Modellprojekt „Guter Lebensabend NRW“

„Kultursensible Altenhilfe und Altenpflege für Senior*innen mit Einwanderungsgeschichte“ – Wie kann dies gelingen?

Um dieser Frage nachzugehen wurde das Projekt „Guter Lebensabend NRW“ vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) ins Leben gerufen. Das Amt für soziale Leistungen - Sozialamt - der Stadt Bielefeld setzt gemeinsam mit dem Bielefelder Netzwerk der Migrantenorganisationen (Bi-NeMo e.V.) ein Seniorenberatungsteam ein, das sich dieser Frage annimmt.

Zielgruppe

Die Zielgruppen des Projektes sind ältere Menschen (60+) sowie Mitarbeitende und Leitungskräfte in der Pflege und Altenhilfe. Der Fokus liegt dabei auf Senior*innen mit Einwanderungsgeschichte, da sie eine besonders vulnerable Gruppe darstellen und somit ein höheres Risiko aufweisen, benachteiligt zu sein. Bestehende Angebote zur Information über Vorsorge- und Versorgungsleistungen sind für Migrant*innen häufig wenig passgenau und nicht niedrigschwellig genug, weshalb sie von dieser Gruppe nur selten in Anspruch genommen werden.

Zielsetzung

Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang von Senior*innen zu relevanten Angeboten (Gesundheit, Pflege, Versorgung, Freizeitgestaltung und Teilhabe) zu verbessern. Durch den Zugang zu Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung soll gleichzeitig die Chancengleichheit der Zielgruppe, aber auch des Umfelds, verbessert werden. Da es sich bei Migrant*innen um eine schwer erreichbare Personengruppe handelt, ist die Einbindung der Menschen in ihrem Umfeld von besonderer Bedeutung. Dies kann gelingen, indem auch Einrichtungen aus dem pflegerischen und gesundheitlichen Setting einbezogen und die Mitarbeitenden und Leitungskräfte zu den Themen Interkulturalität und Diversität geschult werden.

Die Maßnahmen innerhalb des Projektes umfassen unter anderem eine empirische Bedarfsanalyse, Informationsveranstaltungen, Gewinnung, Schulung und Einsatz von Multiplikator*innen, (Weiter-)Entwicklung von kultursensiblen Angeboten im Stadtteil sowie Fachveranstaltungen und Fortbildungen mit Regeldiensten und Trägern für Fachkräfte stadtweit.

Des Weiteren nutzt das Seniorenberatungsteam das Infomobil „Hilde“ des Sozialamtes, um die Zielgruppe der Senior*innen mit Einwanderungsgeschichte besser erreichen zu können.