Zwei neue Kraniche für den Bürgerpark

| Bielefeld (bi)

Bereits seit vielen Jahren ist die Kranichanlage ein fester Bestandteil des Bielefelder Bürgerparks. Als 2021 die neue, übernetzte Vogelvoliere in Betrieb genommen wurde, stand für den Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld bereits fest: Es sollten weitere Kraniche in die Anlage einziehen, um perspektivisch Kraniche züchten zu können. Nun ist es soweit und für den Bürgerpark konnten sowohl ein männlicher Kronenkranich (lat. Balearica regulorum gibbericeps) als auch ein weiblicher Jungfernkranich (lat. Anthropoides virgo) übernommen werden.

Der neue Kronenkranich stammt aus Verl im Kreis Gütersloh von der Familie Brehmer, die als Züchter einen außerordentlich guten Ruf in der Zoowelt hat. „Auch den Heimat-Tierpark Olderdissen verbindet eine lange und sehr gute Zusammenarbeit mit Ludger Brehmer und seiner Familie“, berichtet Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks Olderdissen, der die fachliche Expertise für die Vogelhaltung im Bürgerpark liefert. Die Fütterung und Pflege der Anlage wird von den Gärtnerinnen und Gärtnern des Bürgerparks übernommen.

Beide neuen Vögel sollen nun mit den vorhandenen Artgenossen Paare bilden. Bislang lebten zwei Kronenkranich-Hennen und ein männlicher Jungfernkranich in der Anlage. „Kronenkraniche leben in Einehe. Wenn es hier nun eine Wahlmöglichkeit gibt, welches Paar sich bildet, dann ist das nach aller tiergärtnerischen Erfahrung schon eine gute Ausgangssituation. Aber auch eine Verpaarung mit zwei Weibchen ist durchaus möglich“, erklärt Ibler. Der neu eingezogene Kronenkranich-Hahn ist noch recht jung. „Für die Kranichzucht ist viel Geduld vonnöten. Wir werden also erst in einigen Jahren sehen, ob wir Erfolg haben“, betont der Tierpark-Leiter.

Kronenkraniche stammen ursprünglich aus Afrika und bewohnen offene Graslandschaften in Wassernähe. Die Brutzeit der Tiere ist im Frühjahr, die Brutdauer beträgt rund 30 Tage, ein Gelege umfasst bis zu vier Eier. Namensgebend für die Kronenkraniche ist die auffallend strohgelbe Federkrone auf dem Kopf. Ansonsten ist das Gefieder vornehmlich blaugrau.

Der Jungfernkranich stellt die kleinste Kranichart dar. Ihr Gefieder ist hellgrau. Jungfernkraniche haben ein weites Verbreitungsgebiet, von Südeuropa über Nordafrika bis in die Mongolei. Sie überwintern als Zugvögel in Afrika. Auch der Lebensraum ist sehr vielgestaltig – von der Trockensteppe bis zum Sumpfgebiet. Ihre Gelege bestehen aus zwei Eiern, ihre Brutdauer dauert ebenfalls etwa 30 Tage. Der Bestand in der Natur ist noch häufig, wenn auch zurückgehend.

Die neue Jungfernkranich-Henne lebt nun gemeinsam mit ihrem männlichen Artgenossen in der Anlage im Bürgerpark.
Der neue männliche Kronenkranich zusammen mit Vorarbeiter Christian Ebert (im Hintergrund) vom Umweltbetrieb. Er und seine Gärtner-Kolleg*innen übernehmen die tägliche Fütterung und Pflege der Anlage.