Luftrettung aus Bielefeld: Christoph 13 war 60.000 Mal im Einsatz
| Bielefeld (bi)
Die Zahl ist beeindruckend: Der in Bielefeld stationierte Rettungshubschrauber Christoph 13 hat am Dienstag, 10. Juni, seinen 60.000. Einsatz absolviert. Dabei konnte eine Frau, die bei einem Verkehrsunfall in der ländlichen Region Petershagen-Bierde lebensgefährlich verletzt wurde, nach Stabilisierung an der Einsatzstelle innerhalb von nur fünf Minuten Flugzeit ins Klinikum Minden transportiert werden – ein Weg, für den ein bodengebundenes Fahrzeug mehr als zwanzig Minuten benötigt hätte. Dieser Einsatz zeigt eindrucksvoll die Schnelligkeit, Effizienz und den hohen medizinischen Standard der Luftrettung in Ostwestfalen-Lippe (OWL).
Im vergangenen Jahr wurde Christoph 13 zu insgesamt 1.102 Einsätzen alarmiert. Darunter befanden sich 578 internistische Notfälle, 223 chirurgische Einsätze, 134 Verkehrsunfälle sowie 62 Betriebs- und Haushaltsunfälle. In 19 Fällen wurden dringend notwendige Sekundärverlegungen zwischen Kliniken durchgeführt.
Die Zahl 60.000 steht symbolisch für fast fünf Jahrzehnte ununterbrochener Einsatzbereitschaft, medizinischer Kompetenz und verlässlicher Hilfe aus der Luft.
Hintergrund
Im kommenden Jahr blickt der Notarztdienst in Bielefeld auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Seit dem 3. Juli 1976 ist Christoph 13 im Dienst und zählt damit zu den traditionsreichsten Luftrettungsstandorten in Deutschland. Christoph 13 ist Teil des Zivilschutzsystems des Bundes und gehört zu den bundesweit zwölf sogenannten ZSH-Stationen. Der Hubschrauber wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gestellt. Die Crew setzt sich aus erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten zusammen: Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei Fliegerstaffel Gifhorn, Notärztinnen und Notärzten des Klinikums Bielefeld sowie Notfallsanitäterinnen und -sanitätern der Berufsfeuerwehr Bielefeld (TC HEMS). Alle Teammitglieder verfügen über umfassende notfallmedizinische Erfahrung und spezielle Zusatzqualifikationen.
Mit einem Einsatzradius von rund 50 bis 70 Kilometern ist Christoph 13 ein unverzichtbarer Bestandteil der präklinischen Notfallversorgung in OWL. Die Station wird gemeinsam getragen von der Stadt Bielefeld als Kernträger sowie einer Trägergemeinschaft der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn – ein gelebtes Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den bodengebundenen Rettungsdiensten und Leitstellen in der Region. Kollegialität, Professionalität und gegenseitige Wertschätzung prägen die tägliche Arbeit im Sinne der Patientinnen und Patienten. Die hohe Akzeptanz von Christoph 13 in der Bevölkerung und bei den Rettungskräften am Boden bestätigt die Bedeutung des Systems: Luftrettung als schnelle, qualifizierte und lebensrettende Ergänzung zum bodengebundenen Rettungsdienst.