Reise in die Jungsteinzeit: Soay-Schafe im Tierpark Olderdissen

| Bielefeld (bi)

Im Heimat-Tierpark Olderdissen in Bielefeld leben Soay-Schafe, eine besonders ursprüngliche Schafrasse, die in ihrem Erscheinungsbild und Verhalten dem Wildschaf, dem Mufflon, noch nahekommt. Leider hatte der Bielefelder Tierpark im vergangenen Jahr den Zuchtbock verloren. „Glücklicherweise konnten wir nun aber von einem Züchter in der Nähe von Lippstadt einen neuen Zuchtbock holen. Ein ganz besonders schönes und imposantes Tier“, freut sich Markus Hinker, Cheftierpfleger in Olderdissen. Hinker hat das Tier persönlich aus Südwestfalen abgeholt. „Nach der Ankunft des Tieres haben wir noch einige Gesundheitsbehandlungen, wie zum Beispiel eine Entwurmung, veranlasst“, berichtet der Tierpfleger. „Danach konnte der neue Bock dann auch schon bei seinen neuen Mitbewohnerinnen einziehen. Gerade rechtzeitig, sodass es auch nächstes Jahr Jungtiere geben kann, wenn alles gut läuft.“ 

Die Soay-Schafe in Olderdissen leben derzeit auf dem großen, früheren Hockeyplatz hinter dem Streichelzoo. „Die Fläche wird dann zukünftig zum Baugrund für den großen ‚Hof der Tiere‘“, erläutert Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Für die Soay-Schafe werden wir dann einen passenden, neuen Standort in Olderdissen finden.“ 

Das Soay-Schaf 

Soay-Schafe stellen den Stand der Haustierzucht in der Jungsteinzeit dar. Benannt sind sie nach der schottischen Insel Soay (St. Kilda) aus der Inselgruppe der Hebriden, wo sich diese Form bis heute erhalten hat. Der Name Soay wiederum ist nordischen Ursprungs bedeutet ebenfalls Schaf. Auf der Insel Soay leben schon seit Jahrhunderten verwilderte Bestände des besagten Soay-Schafs in nahezu unzugänglichen Regionen. Es ist nicht bekannt, welche Menschen damals auf der Insel wohnten und warum die Schafe verwildert sind. Soay-Schafe sind überwiegend in beiden Geschlechtern behornt, es kommen aber auch manchmal unbehornte weibliche Tiere vor. 

Die Soay-Schafe (hier ein Weibchen) leben in Olderdissen derzeit auf dem früheren Hockeyplatz. Wenn wenig los ist, kann man sie auch in der Anlage der Zwergziegen im Streichelzoo beobachten. Foto: Umweltbetrieb/Stadt Bielefeld