„Welle machen!“ – ein Projekt gegen sexuelle Belästigung in Bielefelder Schwimmbädern

| Bielefeld (bi)

„Welle machen!“ – mit dieser eindeutigen Botschaft gegen sexuelle Belästigung positionieren sich zu Beginn der Freibadsaison die Bielefelder Bäder, die Gleichstellungsstelle der Stadt und das Mädchenhaus Bielefeld e.V. Ziel des Projektes ist es, dass Mädchen und Frauen sowie Badegäste die Bielefelder Schwimmbäder als einen sicheren Ort erleben. Mit Plakaten und Flyern wird signalisiert, dass sexualisierte Übergriffe von den Bielefelder Bädern ernst genommen und nicht akzeptiert werden. Außerdem wird das Schwimmbadpersonal entsprechend geschult.

„Insbesondere für Mädchen und Frauen sind Diskriminierungen aufgrund des Geschlechtes, Sexismus und sexualisierte Übergriffe leider an der Tagesordnung. Daher müssen Mädchen, Frauen und TIN-Personen, die von Sexismus bzw. sexuellen Übergriffen überproportional oft betroffen sind bestmöglich unterstützt werden“, so Agnieszka Salek, Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld. „Das Projekt 'Welle machen' vermittelt klare Botschaften: sexualisierte Übergriffe werden nicht geduldet, Grenzüberschreitungen haben Konsequenzen und betroffene Personen erhalten vor Ort Hilfe und Unterstützung“, so Salek. „Zudem wollen wir mit der Kampagne deutlich machen, dass Grabschen, Anstarren sowie anzügliche Bemerkungen kein harmloser Spaß sind."

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir gemeinsam mit dem Mädchenhaus und der Gleichstellungsstelle diese Kampagne zu Beginn der Freibadsaison starten. Wir möchten unsere Badegäste ermutigen, sich in unangenehmen Situationen Unterstützung und Hilfe bei unserem Badepersonal zu holen“, sagt Laura Schicker von den Bielefelder Bädern.  

Ein wichtiger Teil der Kampagne „Welle machen“ sind Schulungen des Schwimmbadpersonals. „Damit alle in konkreten Situationen adäquat handeln können, haben wir ein spezifisches Schulungskonzept erarbeitet, das wir dem Badepersonal in Form von Workshops anbieten", berichtet Andrea Beck vom Mädchenhaus Bielefeld e.V. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: „Wie reagiere ich, wenn ich eine grenzüberschreitende Situation beobachte?“ und „Wie handele ich, wenn eine Person Unterstützung braucht?“ Eine Sensibilisierung zu den Themen sexuelle Belästigung oder sexualisierte Übergriffe sind nicht nur im Freibad wichtig.

Die Plakate „Welle machen“ hängen ab sofort in allen städtischen Bädern aus. Im Projektflyer sind zudem Anlauf- und Beratungsstellen aufgelistet, bei denen betroffene Personen Hilfe nach sexualisierten Übergriffen bekommen können. Eine für das Projekt erarbeitete Handreichung macht die Ziele der Kampagne deutlich.

Plakate, Flyer und Handreichung zu der Kampagne „Welle machen“ stehen auf der Seite der Gleichstellungsstelle zum Download bereit: www.bielefeld.de/gleichstellungsstelle.

"Welle machen" (v. l.): Katrin Hinney, Stadtwerke Bielefeld, Gleichstellung, Natalie Pietsch, BBF- Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH, Laura Schicker, BBF- Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH, Stefan Flechtner, Wiesenbad Bielefeld, Andrea Beck, Mädchenhaus Bielefeld e.V., Agnieszka Salek, Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld. Foto: Stadt Bielefeld