Die Stadtverwaltung bleibt von Mittwoch, 24. Dezember, bis Sonntag, 4. Januar, geschlossen. Das Serviceportal steht rund um die Uhr zur Verfügung. Wer zeitnah einen Behördengang beabsichtigt, sollte diesen möglichst vor Weihnachten erledigen oder für das neue Jahr einplanen. Weitere Infos…

Das erwartet Sie

Eintritt frei – 365 Tage im Jahr – das ist der Tierpark Olderdissen. Rund 450 Tiere leben hier – 35 Säugetierarten, 42 Vogelarten und drei Fischarten.

Von der Maus bis hin zum Bären – im Tierpark Olderdissen leben viele unterschiedliche Tiere. Was sie aber vereint: fast alle sind „von hier wech“ (ostwestfälisch für „sie sind von hier“) – zumindest waren sie es mal. Darum steht auch immer noch das Wörtchen „Heimat“ im Tierparknamen.

Bärin Flocon lebt seit Oktober 2023 zusammen mit ihrer Schwester Jojo im Tierpark Olderdissen.
Bärin Flocon lebt seit Oktober 2023 zusammen mit ihrer Schwester Jojo im Tierpark Olderdissen.

Exotische Zootiere? Fehlanzeige. Dafür aber viele Tiere, die sich hier zu Hause fühlen wie Wölfe, Gämsen, Alpenmurmeltiere oder Fischotter. Die Anlagen entsprechen den neuesten zoologischen Erkenntnissen in Sachen artgerechter Haltung.

Einige Tierpark-Tiere sind irgendwann gekommen und geblieben – auch ohne Zäune. Die freilebenden Störche oder Reiher haben den Tierpark als ihren Lebensmittelpunkt auserkoren. Und die Alpen-Murmeltiere betrachten den gesamten Tierpark als ihr Revier.

Der Heimat-Tierpark Olderdissen ist weitläufig. Er liegt in einem etwa 16 Hektar großen Gelände mitten im Teutoburger Wald. Vom Wald direkt hinein in den Park – das macht diesen Tierpark so besonders.

 

Bauarbeiten rund um den ehemaligen Tierparkshop 

Der Bereich ist vorerst gesperrt. Es kann zu Einschränkungen für die Besucher*innen kommen. Wir bitten etwaige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und freuen uns darauf Ihnen nach Abschluss der Bauarbeiten ein modernes Begegnungshaus Olderdissen – Tier, Wald, Umwelt und eine überarbeitete Ausstellung samt Shop präsentieren zu dürfen. Der neue Standort des Shops befindet sich direkt gegenüber dem Meierhof in der alten Traktorscheune. Die Neueröffnung ist für Spätherbst 2025 geplant.

Hinweise

  • Ihr Hund ist im Tierpark ebenfalls willkommen. Führen Sie ihn bitte an der kurzen Leine. Andere Tiere sind nicht zugelassen.
  • Fahrräder, Roller, E-Scooter, Skateboards usw. können Sie nicht mit hineinnehmen.
  • Bitte halten Sie sich an das Fütterungsverbot und verfüttern sie insbesondere kein mitgebrachtes Futter an die Tiere.

 Neuigkeiten aus Olderdissen 

„Jojo“ und „Flocon“ fülen sich in ihrem 3000 qm großen Bärengehege sichtlich wohl. Foto: Umweltbetrieb/Stadt Bielefeld

22. Dezember 2025

Ein kleines Jubiläum erlebte dieser Tage die Bärenanlage im Bielefelder Tierpark Olderdissen, denn diese wurde vor 25 Jahren offiziell eingeweiht. Die Tatsache, dass es überhaupt dazu kam, ist der Stiftung der Sparkasse Bielefeld zu verdanken. Denn sie hat nicht nur den Bau des Geheges finanziert, sondern trägt seitdem auch die jährlichen Betriebskosten.

Zunächst „Alma“ (bis 2007), dann „Max“ (bis 2025) später „Jule“ (bis 2022) und heute die beiden Braunbärdamen „Jojo“ und „Flocon“ (seit Oktober 2023) haben die großen und kleinen Tierparkbesucherinnen und -besucher seither begeistert. 
Den Wunsch, Bären zu halten, gibt es in Bielefeld den Erzählungen nach schon recht lange. Ältere Mitarbeiter im Betrieb erzählen von Überlegungen, Bären in der alten Raubtieranlage zu halten. Diese wurde in den 60er Jahren gebaut und diente Wölfen und Luchsen als Heimstatt. Mittlerweile sind hier die Waschbären und Nutrias zu finden, für die dieses Gehege größenmäßig wesentlich besser geeignet ist. Realisiert wurde die heutige Anlage ab 1999 an der Stelle der vormaligen Tarpanweide. Die architektonische Planung oblag einem Karlsruher Unternehmen, dass für viele Zoos damals Anlagen wie diese konzipiert haben.

Die Gesamtgröße der Bärenanlage beträgt 3000 qm. Der Freilandfläche der Anlage zeichnet sich durch ihre natürliche Landschaft und Vegetation aus, wie sie auch sonst im Teutoburger Wald vorkommt. „Jojo“ und „Flocon“ nutzen sie täglich zur Erkundung aber auch zur Nahrungssuche nach Gras, Insekten und Würmern oder und um sich einfach in der Sonne oder im Schatten wohlzufühlen. Der Wasserfall samt künstlichem Wasserlauf und dem großen Wassergraben wird von den beiden Bärendamen auch sehr gerne genutzt.  

Dadurch bekommen sie viel Spiel, Spaß und Bewegung. Was für uns Menschen zur Freizeitgestaltung gehört, ist für die Tiere in Zoologischen Gärten ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Für deren Pflegerinnen und Pfleger ist es Teil ihrer Arbeit, das Leben ihrer Schützlinge interessant und ein bisschen aufregend zu gestalten.

Bären sind sehr intelligent und neugierig – Denkaufgaben oder kleine Herausforderungen sind ideal. Diesem Spieltrieb dient auch die neueste Errungenschaft: das „Spiel-Bienennest“, einem Spielgerät aus Holz in Form eines Bienenstocks. Es lädt dazu ein, sich auf die Hinterbeine zu stellen und daran zu manipulieren. Es macht große Freude, den Braunbären dabei zuzusehen. Ihr Verhalten zeigt, dass sie sich in Bielefeld wohlfühlen, denn der Spieltrieb tritt bei Tieren nur in entspannter Umgebung auf.

Das neue Spielgerät ist natürlich sehr auffällig – aber nicht alles, was für die Beschäftigung täglich getan wird, ist auch direkt sichtbar. Zum Beispiel wenn Curry ausgestreut wird und so eine Lockspur für die Bären bildet. Dieser Form der Geruchsanreicherung dienen auch weitere Gewürze, Duftstoffe oder sogar Zweige. Das Material wird dabei möglichst unvorhersehbar verteilt, damit es jeden Tag Neues für die Bären zu entdecken gibt. Auch die Vergesellschaftung mit den Silberfüchsen, die nebenan leben und über kurze Tunnel Zugang zum Bärengehege haben, dient der Auflockerung und der gegenseitigen Tierbeschäftigung.

Jetzt, in der Zeit der längsten Nächte und der kürzesten Tage, haben auch die Bären eine ruhigere Zeit. In der Natur halten die Braunbären einen leichten Winterschlaf. Fettreserven, die er sich im Herbst angefressen hat, liefern ihm die nötige Energie. Normalerweise zieht sich der Bär in dieser Jahreszeit in eine Steinhöhle, Felsnische oder eine selbstgegrabene Erdhöhle zurück.
Hier im Tierpark halten die Bären aber keine Winterruhe: Die Winter sind hier nicht kalt genug und es hat auch zu wenig Schnee. Zudem herrscht im Tierpark selbst im Winter nicht die notwendige Ruhe. Aber nichtsdestotrotz sind „Jojo“ und „Flocon“ nun langsamer unterwegs. Das ändert sich aber schnell wieder – spätestens dann, wenn die Tage wieder länger werden.

Zwischen Weihnachten und Neujahr ist auch bei den Menschen im öffentlichen Leben eine ruhigere Phase. Das haben sie mit den Bären gemein. Vielleicht eine gute Gelegenheit für einen ruhigen Spaziergang durch den Tierpark Olderdissen.

Als erstes ist der Rothirsch in der Brunftzeit im Tierpark Olderdissen aktiv. Foto: Jörg Buschmann.

30. September 2025

Im Heimat-Tierpark Olderdissen in Bielefeld findet die Hirschbrunft, also die Paarungszeit der Hirsche, in der Regel Ende September bis Anfang Oktober statt. Während dieser Zeit sind die männlichen Tiere besonders aktiv und laut, da sie um die Weibchen werben. „Besucherinnen und Besucher können dieses beeindruckende Naturschauspiel also ganz aktuell jetzt direkt im Tierpark erleben“, erzählt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Den Anfang macht der Rothirsch. Diesem folgt das Sikawild ehe das Damwild ab der zweiten Oktoberhälfte den Abschluss macht.“

Die Brunft der Rothirsche ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Besonders kalte Nächte und ein nebliger Morgen steigern den Brunftbetrieb und sorgen für Lebhaftigkeit. Der Platzhirsch – derjenige starke Hirsch der sprichwörtlich einen ganzen Bereich kontrolliert und Nebenbuhler vertreibt – nimmt in dieser Zeit nur wenig Nahrung zu sich und kann durchaus 20 kg Körpermasse verlieren.

„Manches Verhalten wirkt auf die Menschen befremdlich und archaisch“, erklärt Tierparkleiter Ibler. „Die Hirsche verteilen ihren Urin in Erdkuhlen, die sie vorher mit den Vorderläufen gegraben haben und wälzen sich darin. Damit markieren sie ihr Revier. Der Harn wiederum beinhaltet Duftstoffe, die wiederum das Paarungsverhalten der Hirschkühe beeinflussen soll. Wer aufmerksam ist, kann das derzeit auch am Gehege in Olderdissen riechen“, so Ibler.

Wer im Werben um die weiblichen Tiere Sieger sein will, braucht ein stattliches Geweih. Das markante Röhren markiert den Brunftplatz und soll die Konkurrenz erschaudern lassen. Wer am lautesten über den Brunftplatz rufen kann, hat auch den mächtigsten Brustkorb, der als Resonanzkörper fungiert. Ein Hinweis auf die Körperkraft. Unüberhörbar dröhnt der tiefe, gepresste und langgezogene Ruf.

Taucht ein kampfwilliger Kollege auf dem Brunftplatz auf, schreiten die Hirsche im Imponierschritt nebeneinander her, um sich gegenseitig die Flanke zu zeigen. Die meisten Konkurrenten lassen sich vom Platzhirsch schnell durch die Lautstärke der Brunftschreie beeindrucken und werden so vertrieben. Erst wenn keiner flieht, kommt es zum Kampf. „Allerdings lebt im Bielefelder Gehege nur ein erwachsener Rothirsch“, sagt Ibler.

„Wer das imposante Röhren der Hirsche live erleben möchte, muss den Tierpark in den kommenden Tagen besuchen“, betont der Tierparkleiter. „Denn die Brunftzeit kann auch wieder schnell vorbei sein.“ Sein Tipp: Besonders in den frühen Morgenstunden oder am Abend kann man es vernehmen. Die Brunft beim Sikahirsch und beim Damhirsch ist dann längst nicht so spektakulär. Beim Sikahirsch gibt es statt des Röhrens nur ein Stöhnen. Beim Damwild zeigen die Herren die schönen Prellsprünge.

9. Oktober 2025

Im Heimat-Tierpark Olderdissen in Bielefeld leben Soay-Schafe, eine besonders ursprüngliche Schafrasse, die in ihrem Erscheinungsbild und Verhalten dem Wildschaf, dem Mufflon, noch nahekommt. Leider hatte der Bielefelder Tierpark im vergangenen Jahr den Zuchtbock verloren. „Glücklicherweise konnten wir nun aber von einem Züchter in der Nähe von Lippstadt einen neuen Zuchtbock holen. Ein ganz besonders schönes und imposantes Tier“, freut sich Markus Hinker, Cheftierpfleger in Olderdissen. Hinker hat das Tier persönlich aus Südwestfalen abgeholt. „Nach der Ankunft des Tieres haben wir noch einige Gesundheitsbehandlungen, wie zum Beispiel eine Entwurmung, veranlasst“, berichtet der Tierpfleger. „Danach konnte der neue Bock dann auch schon bei seinen neuen Mitbewohnerinnen einziehen. Gerade rechtzeitig, sodass es auch nächstes Jahr Jungtiere geben kann, wenn alles gut läuft.“

Die Soay-Schafe in Olderdissen leben derzeit auf dem großen, früheren Hockeyplatz hinter dem Streichelzoo. „Die Fläche wird dann zukünftig zum Baugrund für den großen ‚Hof der Tiere‘“, erläutert Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Für die Soay-Schafe werden wir dann einen passenden, neuen Standort in Olderdissen finden.“

Das Soay-Schaf

Soay-Schafe stellen den Stand der Haustierzucht in der Jungsteinzeit dar. Benannt sind sie nach der schottischen Insel Soay (St. Kilda) aus der Inselgruppe der Hebriden, wo sich diese Form bis heute erhalten hat. Der Name Soay wiederum ist nordischen Ursprungs bedeutet ebenfalls Schaf. Auf der Insel Soay leben schon seit Jahrhunderten verwilderte Bestände des besagten Soay-Schafs in nahezu unzugänglichen Regionen. Es ist nicht bekannt, welche Menschen damals auf der Insel wohnten und warum die Schafe verwildert sind. Soay-Schafe sind überwiegend in beiden Geschlechtern behornt, es kommen aber auch manchmal unbehornte weibliche Tiere vor.

BUZ: Die Soay-Schafe (hier ein Weibchen) leben in Olderdissen derzeit auf dem früheren Hockeyplatz. Wenn wenig los ist, kann man sie auch in der Anlage der Zwergziegen im Streichelzoo beobachten.

27. August 2025

Aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums der Sparkasse Bielefeld errichtet die Stiftung der Sparkasse im Tierpark Olderdissen ein Begegnungshaus. Dort sollen künftig Veranstaltungen und Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene rund um die Themen Zoo, Wald und Umwelt ihren Platz finden. Am 27. August fand der erste Spatenstich für das neue Gebäude statt. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2026 geplant.

Mit dem Begegnungshaus setzt die Sparkassenstiftung ihr langjähriges Engagement für den Bielefelder Heimattierpark fort. Schon im Jahr 2000 setzte sie mit der Errichtung des Bärengeheges ein erstes Highlight. Es folgte das Silberfuchsgehege sowie die Aussichtsplattform, die einen guten Blick auf das kombinierte Bären- und Silberfuchsgehege ermöglicht. Bis heute finanziert die Sparkassenstiftung jährlich „Kost und Logis“ für Bären und Füchse. Außerdem stiftete sie die beiden historischen Bärenstatuen, die die Besucher am Eingang zum Tierpark begrüßen.

Mit dem neuen Gebäude schließt die Stiftung eine inhaltliche Lücke im Tierpark, der zu den wichtigsten Bielefelder Naherholungs- und Bildungseinrichtungen gehört. Dort gibt es bislang keine geeigneten eigenen Räume für Veranstaltungen und Bildungsangebote für Kinder. Dabei ist die Zoo- und Umweltpädagogik heute eine der zentralen Aufgaben jedes Tierparks. 

Das neue Begegnungshaus, das von der Sparkassenstiftung nach Fertigstellung auch unterhalten wird, beinhaltet unter anderem einen Veranstaltungsraum für bis zu 100 Personen sowie einen Mehrzweckraum, in dem insbesondere Angebote für Kinder ihren Platz finden sollen.

Damit entsteht im Tierpark ein ganz besonderer Lernort, der auch von anderen Vereinen und Organisationen genutzt werden kann, die sich den Themen verschrieben haben, für die das Begegnungshaus steht. Auch die Bielefelder Zooschule wird dort ihren Sitz bekommen. 

Das Gebäude wird als Holz-Rahmen-Bau errichtet. Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Bielefelder Architekturbüro „bhp Brüchner-Hüttemann Pasch Architekten und Generalplaner GmbH“, das auch die Errichtung des Baus begleitet. Planungsbeginn war im Jahr 2023. Die Fertigstellung ist für den Sommer kommenden Jahres geplant.

3D-Ansicht des Heimat-Tierpark Olderdissen