Regiopolregion

Seit 2016 arbeitet die Regiopolregion als interkommunaler Zusammenschluss der Regiopole Bielefeld und der zwölf direkten Anrainerkommunen daran, die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern und auszubauen. Erklärtes Ziel ist es dabei, die Lebensqualität vor Ort zu stärken und sich gleichzeitig im Wettbewerb mit anderen Regionen zu positionieren.

Kommunen sind die entscheidenden „Spielmacher” in der Entwicklung ihrer Städte und Gemeinden. Aufgrund der steigenden Ansprüche an Kommunalverwaltungen sowie der Anzahl und der Komplexität der Aufgaben, wird es zunehmend schwieriger, echte Entwicklungs- und Gestaltungsspielräume zu sichern und aktiv zu nutzen. Um die eigene Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und möglichst noch zu verbessern, gewinnen Allianzen zwischen Städten an Bedeutung. Die Zusammenarbeit hat dabei stets das Ziel, bessere Leistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner anzubieten oder/und weniger Kosten zu verursachen. 

Diesem Ansatz folgend, arbeitet die Stadt Bielefeld gemeinsam mit angrenzenden Partnerkommunen im Rahmen der Regiopolregion Bielefeld daran, die interkommunale Zusammenarbeit voranzutreiben. Eingebettet in die Gesamtregion Ostwestfalen-Lippe sollen hier Wege erprobt werden, die gemeindeübergreifende Kooperation weiter auszubauen.

Welche Ziele hat die Regiopolregion?

Pit Clausen: „Eine starke Triebfeder der Regiopolregion ist die Absicht, unsere Stellung als Investitions-, Bildungs- und Wohnstandort dauerhaft abzusichern. Gemeinsam sind wir da einfach stärker aufgestellt.“

Welche Vorteile hat eine Regiopolregion für die Menschen, die in ihr leben?

Pit Clausen: „Die Kooperation im Städteverbund soll dazu beitragen, dass wir für alle Einwohnerinnen und Einwohner ein bedarfsgerechtes kommunales Angebotsspektrum aufrechterhalten können. Durch den Ausbau von Synergien schaffen wir zudem Spielräume für die gemeinsame Weiterentwicklung freiwilliger Leistungen, z.B. in den Feldern Kultur, Sport oder Soziales.“

Was bringt die Regiopolregion im Standortwettbewerb?

Pit Clausen: „Um im direkten Vergleich mit den Metropolräumen an Rhein und Ruhr, aber auch Hannover, Hamburg und Berlin nicht ins Hintertreffen zu geraten, bedarf es ganz erheblicher Anstrengungen. Über die Zusammenarbeit können wir z.B. Fachkräften oder Unternehmen vermitteln, dass sie hier eine attraktive ländliche Urbanität vorfinden, die mit ihrer hohen Lebensqualität ausgesprochen zukunftsfähig ist."

Unter einer Regiopolregion wird ein sogenannter „funktionaler Verflechtungsraum” verstanden, der sich außerhalb des Einzugsgebiets einer Metropole wie Hamburg oder München befindet. Ihr Kern ist typischer Weise eine kleinere Großstadt mit mindestens 100.000 Einwohner*innen. Dieses als Regiopole bezeichnete Zentrum übernimmt wichtige Entwicklungs- und Versorgungsfunktionen für ihr Umfeld. Dazu zählt die Bereitstellung spezialisierter Angebote in Bereichen wie Bildung, Kultur, Gesundheit, Einkauf oder Verkehr sowie die Sicherung der überregionalen Wahrnehmung. In Nordrhein-Westfalen werden neben Bielefeld auch die Städte Aachen, Münster, Paderborn und Siegen als Regiopolen eingestuft. Bielefeld gilt als größte Regiopole Deutschlands.

Die besondere Bedeutung von Regiopolräumen und Regiopolen für ihr Umfeld wird seit einigen Jahren auch in der Raumordnung auf Bundesebene anerkannt. In der Vergangenheit unterschied man, vereinfacht gesagt, nur zwischen Metropolbereichen und dem ländlichen Raum. Inzwischen ist das Bild differenzierter. Initiativen, wie die der dreizehn Regiopolpartner, werden begrüßt und als förderungswürdig eingestuft.
 

Das Deutsche RegioPole-Netzwerk

Auf Initiative der Städte Rostock und Trier wurde im Jahr 2016 das „Deutsche RegioPole-Netzwerk“ zusammen mit den Städten Bielefeld, Erfurt, Paderborn und Siegen gegründet, dem in 2019 auch die Städte Würzburg und Koblenz beigetreten sind. Gemeinsam vertreten die Städte ihre Interessen als Oberzentren mit herausgehobener Bedeutung und wollen ihre Funktion als Motoren gesellschaftlicher, kultureller, ökonomischer und technologischer Entwicklungen noch besser sichtbar machen. Das Netzwerk versteht sich als strategische Partnerschaft und bildet die Plattform für Regiopolen in Deutschland. Das Positionspapier des RegioPole-Netzwerks finden Sie unter folgendem Link:

Positionspapier