Fischotter: Eleganz im Wasser

Chris weiß genau, wann es in Olderdissen etwas zu fressen gibt. Vor allem dann ist zu beobachten, wie elegant und wendig er sich im Wasser bewegt. Sein stromlinienförmiger Körper, der flache Kopf, das dichte, glatte und wasserabweisende Fell und die Schwimmhäute zwischen den Zehen machen diese Eleganz im Wasser möglich. Bis zu acht Minuten kann er unter Wasser bleiben.
Chris kam 2019 aus einem anderen Tierpark zu uns und hat mit Otter-Dame Martha 6 Jahre zusammengelebt. Sie wurde 2008 hier geboren und ist 2025 verstorben. Man hoffte auf Nachwuchs – leider hat es mit ihnen nicht geklappt. Als Nachfolgerin ist im Mai 2025 Ottterdame „Elli“ eingezogen. Geboren wurde sie im Dezember 2023 im Wildpark Tiergarten Weilburg in Hessen.
Der Europäische Fischotter (Lutra lutra) hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise stark vermehrt. Allerdings klagen mittlerweile die Teichwirte über Probleme, da die Fischotter die Teiche als bequeme Nahrungsquelle nutzen. Die natürliche Beute des bis zu zehn Kilogramm schweren Fischotters besteht aus Fischen, Wasservögeln, Bisamratten, Fröschen und Krebsen.
Der Fischotter stammt aus der Familie der Marder; er hat sich am besten an das Wasserleben angepasst. Vorder- und Hinterzehen sind mit Schwimmhäuten verbunden. Das Fischotterfell ist durch einen Ölfilm wasserabweisend. Dieser Ölfilm wird von den Hautdrüsen abgesondert. Nasen- und Ohrlöcher werden beim Tauchen automatisch verschlossen. Trotz der Wasseranpassung wandert der Otter aber auch weite Strecken über das Land. Die flinken Wassermarder sind dabei eher nachtaktiv und verbringen den Tag schlafend in einem unterirdischen Versteck.
Ein solches Versteck ist im Tierpark Olderdissen nachgebildet, hier kann man auch schlafende Otter beobachten. Die Außenanlage ist mit mehreren Wasserbecken ausgestattet, die über flache und tiefere Zonen verfügen. Fischotter sind sehr verspielte Gesellen: Häufig kann man sie sehen, wie sie sich nachlaufen oder nachschwimmen. Besonders junge Tiere spielen gerne.