Erstmals in Ostwestfalen-Lippe: Feuerwehr Bielefeld startet Qualifizierungslehrgang für Leitstelle

| Bielefeld (bi)

Ob Brand, Verkehrsunfall oder medizinischer Notfall – in den Leitstellen werden die Weichen für schnelle und koordinierte Hilfe gestellt. Damit das gelingt, braucht es bestens ausgebildetes Personal. Die Berufsfeuerwehr Bielefeld leistet dazu ab sofort einen wichtigen Beitrag: Seit Anfang November führt sie erstmals für die Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) den Qualifizierungslehrgang für Leitstellendisponentinnen und -disponenten durch.

Wichtiger Beitrag zur Personalausbildung in OWL

Der Lehrgang richtet sich an Mitarbeitende, die künftig in Feuerwehr- und Rettungsleitstellen tätig sein werden und bereits über eine feuerwehrtechnische sowie rettungsdienstliche Qualifikation verfügen. Die Teilnehmenden sollen optimal auf die anspruchsvolle Tätigkeit in den Leitstellen vorbereitet werden: „Mit diesem Lehrgang schaffen wir eine qualitativ hochwertige Ausbildung für zukünftige Leitstellendisponentinnen und -disponenten und sichern damit den hohen Standard der Gefahrenabwehr in Bielefeld und der Region OWL“, so Daniel Helmig, der gemeinsam mit Tino Appelt (beide vom Feuerwehramt der Stadt Bielefeld) als Lehrgangsleiter fungiert.

Ausbildung in Theorie und Praxis durch erfahrene Feuerwehrleute

Die Ausbildung gliedert sich in theoretische und praxisorientierte Ausbildungsabschnitte und dauert 16 Wochen. In drei Unterrichtsblöcken werden fachliche, kommunikative und einsatztaktische Kompetenzen für den Leitstellenbetrieb vermittelt, die für die Arbeit bei der Feuerwehr und dem Rettungsdienst unerlässlich sind. Zu den Schwerpunktthemen zählen unter anderem Qualitätsmanagement, Rechtsgrundlagen, Stressbewältigung und Resilienz, Kommunikation in Notfällen, Funk- und Kommunikationstechnik sowie die Abwicklung von Gefahrenabwehrsystemen und besonderen Einsätzen (zum Beispiel Großschadenslagen). Der praktische Ausbildungsabschnitt beinhaltet eine Hospitation und Mitarbeit in der Leitstelle Bielefeld sowie die Simulation realistischer Einsatzszenarien. Eine schriftliche und eine praktische Prüfung schließen den Lehrgang ab.

Die gesamte Ausbildung sowie die Abschlussprüfung werden von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten aus dem gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst sowie von Praxisanleiterinnen und -anleitern der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Bielefeld durchgeführt.

Rechtliche Grundlage des Lehrgangs

Grundlage des Lehrgangs ist das Curriculum zur leitstellenspezifischen Qualifizierung für Leitstellendisponentinnen und -disponenten von Oktober 2024, herausgegeben durch das Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen. Damit erfüllt das Programm vollumfänglich die Anforderungen gemäß § 28 Absatz 3 des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG), wonach das in den einheitlichen Leitstellen eingesetzte Personal über eine feuerwehrtechnische Führungsausbildung sowie eine ergänzende Ausbildung für Leitstellendisponentinnen und -disponenten verfügen muss.

Bilden qualifiziertes Leitstellenpersonal aus (v.l.): Christian Gräfe, stellvertretender Leiter der Leitstelle, Gordon Majewski, Leiter des Feuerwehramtes, Claudia Koch, Dezernentin für Wirtschaft und Stadtentwicklung, Leitstellenleiter Jens Widder, Lehrgangsleiter Daniel Helmig und Maximilian Rempe, stellvertretender Leiter des Feuerwehramtes. Foto: Stadt Bielefeld