Hornissen

Europäische Hornisse | Foto: Rainer Kleibrink

Ab Mai hat man die Gelegenheit eine Königin bei der Nestgründung zu entdecken. Fehlen natürliche Nistgelegenheiten in dicken, hohlen Bäumen, werden ersatzweise Hohlräume in Rollladenkästen, Garten- und Spielhäuschen, auf Dachböden, hinter Verschalungen in Vogelnistkästen oder sogar in Briefkästen bezogen. Die meisten Nestgründungen verlaufen aber nicht erfolgreich und es entwickelt sich kein Volk. Die Königin beginnt mit dem Bau kleiner Waben. Wenn alles für sie gut läuft, schlüpfen nach etwa vier Wochen die ersten Arbeiterinnen. Trotz ihrer Größe und des tiefen Brummtons ist die europäische Hornisse (wissenschaftlicher Name: Vespa crapro) eher zurückhaltend. Verfliegt sich ein Tier in die Wohnung, so lässt es sich mit einem Glas und einem darunter geschobenen Stück Papier problemlos am Fenster fangen und nach draußen bringen. 

An nicht tolerierbaren Standorten besteht manchmal die Möglichkeit, die Hornissenkönigin samt kleinem Nest umzusiedeln. Auch bei anderen Wespenarten ist das möglich. Besser ist es, die Ansiedlung an ungünstigen Standorten von vornherein zu verhindern. So helfen sogenannte Stoßfugenlüfter im Klinkermauerwerk, dass hier ein Wespenvolk einziehen kann. Mögliche Bauschäden lassen sich so vermeiden. Keinesfalls dürfen die Nester der unter dem besonderen Artenschutz des Bundesnaturschutzgesetzes stehenden Tiere mit Insektiziden oder gar Feuer bekämpft werden. Unabhängig von der Gesetzeslage ist das auch für den Menschen gefährlich. Nehmen Sie daher Kontakt zum Umweltamt auf.

In sozialen Netzwerken kursieren leider immer wieder Falschmeldungen vom angeblichen Vorkommen oder Sichtung riesiger Hornissen. Der Reiz zu dramatisieren scheint ungebrochen. Die relativ kleine, dunkelgefärbte Asiatische Hornisse (Vespa velutina var. nigrithorax) gibt es in Bielefeld bisher noch nicht. Sie kommt ursprünglich aus dem tropischen Asien und gilt als invasive, gebietsfremde Art. In Deutschland gibt es bisher nur Einzelvorkommen in Baden-Württemberg und einen Nachweis in Hamburg. 

Die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) und die Unterart Japanische Riesenhornisse (Vespa mandarinia japonica) beschränken sich auf das Gebiet von Südostasien. Die Königinnen sind mit 5,5 cm deutlich stattlicher als die europäische Hornisse.