Johannisberg

Mehr als ein historischer Park

In unmittelbarer Nähe zur Bielefelder Innenstadt treffen auf dem Johannisberg die Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge und TERRA.vita aufeinander. Exakt an dieser Stelle befindet sich die Mitte des Wanderwegs Hermannshöhen. Fast in Sichtweite gibt es eine Fülle touristisch interessanter Ausflugsziele. 

Seit 200 Jahren ist der Johannisberg bereits ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Er geriet jedoch nach dem zweiten Weltkrieg zunächst in Vergessenheit - die historischen Parkanlagen verwahrlosten. Erst 2008 konnten die Anlagen behutsam wiederhergestellt sowie der angrenzende Park- und Festplatz neugestaltet werden. Ein Teil wurde zur Erweiterungsfläche für den Kletterpark. Die restliche Schotterrasenfläche bietet Raum für Veranstaltungen, Parkplätze für Tierpark und Bauernhausmuseum sowie attraktive Stellplätze für Wohnmobile.

Mit Hilfe privaten und ehrenamtlichen Engagements wurden am Johannisberg zahlreiche Attraktionen geschaffen: 

  • Durch Initiative des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. entstand die Landschaftsskulptur „Unter Zwang”, die die ebenfalls vorhandene dunkle Seite der Geschichte des Johannisberges, nämlich das hier gelegene Zwangsarbeiter*innenlager angemessen würdigt und eindringlich den Zwang dokumentiert, dem die damaligen Gefangenen ausgesetzt waren. Ein Corten-Stahlband markiert auf der Schotterrasenfläche einen der damaligen Barackenstandorte.
  • Ein teilweise beschädigtes Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege wurde von Privathand restauriert und bekam einen neuen Standort mit würdigem Rahmen im historischen Park.
  • Die Kreishandwerkerschaft Bielefeld erbaute mit Auszubildenden einen Pavillon mit Sitzbänken als Blickpunkt an das Ende der Roteichenallee.
  • Die denkmalpflegerisch sensible Herrichtung der ehemaligen Schützenhofterrasse seitens des Rotary Deutschland Gemeindienstes e.V. steigert ebenfalls die Attraktivität der Parkanlage: Die neue Bürgerterrasse bietet einen besonderen Aufenthaltsplatz mit Panoramablick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Sparrenburg, zur Innenstadt und entlang des Teutoburger Waldes.
  • Am Südhang des Johannisbergs im Winzer‘schen Garten legte zunächst die Drogenberatung e.V. Bielefeld in einer sozialen Arbeitsmaßnahme Reste des Villengartens frei. Anschließend wurde durch den eigens gegründeten Verein  Gesellschaft Winzer‘scher Garten am Johannisberg e.V. ein Weinberg angelegt und gepflegt; engagierte Anwohner*innen kümmern sich um Blumen- und Gemüsebeete.
  • Weitere von Privathand gespendete Informationstafeln und -stelen informieren über Besonderheiten vor Ort.

Schließlich ergänzt seit 2015 ein begehbarer Infopunkt die Infrastruktur. Daneben befindet sich eine Bewegungswelt mit Gerätestationen für Fitnessbegeisterte.

Der Sportparcours in unmittelbarer Nachbarschaft zum Infopunkt ist seit 2015 ein Erfolg auf ganzer Linie. Wenn es das Wetter erlaubt, bewegen sich zahlreiche Fitnessbegeisterte auf dem Gelände der Anlage und probieren sich an den insgesamt 12 Gerätestationen aus. Ein idealer Einstiegspunkt für Freizeitsportler*innen, um sich vor dem Joggen oder Walken aufzuwärmen, oder als letzte Etappe, um abschließend einige Übungen zu machen. Die anschaulichen Schautafeln an jedem Gerät machen ein individuelles Training einfach möglich.

Der Parcours ist zudem ein optimaler Auftakt für den nahe gelegenen Nordic Walking Park der BKK Gildemeister Seidensticker, Kooperationspartner der Bewegungswelt. Aber auch Wandernde, Spaziergänger*innen, Kinder und Jugendliche nutzen die Geräte im Freien gern.
Die Bewegungswelt umfass Dehn-, Kraft- und Balancierelemente, darunter ein Ski-Stepper, Sit-up, Power Push, Wackelbrett, Reck, Hangelgerät und Zickzack-Balanciersteg. Die Konzeption des Parcours wurde vom Sportamt entwickelt, die Auswahl und Anordnung erfolgte unter Beteiligung von Expert*innen aus den Bereichen Gesundheit und Fitness.

Mit dem Motorikpark wird der Trend zu naturnaher Bewegung abseits von Vereinsangeboten aufgegriffen und gefördert. In Anbindung an den Infopunkt ist hier ein besucherfreundliches Areal entstanden, das zum Mitmachen und Ausprobieren einlädt.

Seit 2015 steht das Gebäude als Pendant zum Besucherinformationszentrum auf der Sparrenburg und zentraler Ausgangspunkt auch für überregionale Wander- und Erholungsreisende. Hier kann man sich bei Regen unterstellen, auf den Steinbänken ausruhen oder mit Informationsbroschüren versorgen. Einige Schauvitrinen informieren über Geschichtliches, die Geologie und den Naturraum des Teutoburger Waldes, die Wanderregion der Hermannshöhen oder auch das direkte, touristisch interessante Umfeld.

Die kubisch-minimalistische, mit mehreren Architektur-Preisen ausgezeichnete Gestaltung aus Stampfbeton, fällt sofort ins Auge. Handwerklich in einzelnen sichtbaren Lagen eingebaut, erinnert er in seiner Farbgebung und Textur sowohl an die geologischen Schichten im Teutoburger Wald als auch die historischen Bauwerksschichten der Festungsanlage Sparrenberg.
Neben dem Infopunkt befindet sich eine gleichgestaltete Toilettenanlage. Beide Einrichtungen sind täglich tagsüber geöffnet, was schon von weitem an den großen Schiebetoren erkennbar ist.