Fledermäuse

Erste Hilfe für Fledermäuse 

Im Spätsommer lösen sich die Wochenstuben der Fledermäuse auf. Junge, unerfahrenen Tiere suchen sich gelegentlich eine Wohnung als Zwischenquartier aus. Ein nachts offenstehendes oder gekipptes Fenster wirkt für sie attraktiv. Häufig sind es Zwergfledermäuse (wissenschaftlicher Name: Pipistrellus pipistrellus). Mit nur 4 cm Körperlänge ist es unsere kleinste Fledermausart, von Fledermausfreuden auch liebevoll „Zwerg“ genannt. Einzelne Tiere oder eine ganze Gruppe verstecken sich in den Falten der Gardinen und Vorhängen, hinter Bildern, in Vasen und Lampenschalen. Speziell aus Vasen können sie nicht mehr flüchten. Manchmal hängen sie sich auch einfach an eine raue Tapete. Tagsüber sind die nachtaktiven Tiere sehr träge und bewegen sich nur bei Störungen. Allein finden sie nicht wieder heraus und brauchen unsere Hilfe. Bitte bewahren Sie in auf jeden Fall die Ruhe. Fledermäuse sind harmlos!

Was soll man tun?

  • Lassen Sie die Fledermäuse tagsüber hängen. Nach Sonnenuntergang das Fenster weit öffnen. Die Tiere finden in der Regel eigenständig heraus. In den folgenden Nächten sollte das Fenster dann erst einmal geschlossen bleiben, um einen wiederholten Besuch zu verhindern. 
  • Ist das nicht möglich, kann man einzelne Tiere, mit einem Handschuh oder Frotteehandtuch geschützt, sehr behutsam greifen und dann in der Dämmerung fliegen lassen. Die Tiere dabei nicht hochwerfen, sondern selbstständig starten lassen. 
  • Findet man die Tiere außerhalb des Hauses am Boden liegend, sollten sie sofort an einen sicheren Platz gebracht werden, damit sie nicht Opfer von Katzen oder Greifvögeln werden. Sie sollen weder in der prallen Sonne noch im Regen hängen. Geeignet sind raue Wände, an denen sich die Tiere festhalten können, besonders unter schützenden Dachüberständen. 
  • Entkräfteten Tieren sollte man Wasser anbieten, dass auf dem Löffelstiel oder mit einer Pipette seitlich an der Maulspalte anzubieten ist. Dabei darf kein Wasser in die Nasenlöcher gelangen. 
  • Wenn der Verdacht besteht, dass das Tier sehr schwach oder verletzt ist, ist unbedingt fachkundige Hilfestellung gefragt. Melden Sie sich im Umweltamt. 
  • Als vorübergehende Unterbringung taugt ein Schuhkarton mit Lüftungslöchern. Innen ausgestattet mit locker geknülltem Küchenpapier oder Stoff fühlt sich die Fledermaus sicher.  
Fledermäuse sind sehr seltene Tiere und können sehr alt werden. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, ihnen zu helfen.