Arbeitsergebnisse des Bielefelder Klimabeirates 2020 bis 2025

| Bielefeld (bi)

Mit Ausrufung des Klimanotstands für Bielefeld wurde auch die Einrichtung eines Klimabeirats gefordert. Der Rat der Stadt hat daraufhin im April 2020 die Einberufung des „Bielefelder Klimabeirats“ (kurz BKB) als neues Gremium beschlossen. Der BKB hat seitdem mit richtungsweisenden Beschlüssen zu einer Beschleunigung und Ausweitung der Maßnahmen im Klimaschutz beigetragen. 

„Damit Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche und gesamtstädtische Aufgabe verstanden wird, sehen wir den Bielefelder Klimabeirat als wichtiges Bindeglied zwischen Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung“, erläutert Umweltdezernent Martin Adamski. So wurde auf Initiative des BKB vom Rat das Ziel beschlossen, Klimaneutralität in Bielefeld bis 2035 zu erreichen und hierfür eine Strategie zu erarbeiten. Im Rahmen der Energiekrise wurde dieses Ziel 2022 zur Erreichung von Klimaneutralität bis 2030 nochmals verschärft. Der BKB hat den Erarbeitungsprozess begleitet und unterstützt die Umsetzung der Maßnahmen. 

„Unser Ziel ist es, möglichst viele Bielefelderinnen und Bielefelder zu motivieren, klimafreundlich zu handeln. Dafür haben wir im BKB Projekte und Förderprogramme entwickelt, die oft auch Pilotcharakter haben und bei Erfolg von Politik und Verwaltung verstetigt werden sollten“, so Dr. Michael Schem, Vorsitzender des BKB. Die vom BKB angestoßenen Projekte erhalten sowohl regional als auch bundesweit hohe Aufmerksamkeit, wie beispielsweise die Auszeichnung als Klimaaktive Kommune durch das Bundesumweltministerium mit einem Preisgeld von 20.000 Euro für das Projekt „3 Monate ohne Auto“. 

Projekte

Zur Aktivierung der Stadtgesellschaft hat der BKB das Vorschlagsrecht für einen jährlichen Etat von 200.000 Euro für Klimaschutzprojekte. 

Zum einen wurden gezielt Projekte im Klimaschutz in Bielefeld unterstützt, wie die Umgestaltung eines Stadtbahnwaggons zur Klimabahn, der Beitritt zu den Netzwerken „Bio-Städte“ und „Gesunde Städte“, die Einführung von klimagesunder Kita- und Schulverpflegung, eine Analyse mit Handlungsempfehlungen zur Motivation, sich im Quartier für Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Gesundheit zu engagieren oder ein Quartiersprojekt zur Aktivierung von jungen Menschen für Klimaschutzaktionen und Berufsausbildung. 

Zum anderen hat der BKB unterschiedliche Förderprogramme auf den Weg gebracht, um mit einem finanziellen Anreiz die Bereitschaft in der Bevölkerung für die Umsetzung von Maßnahmen und Aktivitäten, die zur CO2 Einsparung beitragen, deutlich zu erhöhen. Besonders erfolgreich wurde die Förderung für die Installation von PV-Anlagen umgesetzt. Diese wurde in 2020 erstmalig angeboten und in den Jahren 2021 und 2022 jeweils mit einem Teil des Klimabudgets fortgeführt.

Weitere Förderprogramme, die durch den BKB initiiert wurden sind „3 Monate ohne Auto“, die PKW-Abmeldung für drei Jahre, Klimaschutzbildungsangebote für Schulen und Kitas, der Austausch von Kühlschränken für finanzschwache Haushalte, die Nutzung der Klima-Teller App für Gastronomiebetriebe oder die Anschaffung von Mehrwegsystemen in der Gastronomie und die Nutzung von Spülmobilen für öffentliche Veranstaltungen. Auch Dämmmaßnahmen des Daches oder der obersten Geschossdecke, die Auszahlung eines Reparaturbonus, die Anschaffung von Fahrzeugen für klimafreundliche Mobilität oder die Einführung des Projektes „Gießkannheld*innen“ zur Bewässerung öffentlichen Grüns wurden unterstützt.

Weitere Informationen zum BKB

Das Gremium hat die Aufgabe, die Fortschritte zur Erreichung der Bielefelder Klimaschutzziele zu überprüfen, bereits beschlossene Klimaschutzmaßnahmen kritisch zu begleiten, neue Handlungsmöglichkeiten für die Stadt Bielefeld zu erarbeiten und Vorschläge zu deren Umsetzung zu machen. 

Der Bielefelder Klimabeirat setzt sich aus jeweils fünf Mitgliedern zivilgesellschaftlicher Gruppen, wirtschaftlich agierender Organisationen und Fachexpertinnen und -experten zusammen.

Die Arbeit des Klimabeirats bezieht sich auf alle Sektoren, die in der Festlegung der Klimaziele definiert wurden.