Eröffnung

Hall of Fame: Neue Attraktion für Graffiti-Fans

Bielefeld hat eine neue Attraktion für alle Graffiti-Fans: An der Mindener Straße, gegenüber der Szene-Locations Nr.z.P. und Cutie, steht seit Ende Dezember letzten Jahres eine Hall of Fame.

Diese Hall of Fame umfasst auf insgesamt 175 laufenden Metern frei zugängliche und bemalbare Betonwände. Dort können daran Interessierte selbst künstlerisch tätig werden und die Wände mit eigenen Graffiti gestalten oder die großformatigen Kunstwerke bestaunen. Der Verein hoch2 ist Ideengeber und Berater des hier umgesetzten planerischen Prozesses. Nach einer ersten Bemalung Ende Februar hat er nun ein großes Eröffnungswochenende mit umfangreichem Programm organisiert.

Kunst im öffentlichen Raum ist ein echtes Aushängeschild für eine Stadt. Wenn nun, wie hier, auch noch eine so breite Teilhabe ermöglicht wird, ist das einfach großartig für Bielefeld!Birgit Beckermann, neue Kulturdezernentin der Stadt Bielefeld

Auch der Verein hoch2 zeigt sich sehr zufrieden:

Wir freuen uns total, dass das geklappt hat und wir eine so gute Kommunikation mit Politik und Verwaltung hatten. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Stadt eine Hall of Fame baut. Oftmals werden einfach nur Brachen umgewidmet. Das ist hier in Bielefeld ganz anders und sehr gut gelungen.Christian Müller von hoch2
Wir dachten, wir kennen die Szene und stellen nun fest, dass auch viele Anfänger und Jüngere die Wände nutzen, die wir bislang nicht auf dem Schirm hatten. Dass die Hall of Fame positiv auf die Professionalisierung der Graffiti-Szene wirkt, wird sich in den nächsten Jahren bemerkbar machen.Frederik Brockmeyer, hoch2

Zum bzw. am Eröffnungswochenende wurden nicht nur die Wände an der Mindener Straße gestaltet, sondern auch mehrere Unterführungen im Stadtgebiet, z. B. in Schildesche und in Stieghorst. Graffitikünstler*innen aus Hannover, Münster und Berlin waren angereist. Die Künstlerin Yubia aus Barcelona gestaltet noch bis Freitag, 25. Juli, eine Fassade an der Arndtstraße. Eine Führung und Workshops ergänzten das Programm.  

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf knapp 286.000 €. Das Land NRW fördert das Vorhaben mit 135.700 € aus dem Programm Heimat-Werkstatt. Die verbleibenden 150.300 € übernimmt die Stadt Bielefeld. Brigitte Brand, Leiterin des städtischen Kulturamtes, ist dankbar für die Landesförderung: „Sie hat es ermöglicht, einen ehemaligen „Unort“ zu einem attraktiven Ort urbaner Kunst umzugestalten, der sich in ständiger Verwandlung befindet“.