Starkregen

Zunehmend gibt es in den letzten Jahren mehr Starkregenereignisse. Je nach Stärke und Regenmenge können dabei urbane Sturzfluten entstehen.

Im Gegensatz zum bekannten Fluss-Hochwasser, wo nach viel und anhaltendem Regen oder Schneeschmelzen die Gewässerpegel ansteigen und die Flüsse und Bäche über ihre Ufer treten, sind Starkregenereignisse schwer vorhersagbar und können jede Kommune treffen. Die plötzlichen Wassermengen können zu einer großen Gefahr für Leib und Leben werden und in Verbindung mit Erosion und Geschiebe kommt es oft zu großen Schäden.

Es gibt große Unterschiede in der Betroffenheit aufgrund unterschiedlicher Lage, Topographie und Exposition von Gebieten. Die Gefährdungen und Folgeschäden durch eine Starkregenflut sind daher ganz unterschiedlich. Es empfehlen sich jedoch immer Vorbeuge- und Anpassungsmaßnahmen.

Immobilienbesitzende können durch Flächenentsiegelung, Regenwasserversickerung und -rückhaltung zu einer Verringerung des schadenverursachenden Wasserabflusses beitragen. Zudem können sie Gebäude vor Rückstau aus dem Kanal und Überflutung von außen schützen. Nähere Informationen sind auf der Seite „Schutz bei Starkregen“ zu finden.

In Klimaanpassungskonzepten werden für Kommunen die zugeschnittenen, bestmöglichen und wirksamsten Anpassungsmaßnahmen erarbeitet. Für Bielefeld gibt es das Klimaanpassungskonzept seit Ende Oktober 2019. Darin enthalten sind Starkregengefahrenkarten. Sie zeigen, welche Gebiete und Flächen bei Starkregen betroffen sind und welche Wassertiefe und Fließrichtung zu erwarten sind. Die Karten wurden für unterschiedlich intensive Starkregenereignisse erstellt. Denn bei einem 30-jährigen Starkregenereignis fällt eine andere Menge Niederschlag als bei einem 100-jährigen Ereignis, wodurch sich die Wassertiefen und die Fließrichtung verändern. Zusätzlich wurde auch die Gefahr eines Blockregens analysiert, eine Regenart, die sich durch ihre durchgängige Gleichmäßigkeit auszeichnet. Dabei wurde eine Regenmenge kalkuliert, die weit über das 100-jährige Ereignis hinausgeht.

Ganz wichtig ist es beim Starkregen, die Hot-Spots der Gefahren zu erkennen. So lassen sich geeignete Anpassungs- und Kompensationsmaßnahmen ableiten. Passende Notfallpläne ermöglichen effektiveres und schnelleres Handeln.
Zusätzlich zur Gefahrenabwehr liegt der Fokus auf der Vergleichmäßigung, um das Auffangen, Rückhalten und Zwischenspeichern von Wasser gefahrenlos zu bewältigen. Es ist auch wichtig, die Wechselwirkungen und Synergien zu erkennen und z.B. bei Hitze und Dürre zu nutzen. Kurz gesagt geht es um eine wasserbewusste, wassersensible Stadtentwicklung.

Die Planungshinweiskarte „Starkregenvorsorge und wassersensible Stadtentwicklung“ aus dem Klimaanpassungskonzept gibt für eine wasserbewusste, zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Stadt Bielefeld entscheidende Planungshilfen.