Wölfe

Der Wolf (wissenschaftlicher Name: Canis lupus) ist eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierart. Damit setzt Deutschland internationale und europäische Verpflichtungen um. Lange Zeit wurden Wölfe in Mitteleuropa durch Jagd, Fallenfang und Vergiftung verfolgt. In Deutschland wurde er ausgerottet. 2018 hat das Landesumweltamt (LANUV NRW) ein weibliches Tier auf dem Truppenübungsplatzes Senne für standorttreu erklärt. Das Umweltministerium NRW hat daraufhin in den betreffenden Landschaftsräumen sogenannte "Wolfsgebiete" ausgewiesen.

Das Stadtgebiet Bielefeld ist Teil des „Wolfsgebiet Senne“. Wolfsgebiete sind keine Schutzgebiete für Wölfe. In diesen Gebieten einschließlich der umliegenden Pufferzonen werden vorbeugende Maßnahmen zum Herdenschutz gefördert. Halter von gerissenen Nutz- und Haustieren können hier entschädigt werden. Zudem werden Kosten für den Tierarzt, für Medikamente und die Tierkörperbeseitigung erstattet. Ausführliche Informationen für Weidetierhalter gibt es auf den Internetseiten des LANUV NRW und der Bezirksregierung Detmold. Die NABU-Stiftung bietet darüber hinaus finanzielle Hilfe an. Im Stadtgebiet von Bielefeld sind Wölfe derzeit nur im Tierpark Olderdissen zu sehen. Hier kann man sich gut die Unterschiede von Wolf und Hund aneignen. Die Ohren des Wildtieres sind relativ kurz, aufrechtstehend und die Augen stehen schräg. Wölfe tragen ihren Schwanz fast immer gerade herunterhängend, während bei Hunden sehr oft der gehobene Schwanz zu sehen ist.  

Aus Artenschutzsicht erfreulich, ruft die Rückkehr dieser heimischen Art Konfliktstoff hervor. Ursache sind reale Schäden bei Tierhaltern und die Unkenntnis über die Lebensweise des Wolfes und daraus vermeintlich oder tatsächlich ausgehenden Gefahren. Wölfe brauchen keine Wildnis und leben mit uns in der Kulturlandschaft. Sie sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Den Menschen nehmen sie früh war, meiden ihn aber. Bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es vorkommen, dass die Neugier stärker ist als die Furcht. Wenn Sie einem Wolf begegnen, bleiben Sie stehen, bis sich der Wolf zurückzieht. Man kann ihn auch aktiv vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht, z.B. ihn laut anspricht, in die Hände klatscht oder mit dem den Armen winkt. Im Fall einer Sichtung in freier Natur melden Sie dies bitte an das LANUV NRW.

Fragen rund um den Wolf beantworten die ehrenamtlichen „Wolfsberater*innen“, die für Bielefeld zuständig sind. Die jeweils aktuelle Liste mit den Ansprechpersonen findet man auch auf der Wolf-Seite des LANUV NRW unter „Aktuelles“.