Ochsenheide

Die Ochsenheide gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen der Stadt. Mit 120 Pflanzenarten, davon 17 auf der Roten Liste bedrohter Arten, ist sie unter botanischen Aspekten eine der wertvollsten Naturschutzgebietsflächen Bielefelds.

Der Name der Ochsenheide leitet sich aus dem Begriff "Ossen" her, ein früherer Name für den Teutoburger Wald-Gebirgszug Osning. Der Untergrund besteht hier aus sehr flachgründigem Boden über Kalksteinfels. Über 200 Jahre wurde die Wiese mit einer Schafherde beweidet und seit etwa 1950 wird sie gemäht. Deshalb konnte sich ein besonders blütenreiches Grasland-Biotop mit charakteristischen Offenlandarten entwickeln, der so genannte Kalk-Halbtrockenrasen.

Auf 4,5 ha erstreckt sich in Kuppenlage diese einzigartige Freifläche. Genießen Sie von hier oben die wunderbare Aussicht bis zum Hermannsdenkmal. Und entdecken Sie die neuen Informationstafeln rundum, die Ihnen ganz neue Aspekte und Blickwinkel auf das Kleinod eröffnen.

Die Ochsenheide gehört zum FFH-Gebiet „Östlicher Teutoburger Wald“. Dieses umfasst vor allem den südlich verlaufenden Plänerkalkzug des Teutoburger Waldes zwischen Borgholzhausen und Horn-Bad Meinberg. Charakteristisch für dieses FFH-Gebiet sind seine ausgedehnten Kalk- und Hainsimsen-Buchenwälder. Sie stellen in ihrer Ausdehnung das größte und wichtigste Waldgebiet des Naturraumes Weserbergland dar.

FFH-Gebiet Östlicher Teutoburger Wald mit Ochsenheide; Grafik: Biologische Station Gütersloh/ Bielefeld e.V.

Die von Buchenhochwald eingerahmte Ochsenheide ist eine der letzten und artenreichsten Bielefelder Kalk-Halbtrockenrasenflächen. Hier finden sich typische Magerrasenarten wie Gewöhnlicher Hornklee, Dornige Hauhechel, Feld-Thymian, Tauben-Skabiose, Großer Klappertopf und sogar noch Deutscher sowie Fransen-Enzian.

Augenfällig sind ebenfalls die vielen Tagfalter, zu denen als häufigere Arten Hauhechel-Bläuling und Großes Ochsenauge zählen. Aber auch seltenere Arten wie der Kaisermantel, der Schwalbenschwanz sowie die zwei tagaktiven Nachtfalterarten Sumpfhornklee- und Sechsfleck-Widderchen („Blutströpfchen“) erfreuen neben Heuschrecken, wie dem Heide-Grashüpfer, die Naturfreunde.

Um die „Ochsenheide“ zu erhalten, wird sie im Auftrag des Umweltamtes von der Biologischen Station Gütersloh / Bielefeld gemäht.

Die Ochsenheide ist jedoch keine Fläche für ein Picknick und auch keine Freilauffläche für Hunde. Die hier wildlebenden hoch schützenswerten Pflanzen und Tiere haben an anderer Stelle keinen Lebensraum und sind deshalb auf Ihr Verständnis und Ihre Rücksichtnahme angewiesen.

Schon normales Betreten schädigt Keimlinge und die Saatentwicklung. Herumtollende Hunde und Wühllöcher zerstören Pflanzen und Tierlebensräume seltener Arten. Hundekot verdreckt die Wiese und das mit Exkrementen versetzte Heu kann nicht mehr verfüttert werden. Es muss kostspielig als Müll entsorgt werden. Holzstöcke vom Apportieren beschädigen zudem die Mähwerke.

Tragen Sie also durch Ihr verantwortungsvolles Verhalten zum Schutz der Ochsenheide bei und beachten Sie die Regeln, um diesen empfindlichen Lebensraum zu erhalten.

Video der Ochsenheide