Campus – Innenstadt
Ziel ist es, die bestehenden Radverbindungen in dem Korridor zwischen Innenstadt und Universität bis hin zur Fachhochschule zu verbessern und in den kommenden Jahren eine für den Alltagsradverkehr bestmögliche Verbindung hochwertig auszubauen.
Streckenfindung durch Machbarkeitsstudie
In einem ersten Schritt wird hierzu eine Machbarkeitsstudie durch die Firma INOVAPLAN GmbH im Auftrag der Stadt Bielefeld durchgeführt. Im aktuellen Prozess der Machbarkeitsstudie werden die in dem bestehenden Radverkehrskonzept definierten Maßnahmenvorschläge des genannten Korridors konkretisiert und mögliche Streckenvarianten verglichen, um eine bestmögliche Führung zu finden. Es handelt sich noch nicht um eine detaillierte Trassenplanung. In der Machbarkeitsstudie werden die Fachleute verschiedene Aspekte wie Kosten, Naturschutz, Aufwand, Erschließungsfunktion, Minimierung von Konflikten und die Attraktivität für zukünftige Nutzende bewerten. Anfang 2023 - mit Abschluss der Machbarkeitsstudie - werden eine Streckenführung empfohlen und zur Realisierung erforderliche Maßnahmen aufgezeigt, welche die Basis für weitergehende Ausführungsplanungen darstellen.
Umsetzung
Die Realisierung der identifizierten Vorzugsvariante wird daraufhin aufgrund der hohen Bedeutung der Verbindung laut Umsetzungskonzept prioritär angegangen. Dieses Umsetzungskonzept für die Maßnahmenvorschläge der Radverkehrskonzepte dient der konsequenten Weiterentwicklung des Vorgehens in der Radverkehrsförderung von einem „ad-hoc Ansatz“ hin zu einem systematischen, integrierten Ansatz. Die Umsetzung der infrastrukturellen Maßnahmenvorschläge ist grundsätzlich für die kommenden fünfzehn Jahre vorgesehen. Die Reihenfolge, in der die Maßnahmen angegangen werden, ist unter Berücksichtigung der Priorität der Maßnahme, den Zielen aus dem Vertrag mit dem Radentscheid, der Synergien mit weiteren geplanten Baumaßnahmen, einer ausgeglichenen Verteilung der Bau- und Planungsleistungen mit der besonderen Berücksichtigung von Maßnahmen auf den Entwicklungskorridoren (z.B. Campus – Innenstadt) erfolgt.
So gehen wir vor
AP1: Zu Beginn werden erste Streckenvarianten identifiziert und diese vor Ort mit dem Fahrrad in Bielefeld befahren.
Der Projektprozess der Machbarkeitsstudie gliedert sich in verschiedene Schritte, die bis zum Beginn des kommenden Jahres bearbeitet werden. Zu Beginn werden erste Streckenvarianten identifiziert und diese vor Ort mit dem Fahrrad in Bielefeld befahren.
AP2: Die Befahrung ermöglicht es, technische Rahmenbedingungen wie die Führungsform, Breiten, Querungsmöglichkeiten etc. digital für die weiteren Schritte zu erfassen. In der Folge werden die betrachteten Streckenvarianten detaillierter analysiert und in Steckbriefen zu allen Abschnitten dokumentiert, welche Maßnahmen zur Realisierung eines höheren Verbindungsstandards durchgeführt werden müssten.
AP3: Dem dadurch entstehenden Nutzen (höhere Qualität, höherer Komfort, mehr Attraktivität für den Radverkehr) stehen notwendige Kosten gegenüber, die im Rahmen des Projekts gegenübergestellt werden.
AP4: Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, die bestmögliche Variante zur weiteren Planung zu empfehlen. Hierzu wird ein Kriterienkatalog entwickelt, der alle Zwischenschritte und verschiedenen Aspekte integriert und so die Auswahl mindestens einer Vorzugsvariante ermöglicht.
Beteiligung
Ebenfalls Bestandteil der Machbarkeitsstudie sind verschiedene Informations- und Beteiligungselemente.
Vielen Dank für Ihre Beteiligung sowohl in Form der Online-Beteiligung im September und Oktober als auch durch Ihre Inputs auf der Veranstaltung auf dem Wochenmarkt am Siegfriedplatz am 28. Oktober.
Öffentlichkeitsbeteiligung online
Bereits durch die durchgeführte Öffentlichkeitsbeteiligung in Form eines Online-Fragebogens konnte der Input der Bevölkerung zu Beginn des Planungsprozesses in die Arbeiten einfließen. Ziel war es, dass Verkehrsteilnehmende für die Gestaltung der zukünftigen Radverbindung relevante, lokale Kenntnisse einbringen konnten. Vielen Dank für über 1.500 Teilnahmen! Die Teilnahmemöglichkeit endete am 16. Oktober. Ungefähr zu gleichen Teilen kamen Rückmeldungen von Studierenden, Bewohner*innen sowie dort arbeitenden Personen zu verschiedenen möglichen Streckenvarianten. Insbesondere die direkte Erreichbarkeit der Ziele, eine Trennung vom Kfz-Verkehr sowie verfügbare Breiten für den Radverkehr wurden als wichtigste persönliche Argumente bei der Gestaltung der Radverbindungen genannt. Mit den Bewertungen der Streckenvarianten zu Konflikten mit verschiedenen Verkehrsarten können nun im Projektprozess weitergehende Analysen durchgeführt sowie Vorschläge zur Umgestaltung der Strecken entworfen werden.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Online-Beteiligung steht zum Download bereit. Auf Variante „grün“ wurden aufgrund des Grünzugs die Konflikte mit fahrenden Pkw unproblematischer bewertet als auf den anderen Varianten. Variante „orange“ wurde hierbei am schlechtesten bewertet. Variante „blau“ wird in Bezug auf Konflikte mit dem Fußverkehr und weiterem Radverkehr am besten bewertet. Die Konflikte mit parkenden Pkw sind auf allen vier Varianten vergleichbar zu bewerten. Am attraktivsten zum Fahrradfahren wird Variante „grün“ eingestuft.
Ergänzende Beteiligungsmöglichkeit
Bereits im Zuge der Online-Beteiligung wurden viele Freitext-Anmerkungen den Planer*innen mit auf den Weg gegeben. Ergänzend zu dieser Mitteilungsmöglichkeit wurde eine Vor-Ort-Beteiligung auf dem Wochenmarkt am Siegfriedplatz am 28. Oktober durchgeführt. Danke an alle Bürger*nnen, die dieses Angebot genutzt haben und weitere Hinweise zum Planungsprozess gegeben haben. Durch die Beteiligung am Siegfriedplatz konnten die Eindrücke der Online-Beteiligung verifiziert werden. Wie auch in den Freitext-Anmerkungen der Online-Beteiligung wurde die Steigung auf den entsprechenden Varianten thematisiert. Bei Variante „grün“ wurde der häufig querende Kfz-Verkehr (viele Rechts-vor-Links-Kreuzungen) genannt, während auf Variante „orange“ die schmale Radverkehrsinfrastruktur sowie das hohe Verkehrsaufkommen thematisiert wurden. Anhand von Karten mit dem Verlauf der Varianten wurde über die Ergebnisse der Online-Beteiligung diskutiert und mögliche weitere Streckenführungen aufgegriffen.
