Zukunft schaffen durch Wohnen

Bielefelder Initiative zur nachhaltigen Bekämpfung von Wohnungslosigkeit

Unter dem Motto „Zukunft schaffen durch Wohnen“ unterstützt die Stadt Bielefeld junge Erwachsene bis 27 Jahre, alleinstehende Frauen und Familien nachhaltig bei der Überwindung ihrer Wohnungsnotlagen. Das langfristige Ziel des Projektes ist, wohnungslosen Menschen den Weg in einen eigenen Wohnraum zu eröffnen.

Ob von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits wohnungslos, ob in der eigenen Wohnung, in Notunterkünften, Wohnprojekten oder auf der Straße – stets stellt eine offene, aufsuchende Beratung den ersten Kontakt zu den Zielgruppen des Projekts her. Benötigen die jungen Erwachsenen, Frauen oder Familien Unterstützung, so übernimmt ein Fallmanagement, welches auch Verweisberatungen an die Fachstelle für Wohnungserhalt betreibt, die Steuerung des weiteren Hilfeprozesses. Drohende Wohnungslosigkeit soll durch eine frühzeitige Intervention – etwa die Übernahme von Mietschulden oder eine Einigung zwischen Vermieterinnen und Mieterinnen – wirksam abgewendet werden. Individuelle Hilfeleistungen bei der Bewältigung des (Wohn-)Alltags soll die dauerhafte Wohnraumsicherung ermöglichen. Mit Personen, die bereits von Wohnungslosigkeit betroffen sind, werden im Rahmen des Fallmanagements zunächst alle individuell in Frage kommenden Leistungsansprüche abgeklärt. Hierzu gehören Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten, Leistungen aus dem medizinischen, dem psychosozialen und dem Suchthilfesystem oder aus der Jugendhilfe. Eine ambulante Betreuung über die Projektstelle ist zeitlich begrenzt in jedem Fall vorgesehen. 

Ein zweiter Projektschwerpunkt liegt in der fallunabhängigen Kooperationsarbeit: Mit den Trägern der Wohnungsnotfallhilfe sind Kooperation im Einzelfall intensiviert und institutionalisiert worden. Die benachbarten Hilfesysteme sind stärker für das Thema Wohnungslosigkeit sensibilisiert und über die Erfordernisse für eine nachhaltige Bekämpfung von Wohnungslosigkeit in Kenntnis gesetzt worden. Die Vernetzung mit Akteur*innen am Wohnungsmarkt hat zum Ziel, Hilfestrukturen und Ansprechpersonen bei Vermieterinnen und Vermietern bekannt zu machen und diese zu motivieren, sich frühzeitig zu melden, wenn sich Wohnungsverluste abzuzeichnen beginnen. Zudem soll die Bereitschaft von Wohnungsgebenden erhöht werden, Wohnraum zur Versorgung von wohnungslosen Menschen zu überlassen.