Besondere Hühner: Neue Pfauen und Rebhuhnnachwuchs im Heimat-Tierpark Olderdissen
| Bielefeld (bi)
In die Vogelvolieren des Heimat-Tierparks Olderdissen sind neue Bewohner eingezogen. Der Tiergarten Kleve hat zwei Pfauenhennen an den Bielefelder Tierpark abgegeben, die sofort mit den beiden vorhandenen Hähnen vergesellschaftet wurden. Eins der beiden Paare kann nun von den Besucherinnen und Besuchern in der Voliere neben der Bärenanlage beobachtet werden. „Bei dem bisher dort lebenden Pfauenhahn haben wir mit Einzug der Henne direkt eine Verhaltensänderung beobachten können“, sagt Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks. „Bislang hat er sich immer direkt präsentiert, nun aber hat er sich mit der Henne in den Hintergrund zurückgezogen.“
Der Blaue Pfau (Pavo cristatus) stammt ursprünglich aus Indien, kommt aber auch in Europa halbwild in Parks und Gärten vor. Der Pfau ist einer der wenigen Exoten im Bestand des Bielefelder Tierparks Olderdissen, aber auch als Exot ist der Blaue Pfau seit vielen Jahrzehnten ein Haustier in Europa. Seit 3.000 Jahren ist er in Menschenhand und damit wohl der älteste Ziervogel.
In einer benachbarten Voliere wächst zudem gerade ein Jungvogel bei den Rebhühnern heran. „Hier können die Besucherinnen und Besucher schön sehen, wie Henne und Hahn aufmerksam Wache halten und gut auf ihren Nachwuchs aufpassen“, erklärt Tierparkleiter Ibler. Hahn und Henne bilden mit dem Jungvogel einen Familienverband, der „Kette“ genannt wird. „Das Gelege und die Brut waren vorher in der Großvoliere unbemerkt geblieben. Da der Jungvogel für ein Rebhuhn erst recht spät im Jahr geschlüpft ist, kann man von einem Nachgelege ausgehen. Das bedeutet, dass die erste Brut nicht geglückt ist. Normalerweise schlüpfen sie im Mai, nun war es Anfang Juli. Rebhühner (Perdix perdix) sind in Europa verbreitet und kleine Hühnervögel mit unbefiederten Läufen.
Der Blau Pfau
Der Blaue Pfau ist einer der größten der heute lebenden Fasane mit langen Läufen, Federkrone und unbefiederter, weißer Augengegend. Das blau und blaugrün gefärbte Männchen hat außerordentlich verlängerte, mit starken Schäften und großer Farbenpracht versehene Oberschwanzdecken. Sie überragen den Schwanz weit und bilden eine Federschleppe mit Augenzeichnungen, die während der Balz radförmig ausgebreitet und aufgestellt wird. Die weiblichen Pfauen sind vorwiegend erdbraun gefärbt, gegenüber dem Hahn wirken sie unscheinbar. Sie sind Bewohner der Urwalddickungen und Bergwälder des südlichen Indiens und Sri Lankas. Ihre Nahrung besteht aus Früchten, Sämereien und Kleintieren. Der Ruf des Pfaus ist eindringlich miauend. Hähne leben in Vielehe. Das Bodennest, das die Weibchen zur Brut nehmen, ist einfach gestaltet und mit Pflanzen ausgelegt. Die Entwicklung der Küken verläuft langsam, mit sechs Monaten sind sie noch nicht ausgewachsen.