Hier heult der Wolf

Wolfsrudel im Tierpark Olderdissen

Wölfe leben im Familienverband, auch Rudel genannt. Nur in einer kooperierenden Gruppe können sie erfolgreich jagen. Auch in Olderdissen ist das vierköpfige Wolfsrudel familiär verbunden: Die 2014 geborene Rieke ist die Mutter der 2018 geborenen Fähe Ylvi sowie von Freddy und Selma, die 2019 zur Welt kamen. Weitere Geschwisterwelpen wurden an andere Tierparks abgegeben, denn das Rudel soll nicht zu groß werden. Ihr Vater Aik starb 2024 im Alter von zwölf Jahren. Das Wolfsrudel in Olderdissen ist bei unseren Besucher*innen sehr beliebt. Mit etwas Glück kann man sie sogar gemeinsam heulen sehen – und hören.

Wölfe können unterschiedliche Lebensräume bewohnen. Sie jagen Wild und leben im Rudel. Einzelne Unterarten sind stark bedroht. Die Angst vor dem „bösen Wolf“ ist übrigens unbegründet, denn Wölfe sind eher scheue Tiere. Sie wurden ab dem 15. Jahrhundert in Mitteleuropa verfolgt. Da der Mensch sie in fast allen Regionen jagte, war ihr Bestand im 19. Jahrhundert stark dezimiert bzw. nahezu ausgerottet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts steht der Wolf in vielen Ländern unter Schutz. In Deutschland wurden im Jahr 2000 erstmals wieder Welpen nachgewiesen. Seitdem steigt die Anzahl der Wölfe auch in anderen Teilen Deutschlands wieder an.

Das Wolfsgehege wurde 2008 durch eine Förderung der Stiftung der Stadtwerke Bielefeld auf 6.000 Quadratmeter vergrößert. Außerdem wurde damals eine Brücke quer durch die Anlage gebaut. Während der Corona-Pandemie war diese Brücke allerdings abgesperrt – und der Tierpark machte die Erfahrung, dass sich die Sperrung sehr positiv auf das Tierverhalten auswirkte und die Wölfe seitdem viel entspannter sind. Daher wurde entschieden, die Brücke letztlich zurückzubauen – mit dem Effekt, dass sich die Tiere mittlerweile viel häufiger und besser beobachten lassen.

Die Stadtwerke Bielefeld unterstützen die Wolfsanlage weiterhin jährlich mit dem Erlös aus dem Verkauf des Tierpark-Kalenders.