Klimaschutz im Alltag

In Bielefeld gibt es ein breites Angebot von Hofläden und Wochenmärkten für die regionale Versorgung mit Lebensmitteln. In Supermärkten ist allerdings nur selten erkennbar, welche Produkte aus der Region stammen. Da nur ca. zwei Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in OWL im Bielefelder Stadtgebiet liegt, hat Bielefeld nur begrenztes Flächenpotential für die Ausweitung regionaler Versorgungsstrukturen und ist auf die umliegenden Kreise angewiesen. Dabei ist der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Bielefeld mit rund 14,8 Prozent deutlich höher als in den umliegenden Kreisen, liegt aber auch noch deutlich unter dem Ziel der Bunderegierung.

OrtsKundIch
Plattform für regionale und nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Projekte

Hofläden in Bielefeld und Umgebung 
Portal der Landwirtschaftskammer zu Hofläden in der Region

Senne original 
Produkte rund um die Senne

Lippe Qualität 
Produkte aus Lippe

Regionalbewegung NRW
Informationen und Vernetzung zur regionalen Vermarktung von nachhaltig erzeugten Produkten in NRW

Transition Town Bielefeld e.V.
Die weltweite Transition Town Bewegung versucht eine Antwort auf drängende Probleme wie Klimawandel und Rohstoffverknappung zu finden und bietet vor Ort vom Repair Café bis zum Nachbarschaftsgarten viele praktische Möglichkeiten aktiv zu werden.

Alle zwei Jahre, am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, veranstalten das Umweltamt, die Biostation Kreis Paderborn-Senne und der Förderverein Hof Ramsbrock den Bielefelder Apfeltag, ein großes Fest mit vielen Mitmach-Aktionen und Musik für die ganze Familie rund um das Thema Streuobstwiese und Apfel. 

An rund 50 Stationen in Hof und Garten des Ramsbrock Hofes erleben und genießen Sie Natur- und Klimaschutz aus der Region. 

Als Unterstützung für das Fest wird von moBiel ein kostenloser Bustransport von der Stadtbahn Endhaltestelle Senne zum Hof eingerichtet.
 

Bielefelder Ziele

  • Reduktion des absoluten Energie- und Ressourcenverbrauchs bei gutem Lebensstandard als gesamtgesellschaftliches Handeln
  • Kontinuierliche Reduktion der Gesamtabfallmenge
  • Handlungsempfehlungen und Angebote zu klimaverträglichem Konsum und Ernährung sind präsent und durchdringen Wirtschaft & Gesellschaft
  • Kooperation mit Regionalvermarktungsinitiativen aus OWL mit dem Ziel der Entwicklung einer gemeinsamen OWL-Marke
  • Etablierung einer internetgestützten Plattform für regionale Produkte bis 2025
  • Senkung des CO2-Ausstoßes in der Landwirtschaft entsprechend den übergeordneten Zielen

Die Ernährung und der Konsum von Produkten und Dienstleistungen in der heutigen Form tragen in großem Maße zu Umwelt- und Klimabelastungen bei.

In einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (s. Abbildung) werden der Ernährung 15 Prozent des Pro-Kopf-Treibhausgasausstoßes in Deutschland zugerechnet. Der Bereich sonstiger Konsum (alle Güter, Dienstleistungen, die nicht zu den Feldern Wohnen, Mobilität oder Ernährung gerechnet werden) wird mit 34 Prozent beziffert.

Um zu Verbesserungen in diesen Bereichen - hin zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz - zu kommen

  • muss der Einsatz von Energie und Ressourcen reduziert werden (Effizienz),
  • müssen nachhaltige Technologien etabliert werden, die Ökosysteme nutzen, ohne sie zu zerstören und eine Kreislaufführung von Stoffen und Energie beinhalten (Konsistenz oder Effektivität),
  • müssen sich die vorherrschenden Konsummuster zum „richtigen Maß“ verändern („gut leben statt viel haben“), um zu einem geringeren Verbrauch von allen endlichen Ressourcen zu kommen (Suffizienz).

Initiativen und Organisationen in Bielefeld führen im Sinne dieser Grundsätze verschiedenste Aktionen und Projekte durch. Bürger*innen werden informiert und motiviert beim Konsum und bei der Ernährung klimafreundliche und nachhaltige Kauf- und Nutzungsentscheidungen zu treffen.
Es gibt Repair Cafés, urban gardening oder Foodsharing-Aktionen. Organisationen wie die LandFrauen, Slowfood, die Verbraucherzentrale oder der Ernährungsrat bieten vielfältige Bildungs- und Öffentlichkeitsprojekte. 

Mit den städtischen Projekten „Klimagesunde Schulküche“ und „Klimagesunde Betriebsküche“ werden Einrichtungen, die sich für klimagesundes Essen einsetzen, unterstützt und ausgezeichnet. Der alle zwei Jahre stattfindende Apfeltag bietet Aktionen und Informationen rund um regionalen Natur- und Klimaschutz.

Auch der Ausbau der regionalen Handelsstrukturen kann sehr viel zum Klimaschutz beitragen. Dabei geht es nicht nur um Nahrung, sondern auch um Kleidung, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Freizeit, Arbeit, Natur und Umwelt. Die Stärkung regionaler Strukturen in Ernährungs-, Handwerks- und Dienstleistungsangeboten trägt deshalb zu dauerhafter Wertschöpfung in der Region bei und ist in hohem Maße nachhaltig: 

  • ökologisch, da Produktion und Transport auf kurzen Wegen Energie spart,
  • ökonomisch, da Wirtschaftskraft in der Region gehalten wird und 
  • sozial durch Transparenz der Produktion und eine Verankerung in der Region. 

Durchschnittlicher CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland (Quelle: Umweltbundesamt)

Konsum und Umwelt: Zentrale Handlungsfelder | Umweltbundesamt