Sportentwicklung
Im Rahmen der Sportentwicklung verfolgt die Stadt Bielefeld einen systematischen Prozess zur Planung, Steuerung und Umsetzung von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Sportinfrastruktur, das Sportangebot und die Sportförderung bedarfsgerecht zu gestalten und die nachhaltige Förderung sportlicher Aktivitäten sicherzustellen. Dabei umfasst Sportentwicklung sowohl den organisierten Sport (z.B. in Vereinen und Verbänden), den informellen Sport (z.B. selbstorganisierte Bewegung im öffentlichen Raum) als auch Leistungs-, Breiten-, Gesundheits- und Schulsport.
Workshops starten im Oktober
Dienstag, 7. Oktober, 18.30-21 Uhr
Workshop I „Ehrenamt im Sport“
Aktuelle Entwicklungen und praktische Ansätze zur Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen
Dienstag, 28. Oktober, 18.30-21 Uhr
Workshop II „Sport und Bewegung im öffentlichen Raum“
Bedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten im Stadtgebiet
Workshop III „Sportstätten bauen und sanieren“
Zukünftige Anforderungen an die Sportstätteninfrastruktur und ein interkommunaler Vergleich
Workshop IV „Sportstättenbelegung“
Vergabegrundsätze und neue Möglichkeiten des Sportstättenbelegungsmanagements
Neuausrichtung der Sportentwicklungsplanung
Welche Rolle spielen Sport und Bewegung für die Menschen in Bielefeld? Werden bestimmte Sportarten und Sportstätten bevorzugt und wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Um gemeinsam die Weichen für eine sportliche Zukunft zu stellen, wird die Sportentwicklungsplanung für die Stadt Bielefeld nach nunmehr 14 Jahren fortgeschrieben, an aktuelle Begebenheiten angepasst und neu ausgerichtet. Dafür ist ein Zeitraum von etwa zwei Jahren beginnend ab Sommer 2024 vorgesehen.
Begleitet wird das Projekt von dem Unternehmen „BeratungsPUNKTsport“. Mit verschiedenen Umfragen und Workshops werden Themen identifiziert und Bürger*innen an dem Prozess beteiligt. Abschließend sollen konkrete Maßnahmen und Empfehlungen entwickelt werden.
Sport und Bewegung bilden durch ihre zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen einen integralen Bestandteil kommunaler Daseinsvorsorge. Kommunen müssen sich stetig mit wandelnden und dynamischen Strukturprozessen hinsichtlich des Sport- und Bewegungsverhaltens der Bevölkerung, den logistisch-räumlichen Voraussetzungen zum Sporttreiben und den Bedürfnissen des organisierten und nichtorganisierten Sports sowie des Schulsports in Bezug auf die Sport- und Bewegungsräumen auseinandersetzen.
Unter Sportentwicklungsplanung wird ein zielgerichtetes methodisches Vorgehen verstanden, um die Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung in der Bevölkerung zu gewährleisten und zu optimieren.
Zu dem methodischen Vorgehen gehören empirische Bestandsaufnahmen und Bedarfsermittlungen, die Festlegung von Zielen und Maßnahmen, die Abstimmung mit Interessengruppen sowie die Analyse relevanter Einflussfaktoren wie z.B. Altersstrukturen, gesellschaftliche Veränderungen oder spezifische Sporttraditionen.
Der Begriff „Sportraum“ schließt sowohl Sportstätten (speziell für den Sport geschaffene regelkonforme und i.d.R. normierte Anlagen, die häufig nur dem organisierten Sport zur Verfügung stehen), als auch Sportgelegenheiten mit ein. Bei Letzteren handelt es sich um Anlagen, die für den selbstorganisierten Sport im öffentlichen Raum genutzt werden können. Diese sind entweder nicht primär für den Sport vorgesehen, können allerdings hierfür in Anspruch genommen werden (z.B. Grünanlagen, Waldwege und Plätze) oder es handelt sich dabei um frei zugängliche Sportanlagen (z.B. Bolzplätze, Calisthenics-Anlagen, Skate-Parks, Boulebahnen oder Trimm-Dich-Pfade).
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden im Auftrag der Stadt Bielefeld zwei Sportentwicklungsplan-Gutachten von den Sportwissenschaftlichen Instituten der Universität Bielefeld (Prof. Dietrich Kurz & Prof. Eckart Balz) und der Universität Wuppertal (Prof. Hübner) erstellt. Hierauf aufbauend entwickelte die Arbeitsgruppe Sportentwicklungsplanung der Stadt Bielefeld im Jahr 2016 die „Leitlinien der kommunalen Sportentwicklungsplanung in Bielefeld“, um den dynamischen Strukturprozessen des Sportverhaltens Rechnung zu tragen. Seitdem dienen diese Leitlinien als Grundlage für sportpolitische Entscheidungen und Planungsprozesse der Stadt Bielefeld.
Meilensteine
An der zweiten stadtweiten Bevölkerungsbefragung zum Thema Sport in Bielefeld haben rund 3.000 Personen teilgenommen. Etwa ein Viertel der Befragungen wurde dabei von Eltern mit oder für ihre Kinder ausgefüllt.
Die Umfrage, die in mehreren Sprachen verfügbar war, richtete sich an alle Bielefelder*innen. Abgefragt wurden Verbesserungsmöglichkeiten sowie Wünschen rund um den Sport in der Stadt. Insgesamt gingen über 3.200 konkrete Vorschläge ein, beispielsweise zu Sportstätten oder Ideen für Sportgelegenheiten im öffentlichen Raum. Auffällig war dabei insbesondere der Wunsch nach mehr Calisthenics-Anlagen bzw. Fitnessgeräten und Basketballplätzen. Zudem wurden zahlreiche Anregungen gegeben, wie Sportvereine und die Stadt das ehrenamtliche Engagement im Sport besser unterstützen können.
Die Ergebnisse dieser Befragung fließen gemeinsam mit den Erkenntnissen der ersten Bevölkerungsbefragung sowie einer Vereinsbefragung in die im Oktober startenden Workshops ein. Zu diesen Workshops ist die gesamte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Weitere Informationen folgen in Kürze.
Den Sport in Bielefeld weiter aktiv mitgestalten: Den Startschuss für die Öffentlichkeitsbeteiligung bildete eine Online-Veranstaltung am 7. Mai 2025. Alle Interessierten waren eingeladen, über die Videotelefonie-Software "Zoom" an der Veranstaltung teilzunehmen. Ab Oktober folgen vertiefende Workshops, bei denen spezifische Themen gemeinsam erarbeitet werden.
Bei einer Online-Befragung konnten Bürgerinnen und Bürger bis Mitte Dezember 2024 äußern, was sie sich für ihre Sportstadt Bielefeld wünschen. Dafür wurden zunächst zufällig ausgewählte und in Bielefeld wohnhafte Personen per Post angeschrieben. Über 3.000 Personen haben mitgemacht und insgesamt 1.850 Wünsche zu neuen Sporträumen in ihrem Wohnumfeld (zum Beispiel Laufstrecken, Volleyball- oder Basketballplätze oder Schwimmbäder) geäußert. Es gab über 2.000 weitere allgemeine Wünsche zum Sport in Bielefeld und 1.300 Anmerkungen, was bei konkreten Sportarten verbessert werden könnte.
Die Angaben helfen dabei, konkrete Planungsprozesse vor Ort zu unterstützen und zu initiieren. In einem zweiten Schritt können ab Ende Februar 2025 dann auch alle anderen Interessierten im Rahmen einer offenen Umfrage teilnehmen und ihre Anmerkungen und Wünsche äußern.
Den Auftakt der Bestands- und Bedarfsanalyse als Basis der zukünftigen Sportentwicklung in Bielefeld bildete eine Veranstaltung für geladene Gäste der Bielefelder Sportvereine und der Sportpolitik am 20. November 2024. Mit dabei: Alexander Budde (h.v.l., Sportamt), Klaus Böhm (Sportamtsleiter), Lutz Thieme, Sören Wallrodt (BeratungsPUNKTsport) und Klara Single (v.v.l.BeratungsPUNKTsport), Sebastian Bunzel (Sportamt) und Udo Witthaus (Dezernent). Foto: Stadt Bielefeld