundheitsförderung, darunter Migration und Gesundheit, das deutsche Gesundheitssystem, Familienplanung, Schwangerschaft und Stillen, Kindergesundheit und Unfallprävention, seelische Gesundheit, Alter und Pflege sowie Ernährung und Bewegung. Ziel der Qualifizierung war es, die Teilnehmenden auf ihre Tätigkeit als Gesundheitslotsinnen und -lotsen vorzubereiten, um gesundheitsrelevante Informationen kultursensibel und mehrsprachig in ihren Communities (Peer-to-Peer) weiterzugeben.
Mit dem Abschluss der Schulungsreihe 2025 wurde ein weiterer wichtiger Baustein zur Stärkung der interkulturellen Gesundheitsförderung in Bielefeld gesetzt. Die ausgebildeten Gesundheitslotsinnen und -lotsen nehmen ihre Tätigkeit fortlaufend in verschiedenen Sozialräumen der Stadt auf.
Die Übergabe der Zertifikate erfolgte am Mittwoch durch Martin Adamski, Dezernent für Mobilität, Umwelt, Ordnung und Gesundheit der Stadt Bielefeld, sowie Marco Eltner, Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Bielefeld e. V.
Hintergrund
Das Projekt MiMi – Mit Migrantinnen für Migrantinnen wird in Bielefeld vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Bielefeld e. V. umgesetzt und zählt zu den frühesten Standorten bundesweit. Entwickelt wurde das Projekt vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. (EMZ) in Hannover. Ziel des Projekts ist es, die gesundheitliche Chancengleichheit von Menschen mit Migrationsgeschichte nachhaltig zu verbessern und Zugänge zum Gesundheitssystem zu erleichtern.
Die Umsetzung in Bielefeld erfolgt in enger Kooperation mit dem Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt Bielefeld, dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Bielefeld. der Psychologischen Frauenberatung e. V. Bielefeld und dem Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. Hannover. Finanziert wird das Projekt durch die Arbeitsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen OWL, insbesondere die Heimat Krankenkasse, die BKK Diakonie, die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER sowie die BKK Dürkopp_Adler.
Das MiMi-Projekt ist bei der Weltgesundheitsorganisation für den europäischen Raum als Best-Practice-Beispiel gelistet.