Ev. Peter und Pauls Kirche Heepen

Heeper Str. 439, 33719 Bielefeld

Das Zentrum des ehemaligen Kirchspiels Heepen bildete die zuerst aus Holz, später aus Stein erbaute Peter-und-Pauls-Kirche, die zu den ältesten im Ravensberger Land zählt. Vermutlich um das Jahr 1000 wurde mit dem Bau der ursprünglichen Steinkirche auf dem Standort der vorherigen Holzkirche begonnen. Die ursprüngliche Steinkirche war viel kleiner als die heutige, bestand aus Findlingen und einem Sand-Mörtel-Gemisch und hatte 1,40 Meter dicke Mauern, was auf eine große Höhe schließen lässt.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der Altar im Jahr 1654 von den damaligen Besitzern des Gutes Milse, Christian und Theodor von Horst, zu Ehren ihrer Großeltern Jodokus von Varendorff und Anna von Meschede, gestiftet.

Der Altar ist im Stil der Renaissance gestaltet. In weichem Stein ist ein Bildnis der Kreuzigung Jesu eingearbeitet. Inschriften und Bildnisse zeugen von den Vorfahren der Spender.

Die Altarplatte stammt noch aus der Frühzeit der Kirche um das Jahr 1000. Sie ist mit zehn eingekerbten Weihkreuzen gestaltet und wurde bei allen Erweiterungen der Kirche immer wieder aufgelegt. 1954 wurde die Ummauerung erneuert und erhielt so ihr heutiges Aussehen.

Die Grabplatte stammt aus dem Grab des Pfarrers Franz Bernard Fürstenau, der 1678 in Hiddenhausen bei Herford geboren wurde und unter anderem auch Pfarrer in Heepen war, bis er 1744 verstarb. Das Grab lag unter der Sakristei. Der Stein wurde 1910 entfernt und an der Ostseite der Kirchenwand neu aufgestellt.

Die älteste der drei Glocken ist aus Bronze gegossen, 1.500 Kilogramm schwer und stammt aus dem Jahr 1548. Die große Toten-Gedächtnisglocke wurde im Jahr 1952 als Ersatz für ihre im Krieg eingeschmolzenen Vorgängerinnen aus Stahl angefertigt und hat ein Gewicht von 1.600 Kilogramm. Die Taufglocke aus dem Jahr 1952 ist ebenfalls aus Stahl und wiegt 600 Kilogramm.

An der Ostseite der Kirche (neben der Sakristeitür) ist eine Elle (65 cm) installiert worden. Sie wurde vermutlich zwischen dem 17. und dem 18. Jahrhundert angebracht und diente den Heeper*innen als verbindliches Maß für ihre in Handarbeit hergestellten Spinnerei- und Weberei-Produkte.