Bären „Jojo“ und „Flocon“ erkunden die große Bärenanlage im Tierpark
| Bielefeld (bi)
Nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft im Bielefelder Heimat-Tierpark Olderdissen haben sich die beiden Braunbärendamen „Jojo“ und „Flocon“ bereits gut an ihre neue Umgebung gewöhnt. „Dank der intensiven Arbeit des gesamten Tierpark-Teams haben die Kolleginnen und Kollegen es geschafft, dass mit unseren beiden Bärinnen sehr gute Arbeitsroutinen entwickelt werden konnten“, freut sich Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks. Die Braunbären sind nun täglich in der großen Anlage unterwegs und können nun auch erstmals von den Tierparkbesucherinnen und -besuchern beobachtet werden.
Der Großteil der Arbeit fand in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen statt. Reviertierpflegerin Andrea Günnemann hat zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen täglich mehrere Stunden bei den Braunbären verbracht, um ein vertrautes Verhältnis zu ihnen aufbauen zu können. „Wir konnten bereits gut die Charaktere der beiden Schwerstern beobachten. Bärin ‚Jojo‘ ist sehr selbstbewusst und mutig. ‚Flocon‘ hingegen ist eher schon mal etwas vorsichtiger. Wir haben auch festgestellt, dass die beiden sich in der großen Anlage gerne mal auf Abstand halten. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich unter Geschwistern“, berichtet Günnemann, die bereits jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit den Braunbären im Olderdisser Tierpark hat.
Finanzierung der Bärenanlage durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld
Dass es eine Bärenanlage in der Größenordnung überhaupt im Bielefelder Tierpark gibt, ist der Stiftung der Sparkasse Bielefeld zu verdanken. Sie hat nicht nur den Bau des Geheges vor nun mehr als 23 Jahren finanziert, sondern trägt seitdem auch die jährlichen Betriebskosten. „Wir freuen uns sehr auf die beiden neuen Bewohnerinnen im Bärengehege und sagen: Herzlich willkommen! Für ‚Kost und Logis‘ von Max, Jojo und Flocon sorgt wie seit dem Jahr 2000 auch weiterhin unsere Stiftung“, so Michael Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung.
„Nur durch so großzügige finanzielle Unterstützung kann unser Tierpark in der Form allen Bielefelder Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zugänglich gemacht werden. Im Namen der Stadt Bielefeld gilt daher mein großer Dank der Bielefelder Sparkassenstiftung, die seit so vielen Jahren die Bärenanlage finanziert“, sagt Umweltdezernent Martin Adamski.
Engagement der Tierparkmitarbeiter*innen
„Hinter uns liegen intensive Wochen, in denen viel mit den Neuankömmlingen gearbeitet wurde. Ich bin sehr froh, dass bislang alles so gut mit den beiden geklappt hat und kann mich nur bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement bedanken“, betont Herbert Linnemann, Leiter der Abteilung Forsten und Heimat-Tierpark Olderdissen. Diesem Dank schließt sich auch der Erste und Technische Betriebsleiter des Umweltbetriebs, Matthias Seipel, an: „Ich freue mich sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen so engagiert daran mitgearbeitet haben, damit die Eingewöhnung der Bären so reibungslos verläuft. Vielen Dank!“
Hinweise für den Besuch
Es ist geplant, dass die beiden Bärinnen von nun an ab etwa 10 Uhr vormittags zu sehen sind. Sie sollen dann bis etwa 13.30 Uhr auf der großen Anlage sein. Die beiden neuen Bärinnen kennen so viele Besuch nicht aus ihrer Schweizer Heimat und müssen sich noch an Menschenansammlungen gewöhnen. Der Tierpark bittet darum, sich vor dem Bärengehege ruhig und bedächtig zu verhalten und nicht allzu lange stehen zu bleiben, damit möglichst viele Menschen die Bären sehen können. Es wird noch viele Gelegenheiten in der Zukunft geben, am Leben der Bären teilzuhaben. Selbstverständlich sollen die Bären auf keinen Fall gefüttert werden. Sollten Besucherinnen und Besucher dennoch mitbekommen, dass die Tiere gefüttert werden, sollten sie dem Tierpark-Personal Bescheid geben.
Echte Europäische Braunbären aus dem Alpenraum
Mit den im Januar 2018 im Juraparc Vallorbe geborenen „Jojo“ und „Flocon“ ziehen echte Europäische Braunbären in den Tierpark ein, die sehr gut in die Gesamtkonzeption des Bielefelder Tierparks passen. Die Mutter war im Wildpark Langenberg geboren, der Vater im Zoo Zagreb. Sie gehören damit der Südpopulation des Europäischen Braunbären an – das heißt des Bestandes, wie er auch heute noch, wenn auch selten, in den Alpenländern lebt. Da Braunbärenjungtiere während der Winterruhe geboren werden, ist leider kein genaues Geburtsdatum bekannt. Der alte Braunbär „Max“, der seit 2000 in Bielefeld lebt, ist, hat wohl auch Verwandtschaft zu anderen Bärenunterarten, die größer als der Europäische Braunbär sind. Er ist daher im Vergleich zu seinen neuen Nachbarinnen sehr groß und massiv. „Es ist sehr schön, dass es ihm seinem Alter entsprechend gut geht“, sagt Tierparkleiter Ibler.
Bielefelder Braunbärenhaltung
Auf menschliche Analogien übertragen ist ein guter Zoo eine Art Hotel für Tiere. Damit, wie auch im Hotel, keine Langeweile auftritt, sind Animationsprogramme notwendig. Die Bären können die natürliche Landschaft und Vegetation zur Erkundung, zur Nahrungssuche nach Gras, Insekten und Würmern nutzen und um sich in der Sonne oder im Schatten wohlzufühlen. Durch den Begrenzungszaun können die Bären die Umgebung sehen und riechen. Im Gehege gibt es auch einen Wasserfall sowie einen künstlichen Wasserlauf. Als natürlicher Bewuchs sind einheimische Arten wie Linde, Ahorn, Eiche, Esche und Kastanie vorhanden. Auch Holundersträucher, die für die Bären besonders interessant sind, sind vorhanden. Bäume und Sträucher spenden Schatten. Die Anlage steigt zum rückwärtigen Abschnitt hin an und bietet erhöhte Liegeplätze. In das Gehege sind zudem Baumstämme eingebracht, die ein Verstecken ermöglichen. Die Tiere können sich vor den Blicken der Menschen jederzeit zurückziehen.