Stadt Bielefeld ruft zur Mithilfe auf: Pilz bedroht Feuersalamander

| Bielefeld (bi)

Seitdem im Jahr 2024 erstmals die Salamanderpest in Bielefeld nachgewiesen wurde, breitet sich diese in Bielefeld immer weiter aus. Bei der Salamanderpest handelt es sich um eine hochansteckende Pilzinfektion, die durch den Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) verursacht wird. Um die lokale Feuersalamanderpopulation bestmöglich zu schützen und eine weitere Ausbreitung zu verlangsamen, haben der Umweltbetrieb und das Umweltamt der Stadt Bielefeld unter Einbindung der Universität Bielefeld sowie der Biostation Gütersloh-Bielefeld mögliche Schutzmaßnahmen vereinbart. Als Ergebnis der gemeinsamen Beratungen werden in den kommenden Tagen Hinweisschilder im und rund um den Botanischen Garten aufgestellt.

Diese Schilder sollen die Besucherinnen und Besucher über die Salamanderpest informieren und Hinweise zu den wichtigsten Verhaltensweisen geben. Darüber hinaus werden Desinfektionsstationen an den Eingängen eingerichtet, an denen Schuhe gereinigt werden können. So soll verhindert werden, dass Bsal-Sporen ungewollt verbreitet werden – etwa durch Erdreste an Schuhsohlen. Der Pilz, der insbesondere Feuersalamander befällt, greift die empfindliche Haut der Tiere an und führt zu schweren Hautläsionen. Dies verläuft für die Feuersalamander meist innerhalb weniger Tage tödlich. Für den Menschen ist der Pilz hingegen ungefährlich.

In Bielefeld kommen Feuersalamander vorrangig im Bereich des Teutoburger Waldes vor. Die feuchten Laubmischwälder stellen für sie einen optimalen Lebensraum dar. Die höchste Bestandsdichte findet sich im Botanischen Garten, der als ein Hotspot für den Feuersalamander gilt. Das Umweltamt der Stadt Bielefeld appelliert an alle Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens sowie des Teutoburger Waldes, die Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und mitzuhelfen, die Verbreitung der Salamanderpest in Bielefeld zu verlangsamen. Folgende Hygieneregeln sollten beachtet werden: die Wege sollten nicht verlassen, Schuhsohlen, Fahrradreifen sollten beim Verlassen des Gebiets von Erde befreit und mit Desinfektionsmitteln oder Alkohol (mindestens 70 Prozent Alkoholanteil) desinfiziert werden. Hunde sind an der Leine zu führen und nicht an Bäche und Teiche zu lassen. Die Pfoten sind beim Verlassen des Gebiets von anhaftendem Dreck zu säubern. Außerdem sollten lebende Feuersalamander nicht angefasst werden, auch tote Tiere sollten nicht berührt, sondern liegen gelassen werden.

Weitere Informationen zum Thema Salamanderpest in Bielefeld gibt es im Internet unter www.bielefeld.de/node/29603.

Hinweisschilder im und rund um den Botanischen Garten informieren über die Feuersalamanderpest und die Hygienemaßnahmen. Foto: Stadt Bielefeld